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HOFHEIM
Die Hitze verhinderte eine Rekordbeteiligung
Die Hitze verhinderte eine Rekordbeteiligung. 309 Sportler starten beim 29. Hofheimer Triathlon. Das Schwimmen war sicher die angenehmste Disziplin für die Athleten.
Foto: Martin Schweiger | Die Hitze verhinderte eine Rekordbeteiligung. 309 Sportler starten beim 29. Hofheimer Triathlon. Das Schwimmen war sicher die angenehmste Disziplin für die Athleten.
Martin Schweiger
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:51 Uhr

„Am geilsten ist das (alkoholfreie) Hefe danach“ sagt Michael Willun am Sonntagnachmittag im Zielbereich des Hofheimer Triathlons auf dem Marktplatz. Der für den Ausrichter, den TC Tria Hofheim, startende Athlet war gerade auf der Sprintstrecke 700 Meter im Ellertshäuser See geschwommen, radelte 17,2 Kilometer durch die Haßberge und rannte 5,1 Kilometer durch Reckertshausen zurück nach Hofheim in einer Gesamtzeit von 1:04:40 Stunde, mit der er den 28. Platz belegte und sich sein Hefeweizen redlich verdient hatte.

Im Ziel ein Weißbier

Willun war einer von 298 Athleten, die am Sonntag ins Ziel und damit in die Wertung kamen. Angemeldet hatten sich über 350 Sportler, was den Veranstalter bis zum Sonntagvormittag vor Rennbeginn noch von einer Rekordbeteiligung träumen ließ. Doch der Traum platzte, weil sich viele von der Hitzewelle der vorausgegangenen Tage abschrecken ließen und dann doch nicht an den Start gingen. Doch die große Hitzeschlacht blieb am Sonntag bei Maximaltemperaturen um die 30 Grad aus. Der Himmel war am Morgen bedeckt, die Luft abgekühlt nach dem Gewitter am Samstagabend.

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So wagten sich auch drei ergraute Herren in der Sprintstaffel an den Start mit dem selbstironischen Namen „the amazing greys“ (die erstaunlichen Grauen) – nicht zu verwechseln mit dem englischen Kirchenlied „amazing grace“. Das Trio wechselte sich beim Schwimmen, Radfahren und Laufen ab. Dass sie als letzte der 14 Staffeln ins Ziel kamen lag neben dem Trainingsrückstand auch daran, dass dem Radfahrer an seinem alten Drahtesel die Kette absprang und er sie unterwegs wieder montieren musste.

Ein weiterer Triathlet hatte ebenfalls Schwierigkeiten mit seinem Zweirad. Er hatte anstatt des Fahrradschlüssels den Autoschlüssel eingepackt, so dass er vor Rennbeginn sein Fahrradschloss aufsägen musste.

Auffällig war, dass in diesem Jahr viele Pärchen zusammen an den Start gingen. Der Hofheimer Triathlon mausere sich zu einem Familien-Event, meinte Organisator Michael Greb daher bei der Wettkampfbesprechung mit den Athleten vor dem Start. Greb verwies außerdem darauf, dass beim Hofheimer Triathlon – wie nur noch bei wenigen Veranstaltungen – ein Windschattenfahrverbot gilt.

Nach der Einweisung ging?s los. Die Teilnehmer der Königsdisziplin, der Mitteldistanz, mussten 1900 Meter schwimmen, 94,6 Kilometer radfahren und danach mit 20,4 Kilometern fast einen halben Marathon laufen. Etwas leichter hatten es die Teilnehmer der Olympischen Distanz. Sie schwammen 1500 Meter, radelten 43 Kilometer und liefen 10,2 Kilometer. Einsteiger oder Genuss-Sportler absolvierten wie Michael Willun den Sprinttriathlon. Für ihn war das Wasser mit 24 Grad „sechwarm“. Erfreulich sei die große Anzahl an Zuschauern gewesen.

Für Ingo Buchwald aus Hofheim ging ein „Kindheitstraum“ in Erfüllung: Er nahm zum ersten Mal an einem Triathlon teil. Er ging für sein Team „Los Strampoleros“ an den Start und belegte bei den Sprintern Platz 62.

Die olympische Kurzdistanz gewann Markus Unsleber vom SV Würzburg, der auch bereits einige Iron-Man-Wettbewerbe erfolgreich gemeistert hat. Für ihn waren die Temperaturen kein Problem. „Es war schon heißer“, sagte er. Eher gestört haben ihn die Algen im Ellertshäuser See. Der See habe „geschmeckt“, meinte er nach dem Zieleinlauf.

„Veni, vidi, vici“ (ich kam, sah und siegte) hieß es für Florian Schmidbauer aus München. Der 26-Jährige startete zum ersten Mal in Hofheim und siegte gleich in der Mitteldistanz. Es war gleichzeitig der erste Sieg in seiner Triathlon-Karriere. Er hatte viel Spaß auf der „geilen Strecke“, wenngleich er die Laufstrecke als „hart“ empfand. Er lobte die „geile Stimmung“ und die über 100 „coolen Helfer“. In vier Wochen will er in Vichy (Frankreich) beim Iron-Man an den Start gehen und dann über die doppelte Distanz gehen.

Ein positives Fazit zog Organisator Michael Greb. Von den 309 gestarteten Sportlern mussten nur zwei während des Schwimmens aufgeben. Ein Radfahrer stürzte und kam mit Hautabschürfungen ins Krankenhaus. Ansonsten verlief der Wettkampf reibungslos und einer 30. Auflage steht im nächsten Jahr nichts im Wege.

Die Helfer reichten nasse Schwämme.
Foto: Martin Schweiger | Die Helfer reichten nasse Schwämme.
Selbst Streckenposten gerieten ins Schwitzen.
Foto: Martin Schweiger | Selbst Streckenposten gerieten ins Schwitzen.
Ob Athlet oder Helfer, das Weißbier schmeckte danach.
Foto: Schweiger | Ob Athlet oder Helfer, das Weißbier schmeckte danach.
Lebensrettende Maßnahme: Die Berieselungsanlage für die Triathleten bei hochsommerlichen Temperaturen.
Foto: Martin Schweiger | Lebensrettende Maßnahme: Die Berieselungsanlage für die Triathleten bei hochsommerlichen Temperaturen.
 
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