Hellingen feiert in diesem Jahr sein 1200-jähriges Jubiläum. Über die Geschichte des Königsberger Stadtteils hat Kreisheimatpfleger Wolfgang Jäger eine Chronik verfasst, die er am Samstag im Sportheim der Gemeinde der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Es war für manche Hellingerinnen und Hellinger eine Gelegenheit, neue oder bisher unbekannte Informationen über ihr Heimatdorf zu erfahren. Etliche Personen waren da, um den Ausführungen von Wolfgang Jäger zuzuhören.
Begrüßt wurde dieser von Daniel Wagner, einer der Organisatoren des Jubiläumsjahres, der mit einem kleinen Geschenkkorb mit heimischen Spezialitäten dem Referenten für dessen Arbeit seinen Dank abstattete. Auch Bürgermeister Claus Bittenbrünn, der dem Abend beiwohnte, ließ es sich nicht nehmen, die Leistung von Jäger, zu würdigen: "Daten zusammenzufassen ist nicht einfach und geht meistens über Wochen und Jahre, bis das Ergebnis steht. Eine tolle Leistung."
Auch Bürgerinnen und Bürger wirkten mit
Stadtrat und Ortssprecher Frank Slawik (OHL) bedankte sich ebenfalls bei Kreisheimatpfleger Jäger für dessen "wahnsinnige" Arbeit, vergaß aber auch nicht die vielen Bürgerinnen und Bürger Hellingens, besonders Daniel und Selina Wagner, die bei der Erstellung des Buches mit viel Einsatz mitwirkten. Michael Klug vom historischen Verein des Landkreises Haßberge bedankte sich für die Spenden und das Mitwirken bei der Erstellung des Buches "1200 Jahre Hellingen (bei Königsberg)", welches in der Schriftenreihe des Historischen Vereins Landkreis Haßberge als Band 28 erscheint und käuflich erworben werden kann.
Wie umfassend die Arbeit von Kreisheimatpfleger Wolfgang Jäger ist und wie intensiv und tiefschürfend er sich mit der Geschichte Hellingens beschäftigt hat, zeigt das Buch selbst, aus dem er an diesem Abend abschnittsweise referierte und erzählte.
Auf über 400 Seiten berichtet er in der Chronik zunächst von den Anfängen Hellingens, den ersten Siedlungen in der Jungstein- und Bronzezeit. Zu erfahren ist, dass sich der Ortsname Hellingen im Laufe der Jahrhunderte aus der ursprünglichen Bedeutung "bei den Leuten des Heilo" entwickelte, wobei Heilo ein Germane war, der sich mit seinen Leuten dauerhaft im fruchtbaren Nassachtal angesiedelt hatte.
Belege durch Urkunden, alte Handschriften und Protokollbücher
Wer das Buch liest, erfährt bis ins kleinste Detail alles über eine der ältesten urkundlich erwähnten Gemeinden in der Region. Belegt werden die sehr ausführlichen Angaben unter anderem durch Chroniken, Urkundenabschriften, alte Handschriften, Urkunden selbst, Protokollbücher und auch private Unterlagen. Insgesamt eine fundamentale Arbeit, die nicht nur als Nachschlagewerk, sondern auch als Leselektüre genutzt werden kann.