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EBERN
Der Lockruf des Kasernenfestes
Ein Rettungssanitäter des BRK gibt dieser Familie bereitwillig Informationen über den Rettungswagen.
Foto: Günther Geiling | Ein Rettungssanitäter des BRK gibt dieser Familie bereitwillig Informationen über den Rettungswagen.
Günther Geiling
 |  aktualisiert: 30.04.2016 03:36 Uhr

Das Kasernenfest in Ebern lockte wieder zahlreiche Besucher an. Die ließen sich von dem wechselhaften Aprilwetter mit Wolken, Schnee und Sonne nicht abhalten und konnten sich dann erneut davon überzeugen, wie handwerkliches und wirtschaftliches Leben in den ehemaligen Standort einziehen kann. Ebern kann man sich wohl schon jetzt ohne diesen Gewerbepark auf dem früheren Bundeswehrgelände nicht mehr vorstellen.

Das Kasernenfest geht auf eine Initiative des CSU-Ortsverbandes Ebern zurück, der immer wieder für die Organisation sorgt. Und beim Frühschoppen mit Weißwurst war auch Landrat Wilhelm Schneider zugegen. Er ging in seinen Ausführungen auf die Gesundheitspolitik und die Situation der Haßbergkliniken ein. Dabei gehe es darum, das bislang hohe Defizit deutlich zu senken. Die ersten Vorbereitungsgespräche liefen schon. Und er machte keinen Hehl daraus, dass es deutliche strukturelle Einschnitte geben werde. Mit strukturellen Veränderungen müsse man hier in den nächsten Jahren dafür sorgen, dass eine wohnortnahe Krankenversorgung weiterhin gewährleistet werden könne. Auch das Thema neue Bereitschaftspraxis streifte er.

Den Hallenbad-Neubau in Ebern bezeichnete der Landrat als „eine rundum gelungene Sache“. Auch eine Kanalverlegung und Sanierung könne mit einem guten Fördersatz noch mit bewerkstelligt werden. Ebern sei ohne Zweifel in den nächsten Jahren der Investitionsstandort, der über die Hälfte der Investitionen des Kreishaushaltes aufbrauche. Dabei erwähnte er die Schulsanierungen mit dem Realschulanbau und die Grundsanierung des Gymnasiums.

Mit der Frage zum Thema Windkraft stieß Gabi Rögner eine heftige und kontroverse Diskussion an. Hier zeigte Wilhelm Schneider auf, dass der Landkreis lediglich die Frage zu beantworten habe, ob die betroffene Zone aus dem Naturpark herausgenommen werde. Alles andere sei Baurecht und erst einmal Sache der beteiligten Kommunen. Das Thema werde also spannend bleiben.

Am Mittag war dann der CSU-Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk zu Gast, seines Zeichens Wahlkreisabgeordneter für Bayreuth-Forchheim und Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten. Als Abgeordneter für Bayreuth, das den Standort von Bundeswehr und US-Streitkräften verloren hat, interessierte er sich ganz besonders für die Konversion auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände in Ebern.

Die CSU-Vorsitzende Gabi Rögner gab ihm deswegen bei einer Führung zusammen mit einigen Stadträten entsprechende Informationen und stellte heraus, dass eigentlich alle Immobilien Käufer gefunden hätten und nur die Heizzentrale und einige andere Dinge im Besitz der Stadt blieben. Mit Stolz sprach sie von „blühenden Landschaften im neu entstandenen Gewerbepark“. Vor allem habe man auch den jahrzehntelangen Wunsch nach einer Stadthalle in die Tat umsetzen können. Zudem hätten auch Organisationen wie das Rote Kreuz oder die Arbeiterwohlfahrt entsprechende Räumlichkeiten für ihre Arbeit finden können. Aber auch Handwerksbetriebe gebe es, oder Lagerhallen für Betriebe und Logistikunternehmen. Schließlich sei auch ein Gebäude an die Regierung von Unterfranken vermietet, die dort Asylbewerber untergebracht habe. Und auch eine gute Gastronomie mit Fremdenzimmern finde man hier vor. Das „Stadl“ mit 65 Betten ließ sich MdB Koschyk ausführlich zeigen. Er sprach der Familie Buss ein großes Lob aus, diesen Umbau gewagt zu haben.

Besonders freute sich der Besucher beim Eintritt in das „Ehemaligen-Museum“ der Bundeswehr. Der einstige Zeitsoldat, der dann als jüngster Parlamentarier in den Bundestag einzog, schwelgte in vielen Erinnerungen.

Einige Rundgangsteilnehmer erinnerten an die „schwierige Geburt“ für diesen Gewerbepark, als die Gelbbauchunke oder der Wiesenkopfameisenbläuling zu „absoluten Unwörtern“ geworden seien. Dies gehöre jedoch der Vergangenheit an. Und auch naturschutzrechtliche Belange seien bei der Umsetzung berücksichtigt worden.

MdB Hartmut Koschyk, seines Zeichens auch Oberstleutnant der Reserve, zeigte sich beeindruckt, was man hier inzwischen alles sehe. Er zog gleichzeitig einen Vergleich zur Konversion in Bayreuth, wo man ebenso einen Gewerbebereich geschaffen, aber auch den Aspekt für Wohnraum verwirklicht habe. Die Eberner meinten, dass man bei der Planung und Umsetzung für Wohnungen keinen Bedarf gesehen habe.

Verbunden mit dem Dank für die seinerzeitige Unterstützung bei der Konversion, verabschiedete man den CSU-Parlamentarier mit einem fränkischen Brotzeitkorb.

 
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