
Kerzenschein, Frankenwein und viele Gedanken und Lieder zur Liebe. Damit begeisterte das Trio „Patricia, Jo & Co“ sein Publikum beim seinem Programm „Liebe, Wein und Weisheit“ in Eltmann. Die Künstler zeichneten ein facettenreiches Bild von Liebe, Sehnsucht und Begehren.
Die Vhs-Veranstaltung war als bekömmlich, leichte Mischung aus Liebe, Wein und Weisheit angekündigt worden und damit war nicht zu viel versprochen. Schon vor dem Eintritt in den Klenze-Saal durften sich die Besucher einen kleinen Frankenwein genehmigen und die drei Künstler gingen gleich auf eine literarisch, musikalische Spurensuche, die sie über italienische Terrassen, fränkische Tresen, trunkene Nächte bis hin zu lustvollen Liebesweisheiten führte. Mit Wein und Mädchen ist das so eine Sache, meinte Horst Kiss. „Oder gehörst du zu solchen Geschöpfen, die dann einige Weine köpfen?“ Mit dem Verlieben sei es nicht so einfach, manchmal kapiert's der andere einfach nicht. „Wein und Frauen muss man stets zum Lieben pflegen“. Und schon war man bei „zwei Herzen im Dreivierteltakt“.
Mit dem „Sommerregen im Paradies“ und „Es war Sommer“ zeigte Patricia Kroth ihr musikalisches und schauspielerisches Talent. Von Beruf Ärztin auf der Psychomatik in Werneck, hatte sie schon während ihres Medizinstudiums ein Gaststudium für Musical, Chansons und Jazzgesang absolviert. Die Eltmanner schlossen die Ärztin in ihr Herz, hingen bei allen Szenen an ihren Lippen und ihren Gesten. Die Künstlerin suchte immer wieder den direkten Kontakt mit dem Publikum. Dazu sang sie „Mich trägt ein Traum unendlich weit“ und „I have a dream“ von Abba, während die männlichen Kollegen im Hintergrund zeitgleich aus der Bibel zitierten, wie Jesus beim Wunder von Kanaan Wasser zu Wein verwandelte. Mancher erkenne gar nicht, wenn die wahre Liebe vor ihm steht. Schauspieler und Rezitator Horst Kiss verstand es mit großer Sprachkunst, die Stimmen aufzunehmen. Dazu passte die Geschichte von dem „hundertprozentigen Mädchen“ des japanischen Schriftstellers Haruki Murakami, die von den Schwierigkeiten berichtete, den idealen Partner zu finden. Niemand könne den „Typ des Hundertprozentigen“ definieren. Die Suche danach ging vom Blumenladen bis hin zu einer Probe des Orchesters mit einem Mädchen und seiner Geige in der Hand. Wirkungsvoll setzte Patricia Kroth mit ihrem Lied „Es war die Liebe zur 2. Geige“ ein und zeigte ihr musikalisches Talent auch auf dem Schifferklavier. Doch die Liebe erleidet Schiffbruch. Da halfen auch die Titel „Wein' nicht um mich Argentina“, „Weine nicht, kleine Eva“ oder „Weine nicht, wenn der Regen fällt“ nicht viel, ehe Patricia Kroth mit dem „Ich hab' geweint, heut' Nacht“ ansetzte. Der Frankenwein hatte zu diesem Zeitpunkt seine Wirkung nicht verfehlt und es folgte „Ich habe gewiskyt, gewodkat, gerumt, kein Wunder, dass mein Schädel so brummt“. Mit „Ach Egon, ich würde ja nur aus Liebe zu dir“ kamen Aussagen wie „das Leben wäre einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.“
Im zweiten Teil des Abends stellte Patricia Kroth die Frage „Wie krieg' ich es denn hin, dass er mich auch mal als Frau wahrnimmt, nicht nur als Sängerin? Haben denn Männer keine Ideen?“ Da trifft sie auf einen Priester: „Ich stehe zwischen Kirche und Friseuse. Für mich keine Frage, von wem ich mich löse.“ Die Spannbreite der Rezitationen reichte von Wladimirs Kuminers russischem Kompliment-Stil bis hin zu Liebesbriefen von Victor Hugo. Patricia Kroth schaffte die Musiksprünge zwischen „Caruso“ von Lucio Dalla bis hin zur Münchner Freiheit mit „Solange man Träume noch leben kann“.
Wohltuend war die einfühlsame Begleitung durch Jazzpianist Joachim Werner auf dem E-Klavier, auch mit eigenen Songs und im Duett mit der Sängerin. Und je mehr es dem Ende entgegenging, desto mehr kamen verschiedenste Weisheiten auf den Tisch bis hin zur Botschaft des Abends: „Im Wein liegt Weisheit“ und dem Hinweis „Männer und Wein können doch nicht der Weisheit letzter Schluss sein.“ Selbst die Zugabe, um die das Trio nicht herumkam, handelte vom fränkischen Weinfest vor dem Bratwurststand. Und dass man gute Freunde braucht, unterstrichen die Künstler mit „Gute Nacht, Freunde! Es ist Zeit für mich zu gehen.“
Die Besucher hatten einen unterhaltsamen Abend erlebt mit Liedern und Texten über die Liebe, den Wein und so manches Verhängnis. Ob da bei dem einen oder anderen auch eigene Erlebnisse wach wurden, sei dahingestellt.