Das Jahr 2020 wäre für die Sportvereinigung (SpVgg) Untertheres ein ganz besonderes Jahr gewesen. Auf dem Programm standen die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen. Doch die Corona-Pandemie machte dem Verein einen Strich durch die Rechnung.
Damit ein solch großes Jubiläum aber nicht in Vergessenheit gerät, lud Vorstand Leo Weinig und sein Festausschuss, zusammen mit Schirmherr Steffen Vogel, am vergangenen Sonntag zunächst zu einem Gottesdienst in die Pfarrkirche St. Kilian ein. Unter musikalischer Begleitung des Musikvereins bildete sich anschließend ein kleiner Festzug mit Teilnahmen der örtlichen Vereine zum Sportheim am Main.
Nachdem sich die Gäste bei einem Weißwurstfrühstück gestärkt hatten, übernahm Vorstand Leo Weinig das Wort. Er wies darauf hin, dass die Geschichte des Vereins über fünf Generationen gehe und diese in der Festschrift des vergangenen Jahres nachzulesen sei. Es gibt sogar noch eine Ehrendame aus dem Gründungsjahr 1920 – die 101-jährige Ilka Zeis aus Untertheres. Leider konnte sie aus Altersgründen nicht an der Feier teilnehmen, aber den gebührenden Applaus trug ihr Sohn Hugo an sie weiter.
Weinig zeigte sich mit der Entwicklung des Vereins höchst zufrieden. In diesem Zusammenhang lobte er seinen Vorgänger, den bereits verstorbenen Herbert Appel, der den Sportverein in seinen Jahren als 1. Vorstand zu einem Verein der Zukunft aufgebaut habe. Weinig selbst war acht Jahre 2. Vorstand und leitet die Geschicke der Sportvereinigung seit 31 Jahren. Stolz zeigte er sich auch darüber, dass der Verein trotz Pandemie überlebt hat.
100 Jahre sind inzwischen eine Seltenheit
Mit großer Freude begrüßte er wenig später den Abgeordneten des Bayerischen Landtages, Steffen Vogel. Dieser hatte sich bereits vor zwei Jahren bereit erklärt, die Schirmherrschaft zum Jubiläum zu übernehmen. Er betonte, dass ein 100. Jubiläum in der heutigen Zeit schon zur Seltenheit werde, denn viele Vereine lösten sich in der Hochzeit der Pandemie auf. Hier mache er sich keine Sorgen, denn hinter dem Verein stehe eine Jugend, die sich sehr engagiere. Dabei gelte Leo Weinig als Vorbild mit einem Team, das die Menschen zusammenführe.
Als Belohnung für diese Engagement lud er die ehrenamtlichen Helfer und die Vorstandschaft für das kommende Jahr zum Oktoberfest und zu einer Führung durch den Bayerischen Landtag nach München ein.
Als einen Höhepunkt der Feier bezeichnete Leo Weinig anschließend die Aufnahme von Ludwig Witt, dem "Chef der Helfer", zum Ehrenmitglied. Witt, der kurz vor seinem 70. Geburtstag steht, ist seit seinem 13. Lebensjahr im Verein. Das runde Leder, so Weinig, habe ihn immer begeistert. Vom Fußball bis hin zur Aufbauarbeit mit der Jugend, oder im Vergnügungsausschuss hält er die Mitglieder und Sportler zusammen. Auf ihn, so das Fazit der gesamten Vorstandschaft, sei immer Verlass.
Zum Abschluss der Feier wurde Leo Weinig selbst überrascht. Unter stehenden Ovationen überreichte 2. Vorstand Günther Ziegler Weinig, der seit 31 Jahren als Seele des Vereins gilt, ebenfalls die Ehrenurkunde, die Weinig sichtlich gerührt entgegennahm.