Frauen aller Konfessionen rund um den Globus begingen am Freitag den Weltgebetstag, so auch in der Pfarreiengemeinschaft Main-Steigerwald. Im Kolpingsaal in Eltmann trafen sich die Frauen, und auch Pfarrer Bernhard Öchsner war dabei, zum Wortgottesdienst, der diesmal von Frauen aus Simbabwe gestaltet worden war. Das afrikanische Land, früher als Rhodesien bekannt, stellte seinen Weltgebetstags-Beitrag unter das Motto "Steh auf und geh!".
Die Menschen in Simbabwe leiden unter einem korrupten Regime, woran sich auch nach dem Wechsel des Machthabers nichts änderte. So leben trotz des Reichtums an Rohstoffen rund 80 Prozent der Bevölkerung weiterhin in tiefer Armut. Etwa ein Viertel der Bevölkerung ist mittlerweile ausgewandert auf der Suche nach Arbeit, um die Familien daheim zu unterstützen.
Optimismus und Vertrauen
Die Teilnehmerinnen am Gottesdienst erfuhren aber auch viel über den großen Zusammenhalt, der die Bevölkerung in Simbabwe prägt, über "Ubuntu", das Band der Mitmenschlichkeit. Und die Texte und Lieder der Frauen aus Simbabwe vermittelten einen unverbrüchlichen Optimismus und Vertrauen auf die Botschaft Jesu Christi. Dessen Aufforderung an einen Kranken im Evangelium: "Steh auf, nimm Deine Matte und geh", nehmen sie als Ermutigung, an ihren Lebensverhältnissen nicht zu verzweifeln, sondern mutig anzupacken.
Im Anschluss an den detailreich gestalteten Gottesdienst nutzten alle Teilnehmerinnen die Gelegenheit, wie immer auch das Gastgeberland des Weltgebetstags zu "erschmecken". Waltraud Hofmann hatte verschiedene Speisen vorbereitet, bei denen die Frauen ihre Empfindungen austauschten über das, was sie über das Leben in Simbabwe erfahren hatten. Zu diesen Informationen gehörte, dass die Beiträge aus Simbabwe für den Weltgebetstag zuerst von der Regierung genehmigt werden musste.
Die Kollekte des Abends fließt dem Weltgebetstagskomitee zu. Dieses unterstützt in Simbabwe seit 2015 den "Envision Zimbabwe Women’s Trust". Diese Frauenstiftung arbeitet für Konfliktlösung und unterstützt vor allem Frauen in ländlichen Gebieten beispielsweise in Sachen Gleichberechtigung gegen Gewalt in der Familie und gegen die Frühverheiratung von Mädchen.