Nachträglich, aber von bleibendem Wert: Das Wappen für Birkenfeld ist in vieler Hinsicht ein Geburtstagsgeschenk der besonderen Art.
Zum Ortsjubiläum im vergangenen Jahr hatte Günter Lipp den Vorschlag gemacht, ein Wappen zu gestalten. „Da kann ich als Kreisheimatpfleger einen Beitrag leisten“, lautete sein Beweggrund. Bei den Bürgern von Birkenfeld war die Idee auf offene Ohren gestoßen. Das eigens zur 1200-Jahrfeier entworfene Logo hatte sich als nicht geeignet erwiesen für ein offizielles Abzeichen etwa auf Feuerwehrjacken.
Für die Gestaltung des Wappens hatte sich zunächst ein kleiner Arbeitskreis gebildet, dessen Vorschläge Lipp in mehreren Entwürfen aufgriff. Die wiederum wurden in der Bürgerversammlung im Oktober 2014 präsentiert und mit verschiedenen Änderungsvorschlägen an Lipp zurückgegeben.
Insgesamt vier Monate hat der passionierte Heraldiker an der Gestaltung gefeilt – ehrenamtlich, wohlgemerkt. Es sei nicht so einfach, erläutert er, die verschiedenen Meinungen und Vorschläge unter einen Hut zu bringen, zumal ja auch die Regeln der Wappenkunde zu berücksichtigen seien. Außerdem verweist Lipp auf die Tragweite, die der Beschluss eines Wappens hat: „Was da angenommen wird, hat nicht bloß für sieben Jahre Bestand, sondern auf Dauer.“ Was im Wappen enthalten sei, werde zu einer Tradition.
Bei dem Wappen für Birkenfeld kommt der Ortsname durch neun Birkenblätter zum Ausdruck, die auf Wunsch der Bürger schräg gestellt sind. Die drei Adelsgeschlechter, die im Lauf der Geschichte für das Dorf besondere Bedeutung erlangt haben – von Hutten, Wöllwarth und Ortenburg – werden eigentlich nur durch die Farben repräsentiert und damit „eine Stufe dezenter als sonst üblich“, so Lipp. Wobei er noch darauf hinweist, dass auch die Familien von Hutten und Ortenburg schräg gestellte Elemente in ihren Wappen haben. „Ein gutes, dezentes und einprägsames Wappen“ ist es nach Ansicht von Günter Lipp geworden, das gerade durch seine Einfachheit hervorsticht. Für Ortssprecher Rupert Fichtner liegt der besondere Wert auch darin, dass die Birkenfelder es mit entworfen haben. Die Präsentation des Wappens und der Beschluss standen für die Sitzung des Gemeinderats am Montagabend auf der Tagesordnung. Wobei man im Vorfeld davon ausgehen durfte, dass es sich bei dem Beschluss um eine reine Formsache handelt.