Gerhard Lutz drückt sich gerne bildlich aus. Oft mit kleinen, erhellenden Geschichten aus dem Fabelbuch „Der Elefant“. So hatte er auch für seinen Abschied das passende Gleichnis parat und verabschiedete sich mit der Geschichte „Der Fuchs“ von Khalil Gibran, heißt es in einer Pressemitteilung der Caritas. Nach 18 Jahren bei der Caritas geht der Leiter der „Beratungsstelle für Familien – Kinder, Jugendliche und Eltern“ in den Ruhestand. Als Lutz sie im Mai 2003 als Leiter übernahm, hieß sich noch Erziehungsberatung. Präventive Arbeit, Diagnostik, Beratung, Therapie, Onlineberatung, Vernetzung – all das gehörte zum Verantwortungsbereich von Gerhard Lutz, der mit dem Eintritt beim Caritasverband die Seiten wechselte. Er kam vom Jugendamt.
„Diesen Wechsel habe ich nie bereut“, sagt er heute. „Im Gegenteil, die Erfahrungen, die ich früher aufseiten des Landratsamtes gesammelt hatte, haben mir in meiner täglichen Arbeit oftmals geholfen.“ Lutz prägte nicht nur die von der Caritas getragene Erziehungsberatungsstelle für den Landkreis Haßberge in den vergangenen zwei Jahrzehnten wesentlich. Er wirkte auch im Jugendhilfeausschuss des Landkreises mit, dem er lange Jahre als hochgeschätzter Berater beiwohnte. Für sein Engagement dankte ihn Wilhelm Schneider beim Abschied im November herzlich.
Eine große Abschiedszeremonie gab es im Caritasverband nicht – coronabedingt. Ganz unrecht ist das Gerhard Lutz nicht, der sich nicht allzu gerne im Mittelpunkt sieht. Irgendwie passte die Verabschiedung im kleinsten Kreis auch zum Inhalt der Fuchs-Fabel, die Lutz zum Abschied zitierte: Weniger ist manchmal mehr. Wertschätzende Worte und gute Wünsche für die Zukunft gab es dennoch viele. Wenn auch leise, weil hinter FFP2-Masken gesprochen, oder verpackt, in Form von Geschenken. Der Hobbymusiker Lutz gilt unter Kollegen als hilfsbereiter, unkomplizierter und engagierter Teamplayer sowie als fachlich wie menschlich versierter Impulsgeber, so die Pressemitteilung.
Gerhard Lutz resümierte die letzten Jahre mit Stolz, und sieht, gerade aufgrund der Corona-Pandemie, jetzt einen guten Zeitpunkt für einen Wechsel: „Die Erziehungsberatungsstellen sind ein Erfolgsmodell", sagte er. Sie begegneten neuen Herausforderungen oder Krisen unkompliziert, flexibel und schnell. Dies zeige sich auch seit der Corona-Pandemie. Sie würden für Ratsuchende da sein und mit ihren Möglichkeiten zur Seite stehen, aber "vielleicht auf andere Weise als bisher", so Lutz.