
Die Strecke zwischen den Staustufen Limbach und Ottendorf wird der letzte Abschnitt des seit vielen Jahren laufenden Mainausbaus sein. Das Planfeststellungsverfahren geht jetzt in die Schlussphase und deshalb kamen Amtsleiterin Mareike Bodsch und Projektleiter Gerd Karreis vom Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg in die erste Eltmanner Stadtratssitzung des Jahres. Vor allem der Ausbau des Limbacher Vorhafens lag im Fokus der Gremiumsmitglieder.
Schon 2015 wurde Eltmann zur ersten Stellungnahme im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens aufgefordert und gab eine solche auch ab. Dabei geht es vor allem um die Nutzung, Verlegung und schließlich Wiederherstellung des Fuß- und Radweges entlang des Mains im Bereich des Festplatzes. Weil der Vorhafen anstelle der bisherigen Böschungen künftig Spundwände erhalten wird, um eine größere Breite zu erreichen, soll außerdem sichergestellt werden, dass die beiden Brunnen für die Wasser-Wasser-Wärmepumpe des Limbacher Pfarrzentrums nicht negativ beeinflusst werden.
Ausbau von Kurven und Vertiefung der Fahrrinne
Amtsleiterin Mareike Bodsch zeigte zunächst auf, welche Bedeutung die Wasserstraße Main gerade auch für die Verkehrswende habe. So transportiere ein Tankmotorschiff so viel Inhalt wie 82 Lkw oder 42 Tankwaggons der Bahn. Gleichzeitig habe die Schifffahrt den geringsten CO₂-Ausstoß. Damit gefahrloser Begegnungsverkehr möglich ist und auch Schubverbände, die heute rund 185 Meter lang sind, alle Kurven sicher nehmen können, werden die Kurvenradien entsprechend ausgebaut und in Teilbereichen die Fahrrinne vertieft.
Stadtrat Uli Pfuhlmann fragte, ob der Main denn auch künftig so viel Wasser führen werde, dass eine vergrößerte Fahrrinne entsprechend gefüllt ist. Dazu erklärte Bodsch, dass der Main durch die zahlreichen Schleusen ja nicht wirklich ein frei fließendes Gewässer sei. Deshalb gebe es hier kein Problem. Außerdem bezögen sich die Fahrrinnenvertiefungen nicht einmal auf 20 Prozent der Fluss-Sohle.
Dringender Handlungsbedarf am Schulberg
Ein weiteres Thema in der Sitzung war die Verkehrsregelung am Schulberg in der Oskar-Serrand-Straße. Hier bestehe dringender Handlungsbedarf. Stadträtin Jutta Aumüller, zugleich Schulleiterin der Grundschule Eltmann, hatte angefragt, wie weit denn die Überlegungen zur Entschärfung der Situation gediehen seien.
Mit der Situation hatte sich der Stadtrat bereits eingehend befasst, ein Behördentermin hatte ebenfalls schon stattgefunden, so Bürgermeister Michael Ziegler. Die Ergebnisse erläuterte er in der Sitzung: Die städtische Parküberwacherin sei unregelmäßig vor Ort, müsse sich aber teils wüsteste Beschimpfungen anhören.
Bauliche Maßnahmen wie etwa eine Schranke wurden verworfen, weil ja doch auch Lieferdienste oder Eltern zu Sprechstunden auf das Schulgelände gelangen müssen. Die Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 Kilometer pro Stunde wurde umgesetzt. Nicht nachvollziehen konnten die Mitglieder des Stadtrats, dass bei dem Behördentermin eine Querungshilfe in der Oskar-Serrand-Straße abgelehnt wurde.
Scanner-System für automatische Strafzettel als mögliche Lösung?
Leider stelle sich heraus, dass nur Geldstrafen einen Effekt haben, der aber ebenfalls nach drei bis vier Wochen wieder verpufft, so Jutta Aumüller. Ausdrücklich dankte sie der Verwaltung dafür, dass sie hartnäckig geblieben sei, sodass schließlich doch Tempo 30 auf der Staatsstraße erreicht werden konnte.
Paul Kremer bat zu prüfen, ob anstelle einer Schranke nicht ein Scanner-System dafür sorgen könnte, dass Unbefugte "automatisch und ohne Beschimpfungen" einen Strafzettel erhalten. Die Schulverwaltung müsste dann aber dafür sorgen, dass die freigegebenen Kennzeichen immer aktuell im System erfasst sind. Die Umsetzbarkeit eines solchen Systems, wie es schon an vielen Orten im Einsatz ist, werde sie gerne zusammen mit der Stadt prüfen, so Jutta Aumüller.