
„Ohne Ehrenamt wäre unser Landkreis nicht nur ärmer, sondern arm dran. Die ehrenamtliche Arbeit bringt ein großes Stück Lebensqualität für uns alle“, das betonte Landrat Wilhelm Schneider beim Ehrenamtsempfang des Landkreises Haßberge. Eingeladen waren 35 neue Besitzer der „Goldenen Ehrenamtskarte“ und die Empfänger der Ehrenamtspreise für besonderes Engagement in der Jugendarbeit.
Erstmals wurden die beiden Ehrungen zusammengelegt, auch um Ehrenamtliche generationenübergreifend zusammen zu bringen, so Monika Strätz-Stopfer von der Koordinierungsstelle Ehrenamt am Landratsamt. Ihr Team hatte einen unterhaltsamen Abend organisiert mit Musik von „Genusswerk“ und dem Jonglage-Duo „Firlefanz“.
Akteure der verbandlichen und der kommunalen Jugendarbeit werden jährlich durch eine Jury zur Ehrung ausgewählt, wie Eva Pfeil vom Jugendamt erläuterte. Die Laudatoren stellten im Bereich der verbandlichen Jugendarbeit vier Persönlichkeiten vor, die sich außerordentlich engagieren, so Ulrike Heusinger vom Schwimmclub Haßberge, Günter Hess als Kreisjugendleiter der Bayerischen Fischereijugend sowie Christian Günther und Norbert Bock vom TSV Aidhausen. Sie alle engagieren sich seit weit über zehn Jahren in der Jugendarbeit ihrer Vereine und Verbände, bei Günter Hess sind es gar drei Jahrzehnte. In der Kommunalen Jugendarbeit wurde die Gruppe „Zeiler Jugendzünder“ ausgewählt. Die ständig wachsende Jugendgruppe organisiert in Zeil die Maibaumaufstellung und setzt immer wieder ganz neue Akzente im Veranstaltungskalender, etwa mit dem Frauenflohmarkt und verschiedenen Sportveranstaltungen, beispielsweise dem „Quadroball-Turnier“. Den Sonderpreis überreichte Landrat Wilhelm Schneider an den ehemaligen Grundschullehrer und Kreisrat Günther Geiling aus dem Hofheimer Stadtteil Eichelsdorf. Er habe sehr früh den Wert des Ehrenamts erkannt und in 40 Jahren enorm viel für die Gemeinschaft geleistet, dankte der Landrat. Vor allem als Mitbegründer und Begleiter bis heute des JuZ in Hofheim wurde er gewürdigt. Hofheim habe als erste Kommune einen offenen Jugendtreff betrieben und damit Zeichen gesetzt. Günther Geiling habe in das JuZ über Jahrzehnte viel Herzblut investiert. Und auch im Ruhestand bleibt er weiter ehrenamtlich engagiert, denn einmal wöchentlich geht er weiterhin in die Schule, um Kinder besonders zu fördern und ihnen in Deutsch und Mathematik Ergänzungsunterricht zu geben. „Das ist was ganz Tolles“ schwärmte er im Gespräch mit unserer Zeitung.
Zwischen 25 und sogar 77 Jahre währt das ehrenamtliche Engagement der neuen Inhaber der Goldenen Ehrenamtskarte, die der Landrat und Juliane Freund vom Sozialministerium überreichten. Sie zeigte sich stolz, dass es in Bayern mittlerweile über 120 000 Ehrenamtskarten gibt, bei Einführung habe man mal mit 3000 Stück gerechnet. Immer mehr Akzeptanzpartner gibt es außerdem direkt in den Landkreisen, aber auch bayernweit, wie etwa das Legoland, das Sealife oder das Freizeitland Geiselwind.
Die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung hat ihr Engagement ab 2017 sogar erweitert. Gab es bisher einen Rabatt, haben Gold-Karten-Besitzer jetzt freien Eintritt in Neuschwanstein oder Herrenchiemsee. Für das nächste Jahr kündigte sie auch eine App an, die alle Partner anzeigt, bei denen es Vergünstigungen gibt.
Im Landkreis Haßberge unterstützen bisher 24 Firmen die Ehrenamtskarte mit Rabatten. 2012 wurde sie im Landkreis eingeführt, 1103 Ehrenamtskarten wurden seitdem beantragt, darunter 370 Goldene, die restlichen sind blau, drei Jahre gültig und können dann verlängert werden. Die Goldene Karte erhalten vor allem Einsatzkräfte im Rettungsdienst und Katastrophenschutz für 25-jährige und 40-jährige Dienstzeit und Inhaber des Ehrenzeichens des Bayerischen Ministerpräsidenten für langjähriges Engagement.
Der Ehrenabend sei wichtig, so Landrat Schneider, „um dem Ehrenamt die Aufmerksamkeit zu verleihen, die es verdient“, denn viele Bereiche des öffentlichen und sozialen Lebens „würden gar nicht mehr existieren“ ohne Ehrenamt. Kirche, Vereine, Umweltschutz, Jugendarbeit, Sozial- und Beratungsdienste sowie die Integration der Flüchtlinge, all das werde ganz wesentlich von Ehrenamtlichen getragen, dankte der Landrat. Das bringe Lebensqualität für die Dörfer, den ganzen Landkreis, aber auch viel für die Ehrenamtlichen. Sie zeigten, dass es auf jeden Einzelnen ankommt.
Losglück hatte außerdem Gerda Fuchs aus Hofheim. Alle Eingeladenen hatten ein Los erhalten und sie gewann einen zweitägigen Aufenthalt in Weimar.
Die neuen Inhaber der „Goldenen Ehrenamtskarte“
Gemeinde Aidhausen: Gustav Thiemer und Adolfine Berger.
Stadt Ebern: Ingrid Lang, Sylvia Lang, Klaus Dinkel, Rudolf Rath und Harald Theuring.
Marktgemeinde Maroldsweisach: Birgit Schwarz und Dietrich Klopfleisch.
Gemeinde Knetzgau: Bernd Linsner, Klaus Oster, Robert Warmuth, Günter Englert, Ewald Häring, Helmut Häring, Martin Etzel, Bernhard Helbig, Paul Müller, Dieter Oster, Lothar Vogt, Franz Engel und Reinhold Karbacher.
Stadt Hofheim: Felix Zimmermann, Simone Scheuring und Gerda Fuchs.
Gemeinde Gädheim: Thomas Schwab.
Gemeinde Riedbach: Wolfgang Theißen.
Gemeinde Oberaurach: Udo Karg.


