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MAROLDSWEISACH
Der Zauber der Wiedervereinigung bleibt
Pater Michael, Pfarrer Martin Popp-Posekardt und Pfarrer Udo Berg gestalteten gemeinsam den Festgottesdienst bei der Feierstunde am Tag der Deutschen Einheit.
Foto: Gerhard Schmidt | Pater Michael, Pfarrer Martin Popp-Posekardt und Pfarrer Udo Berg gestalteten gemeinsam den Festgottesdienst bei der Feierstunde am Tag der Deutschen Einheit.
Von unserem Mitarbeiter Gerhard Schmidt
 |  aktualisiert: 15.12.2020 15:14 Uhr

Es ist eine schöne Tradition, dass der Markt Maroldsweisach mit seiner Nachbargemeinde Hellingen in Thüringen gemeinsam den Tag der Deutschen Einheit begeht. Die Feiern finden abwechselnd statt. Heuer war wieder Maroldsweisach an der Reihe. Am Montag trafen sich die Bürger aus beiden Bundesländern zum ökumenischen Gottesdienst, um der Wiedervereinigung zu gedenken und miteinander den Nationalfeiertag zu begehen. Zusammen mit Pater Michael Stutzig aus Pfarrweisach und Pfarrer Udo Berg aus Rieth hielt Ortspfarrer Martin Popp-Posekardt im herbstlich geschmückten Hartlebsaal einen eindrucksvollen Wiedervereinigungsgottesdienst ab. Der Geistliche stellte die Seligpreisungen in den Mittelpunkt seiner Ansprache und bezeichnete den Tag als einen Tag des Dankes, an dem vor 26 Jahren die Seligpreisung „Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen“ auf Erden in Erfüllung ging. Bezüglich der Friedfertigkeit verwies er auf die Montagsgebete anfangs der achtziger Jahre in der Nikolaikirche in Leipzig, wo die friedliche Revolution im Schatten der Kirche ihren Anfang nahm. Mit dem Lied „Nun danket alle Gott“ wurde der Dank für die friedliche Wiedervereinigung sehr deutlich. Musikalisch umrahmte die Blasmusik aus Rieth/Thüringen die Feier, die vom Maroldsweisacher Bürgermeister Wolfram Thein in den öffentlichen Teil geleitet wurde. Dazu konnte er auch den damaligen Landrat Walter Keller und Altbürgermeister Ottomar Welz sowie die ehemalige Bundestagsvizepräsidentin Susanne Kastner begrüßen. Thein meinte, die Anwesenden feiern das Ereignis vor 26 Jahren und für die anderen ist es halt ein freier Tag und das Wunder der Wiedereinigung zur Selbstverständlichkeit geworden. Es gibt keinen Zaun, keine Mauer, keine Sperrgebiete, keinen Zwangsumtausch, kein Spitzeltum und keinen kalten Krieg mehr. Die menschenverachtende Mauer, die das Land, Gemeinden und Familien trennte, ist gefallen. Menschen in Ost und West, Männer und Frauen, hier Geborene und Zugewanderte haben das Land jetzt gemeinsam gestaltet. So manches bleibe nach 26 Jahren noch zu tun, aber die Erfolge und Errungenschaften der Deutschen Einheit seien deutlich sichtbar, erklärte Bürgermeister Thein. Sein Kollege aus Hellingen, Bürgermeister Other, bezeichnete die Grenzöffnung 1989 zwischen Hellingen und Maroldsweisach als eine Erfolgsgeschichte, weil sie den Zauber des Anfangs beibehalten habe. Man habe es geschafft, aus den Momenten der friedlichen Revolution heraus den Alltag gemeinsam zu meistern. Das Schwarz-Weiß-Ost-West-Denken in der jungen Generation gebe es nicht mehr. Bürgermeister Other forderte dazu auf, sich in der aktuellen Flüchtlingsfrage nicht auseinanderdividieren zu lassen. Die Bundesrepublik habe es nach dem Krieg geschafft, die Flüchtlinge aufzunehmen, und in den neunziger Jahren die Lasten und Kosten der Deutschen Einheit gestemmt. Deshalb sollte man auch heute seine Stärke dafür einsetzen, Schutzsuchende angemessen zu behandeln. Mit der Nationalhymne endete der offizielle Teil.

Zahlreiche Bürger aus Ost und West feierten in Maroldsweisach die Wiedervereinigung. Darunter Altbürgermeister Ottomar Welz (2. von links), Altlandrat Dr. Walter Keller, Altbürgermeister Karl Gagel und Bürgermeister Wolfram Thein.
Foto: Gerhard Schmidt | Zahlreiche Bürger aus Ost und West feierten in Maroldsweisach die Wiedervereinigung. Darunter Altbürgermeister Ottomar Welz (2. von links), Altlandrat Dr.
 
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