
Am Donnerstagnachmittag gab das Kulturforum Haßfurt den Startschuss für den geplanten Skulpturenweg rund um Haßfurt und übergab die Skulptur „Der Hockende“ des freischaffenden Künstlers und Bildhauers Gerhard Nerowski aus Königsberg offiziell ihrer Bestimmung.
Die Skulptur aus Anröchter Kalksandstein steht bereits seit zwei Monaten an der Mainlände westlich des Parkplatzes am Tränkberg und hat schon viel Aufmerksamkeit erfahren. „Schon seit seiner Gründung wollte das Kulturforum einen Skulpturenweg anlegen“, sagte der Vorsitzende Horst Hofmann bei der kleinen Feier. „Dass wir nun zu diesem Werk an diesem Standort gekommen sind, haben wir in erster Linie Gerhard Nerowski zu verdanken, der seine Steinskulptur dem Kulturforum und der Stadt als Leihgabe überlassen hat.“ Hofmann dankte dem Künstler für seine großmütige Tat sowie allen Beteiligten – besonders dem Sponsor Peter Kuhn von BaurConsult.
Näher an der Heimat
Insgesamt ein Jahr hat es gedauert, bis die notwendigen Genehmigungen und Vorbereitungen getroffen waren und das Kunstwerk seinen Platz gefunden hatte. „Diese Arbeit, die ich während meines Studiums bei einem Symposium in Paderborn geschaffen habe, stand bisher am Studentenwerk St. Peter in Nürnberg“, teilte Nerowski mit. „Ich freue mich, dass sie nun ein bisschen näher an meine Heimat in Königsberg gerückt ist.“ Die kompakte Figur sei dem Kalksandsteinblock geschuldet, den sich der Künstler aus dem Steinbruch selbst ausgesucht habe.
Wie Hofmann mitteilte, soll dieser „eindrucksvolle steinerne Mensch“ nicht alleine bleiben. „Denn wir wollen dafür sorgen, dass weitere Standorte auf einem Weg um die Stadt entstehen“, erklärte er. „Die Werke sollen unsere Mitbürger anregen, über Kunst und Kultur nachzudenken und Kunst als Teil der Stadtkultur wahrzunehmen. Denn unser wesentliches Ziel als Kulturforum ist es, den Menschen in unserer Heimatstadt und in unserer Region die Beschäftigung mit Kultur nahe zu bringen.“
Aufregend, anregend, anstoßend
„Kunst ist gemäß den Worten des Theaterregisseurs August Everding aufregend, anregend, anstoßend“, sagte Bürgermeister Günther Werner. „Und wir können heute hier am Main ein wahrlich anregendes Kunstwerk präsentieren.“ Diese Skulptur verleihe dem Ort ein neues Gesicht, denn Kunstwerke veränderten die Orte, an denen sie stünden. „Ich bin froh, dass wir mit dem Kulturforum das Kunstwerk aus Nürnberg nach Haßfurt holen konnten und hier auf der Mainwiese zeigt sich, welch große Wirkung es entfaltet“, sagte Günther Werner. Die Skulptur stelle sich, je nach Blickwinkel und Standort des Betrachters, immer anders dar. Werner dankte dem Künstler für die Dauerleihgabe, dem Kulturforum für die Übernahme der Transportkosten und allen, die sich für dieses Projekt stark gemacht hatten.
Kunstsinn und -förderung hätten Tradition und ihren festen Platz in Haßfurt. In der Promenade, an den Schulen und öffentlichen Plätzen seien Kunstwerke verschiedener Künstler zu sehen. „Wir wünschen solche Blickpunkte in unserer Stadt, Blickpunkte, die uns ansprechen, die unsere Aufmerksamkeit fesseln, die Fragen aufwerfen“, betonte der Bürgermeister. Kunst im öffentlichen Raum werde von mehr und von anderen Menschen wahrgenommen als Kunst in einer Galerie und finde eine andere Art von Aufmerksamkeit. Jedes Kunstwerk spreche eine Einladung aus, es genau zu betrachten und in Ruhe auf sich wirken zu lassen.
Kunst im Alltag
„Kunst bereichert unser Leben und deshalb ist es nur angemessen, dass sie uns auch in unserem ganz normalen Alltag begegnet. „Von daher freue ich mich sehr, dass die neue Skulptur nunmehr hier in Haßfurt eine neue Heimat gefunden hat und wünsche allen Bürgern viele anregende Begegnungen mit dem Kunstwerk“, so Günther Werner. (ger)