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HOFHEIM
Der Hirsch macht sich rar
Die Hegeschau wird von der Unteren Jagdbehörde vorgeschrieben und muss einmal jährlich stattfinden.
Foto: Martin Schweiger | Die Hegeschau wird von der Unteren Jagdbehörde vorgeschrieben und muss einmal jährlich stattfinden.
Martin Schweiger
 |  aktualisiert: 13.05.2017 04:04 Uhr

In den Haßbergen leben bayernweit die wenigsten Hirsche. Ein Indiz hierfür ist, dass im letzten Abschussjahr nur elf Stück Rotwild erlegt wurden, ein Hirsch wurde auf der B 303 überfahren. Der Soll-Abschuss lag bei 16 Tieren. Im Jahr 2012 wurden noch 53 Tiere erlegt. Seitdem brachen die Abschusszahlen ein.

Dies sagte Rotwildringleiter Wolfgang Schlegel während der Hegeschau der Jägervereinigung am Sonntag im Schützenhaus. „Wir wissen nicht, wie hoch der Bestand ist“, meinte Schlegel. Das Rotwild sei daher nicht mehr planmäßig zu bejagen. Ein „Rotwildkonzept“ werde derzeit erarbeitet.

Als Sofortmaßnahme ist vorgesehen, die Abschüsse und die Anzahl der Bewegungsjagden zu reduzieren. Die mittelalten Hirsche sollen geschont werden. Für alle erlegten Tiere soll ein körperlicher Nachweis erbracht werden. Außerdem soll es keine Nachtjagden mehr im Kerngebiet Bundorf geben.

Über eine Fährtenzählung soll der Bestand erfasst werden. Hierfür sei jedoch eine für längere Zeit geschlossene Schneedecke nötig, was im vergangenen Winter leider nicht der Fall war. Für das Abschussjahr 2017/2018 sei der Abschuss von 14 Stück Rotwild geplant.

Ein anderer Abwärtstrend wird wohl vor allem die Landwirte freuen: Das Schwarzwild, nämlich das Wildschwein, ist im Landkreis rückläufig, sagte Martin Schrauder von der Unteren Jagdbehörde am Landratsamt. Ein Grund hierfür könnte die aujeszkysche Krankheit sein, die bei einigen Tieren festgestellt wurde.

Im Bereich der Hegegemeinschaft Hofheim fallen die Schwarzwildbestände allerdings unterschiedlich aus. So berichtete Robin Lang von der Hegegemeinschaft Bundorf von einer deutlich höheren Abschussquote im vergangenen Abschussjahr, in dem 242 Sauen erlegt wurden, gegenüber 204 Sauen im Vorjahr und nur 128 Wildschweinen im Jahr 2014.

In den Hegegemeinschaften Königsberg, Burgpreppach und Hofheim hingegen gingen die Abschusszahlen stark zurück. In Königsberg waren es 37 Sauen gegenüber 118 im Vorjahr, in Burgpreppach wurden 48 Sauen geschossen (Vorjahr: 105) und in Hofheim waren es ebenfalls 48 Tiere (Vorjahr: 97).

Weitgehend im Soll lagen dagegen die Abschusszahlen beim Rehwild. Die Hegeringleiter monierten unisono, dass Böcke vielfach zu jung geschossen würden, um die Abschussquote zu erfüllen. Bei der Hasenjagd verzeichnet nur die Hegegemeinschaft Königsberg seit vier Jahren eine steigende Tendenz. 84 Hasen wurden im vergangenen Abschussjahr zur Stecke gebracht. In den anderen Hegegemeinschaften ist die Hasenjagd rückläufig.

Auch die Anzahl der Fuchsabschüsse ging in allen Hegegemeinschaften zurück. Der Vorsitzende der Jägervereinigung moderierte die Hegeschau und bedankte sich bei allen Helfern.

Die Hegeschau wird von der Unteren Jagdbehörde vorgeschrieben und muss einmal jährlich stattfinden.
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