
Sie sollen zwischen Anfang 2000 und Frühjahr 2021 unter anderem mit mindestens 10 Kilogramm Metamphetamin - in der Szene auch Crystal oder Crystal Meth genannt - und mit mindestens 160 Kilogramm Marihuana gehandelt haben: Dafür müssen sich drei Männer und drei Frauen aus dem Raum Haßfurt vermutlich in nicht allzu weiter Ferne am Landgericht Bamberg verantworten.
Denn die Staatsanwaltschaft Bamberg hat gegen die Beschuldigten Anklage erhoben - dies allerdings bereits Anfang August, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, die die Behörde am Montag zusammen mit dem Polizeipräsidium Unterfranken herausgegeben hat.
Im April klickten die Handschellen
In dem Papier ist von einem Erfolg gegen den regionalen Drogenhandel im Raum Haßfurt die Rede. Ende April hatte es in diesem Zusammenhang mehrere Festnahmen gegeben. Polizei und Staatsanwaltschaft sprechen davon, dass damals bei den Tatverdächtigen nicht nur rund 1,5 Kilogramm Metamphetamin, 16,5 Kilogramm Marihuana, etwa 140 Gramm Kokain und 800 Gramm der Partydroge MDMA sichergestellt wurden. Die Kripo Schweinfurt habe auch mehrere tausend Euro Bargeld, hochwertigen Schmuck und zwei Kraftfahrzeuge beschlagnahmt, die der Beschaffung und Verteilung der Drogen gedient hätten.
Die weiteren Ermittlungen der Bamberger Staatsanwälte und der Schweinfurter Kripo hätten dann ergeben, dass die Beschuldigten "in einem noch weitaus größeren Umfang mit Betäubungsmitteln handelten", heißt es in dem Schreiben an die Medien.
Es ging bei den Drogendeals ums große Geld
Die Ermittler gehen davon aus, dass sich drei Männer und eine Frau Anfang 2020 zu einer Bande zusammengeschlossen haben, um mit den Drogengeschäften viel Geld zu verdienen. Zwei der Männer sollen der Kopf der Bande sein. Sie konnten laut Polizei und Staatsanwaltschaft offenbar auf Lieferschienen aus dem Raum Wiesbaden und Berlin zurückgreifen. Den Transport der Betäubungsmittel soll hauptsächlich das weibliche Bandenmitglied abgewickelt haben. Zudem habe sich die kriminelle Crew bei Beschaffung, Lagerung und Auslieferung der Ware unter anderem der Hilfe zweier weiterer Frauen bedient, die nun mitangeklagt seien.
Abnehmer in Ober- und Unterfranken
Wie der gemeinsamen Presseerklärung zu entnehmen ist, vertickten die Angeschuldigten ihre Drogen im Darknet - hier hatte ein Bandenmitglied einen Internetshop eingerichtet. Soweit den Ermittlern bekannt ist, sollen so mehr als 10 Kilogramm Metamphetamin, 160 Kilogramm Marihuana, 200 Gramm Kokain und mehr als 2 Kilogramm Amphetamin den Besitzer gewechselt haben. Die diversen Abnehmer dieser für die Bande gewinnbringenden Geschäfte sollen sich im Zuständigkeitsbereich der Polizeipräsidien Ober- und Unterfranken befunden haben.
Verhandlungstermine gegen die Bande beziehungsweise gegen die einzelnen Mitglieder stellen laut Polizei und Staatsanwaltschaft noch nicht fest.