„Der Junge mit der Mundharmonika“ wurde von Bernd Clüver im Jahr 1973 besungen. Der Rentner mit der Mundharmonika hatte am Samstagnachmittag seinen großen Auftritt: Während der Seniorenadventsfeier der Stadt Hofheim spielte Werner Grosch aus Hofheim im voll besetzten Haus des Gastes sein Blasinstrument und traf mit Liedern wie „Wenn auch die Jahre vergehen“ oder „Ich bete an die Macht der Liebe“ den Musikgeschmack seines Publikums. Fast zwei Stunden musste der 86-Jährige auf seinen Auftritt warten. In dieser Zeit rührte er die vor ihm auf den Tischen aufgebauten leckeren Kuchen und belegten Brötchen nicht an, damit kein Krümel den Klang seiner Mundharmonika verfälschen könnte.
Der Auftritt des Altmeisters war einer der Höhepunkte der Seniorenadventsfeier, die zum zweiten Mal vom Seniorenbeirat der Stadt gestaltet wurde. Die Bedienung an den Tischen übernahmen die Mitglieder des Stadtrats, die seit 11 Uhr vormittags Brötchen belegten und Tische deckten. Darauf verwies Bürgermeister Wolfgang Borst in seinem Grußwort. Alle mindestens 70 Jahre alten Mitbürger der Stadt waren eingeladen. Helmut Endreß vom Seniorenbeirat moderierte, Willi Gehrig aus Aidhausen führte wieder musikalisch und humoristisch durch den Nachmittag.
Passend zum Schneeschauer vor der Tür stimmte er „Leise rieselt der Schnee“ an und empfahl, das Lied schnell zu singen, „bevor er weg ist“.
Kinder des Goßmannsdorfer Kindergartens sangen Weihnachtslieder. Dekan Jürgen Blechschmidt blickte zurück in den Königspalast in Jerusalem zu Zeiten des Propheten Sacharjas, der mit Christus einen König ankündigte, der nicht überrumpeln, sondern überzeugen wollte. „Er kommt zu uns und will in unserem Leben wichtig werden“, sagte Blechschmidt. Dies sei ein Grund zum Jubeln. Sieglinde Mock aus Hofheim spielte anschließend mit ihren Söhnen Anton und Julian auf der Blockflöte. Lieder wie „We wish you a merry christmas“ luden zum Mitsingen ein.
Bibliothekarin Hildegund Fischer-Giebfried erzählte die Fabel von den Tieren, die über Weihnachten diskutierten. Der Wunsch des Ochsen klang dabei sehr menschlich: „Mal richtig einen saufen – und dann pennen“. Doch er musste sich beschämt vom Esel korrigieren lassen. „Denkst du gar nicht an das Kind?“ Das sei doch die Hauptsache. Das wurde auch dem Ochsen klar: „Wissen die Menschen das eigentlich?“
Nach dem Auftritt der Bläserklasse unter Leitung von Lehrer Armin Schuler betrat Gerda Haase die Bühne, um zwei Weihnachtsgeschichten zum Besten zu geben. Eine Geschichte handelte dabei von drei Bäumen, die zur Schatztruhe, zum Schiff und zum größten und schönsten Baum der Welt werden wollen. Stattdessen wird aus ihnen eine Futterkrippe, in der Jesus liegt, ein Fischerboot, in dem er den Sturm stillte und das Kreuz, an dem er starb. So erfüllten sie weitaus besser die Bestimmung Gottes.
Der Nikolaus (Heinrich Hirt) hatte seinen Auftritt fast zum Schluss. Er hatte drei Geschenke dabei: einen „evangelischen“ Sekt für Dekan Wolfschmidt, einen „katholischen“ Schnupftabak für Pfarrer Gerd Greier und einen warmen Händedruck für Bürgermeister Borst. Helmut Endreß wies am Ende auf die Angebote des Seniorenbeirats hin. Interessierte können sich an Allianz-Manager Tobias Alt wenden oder die Sprechstunde des Seniorenbeirats besuchen, die immer dienstags von 10 bis 12 Uhr im Bürgerzentrum stattfindet.
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