Mit einer eindrucksvollen Wortgottesfeier unter dem Motto: „zuFRIEDENsein“ hat die Katholische Landvolkbewegung (KLB) der Diözese Würzburg in der Sankt-Ägidius-Kirche dem heiligen Bruder Klaus gedacht. Er wurde vor 600 Jahren als Niklaus von Flüe in der Schweiz geboren und ist Verbandspatron der Katholischen Landjugend- und Landvolkbewegung.
In der Kerbfelder Kirche steht eine Holzstatue von Bruder Klaus, sie wurde von Hildegard und Manfred Bayer und Albin Bayer gestiftet. Zum Geburtstags-Gedenkgottesdienst wurde sie für jeden Gottesdienstbesucher sichtbar vor dem Volksaltar in den Mittelpunkt gerückt. Im Altar ist auch eine Reliquie des heiligen Bruders Klaus eingelassen.
Auf dem Altar wurde die Bruder-Klaus-Geburtstagskerze entzündet, sie trägt das Motiv seines Meditationsrades. Im Radkreis führen drei Strahlen vom Rand zur Mitte und drei weitere Strahlen vom Mittelpunkt nach außen.
Das Radsymbol
Für Bruder Klaus war das Radbild ein Symbol für den dreifaltigen Gott, der sich in den drei göttlichen Personen von der Mitte aus mit seiner Liebe auf die Welt und die Menschen hin bewegt, um gestärkt nach außen aktiv zu werden zur Gestaltung einer friedlicheren und gerechteren Welt.
„Zur Mitte kommen und nach außen gehen, ein beständiger Weg im Leben wie das Ein- und Ausatmen. Für unsere Zeit kann er ein Vorbild als Friedensstifter und als Wegweiser im täglichen Tun und Handeln sein“, so der Landvolkseelsorger der Diözese Würzburg, Wolfgang Scharl, bei seiner Einführung zu Beginn der Wortgottesfeier.
Zu Lebzeiten übernahm Bruder Klaus Verantwortung in Politik und Gesellschaft und wehrte sich gegen jede Form von Ungerechtigkeit, Bestechlichkeit und Korruption. Er hatte die Gabe, zwischen zerstrittenen Parteien Frieden zu stiften, und war Anwalt für Gerechtigkeit. So schaffte er durch seinen Ratschluss sogar Einigkeit für sein Vaterland.
Gottsucher und Mystiker
Niklaus von Flüe war Ehemann und Familienvater und fand nach dem Rückzug aus allen öffentlichen Ämtern seine Bestimmung – unter Verzicht auf alle irdische Güter mit dem Segen seiner Ehefrau Dorothea. Er wurde Beter, Mystiker und Gottsucher als Einsiedler in der Ranft-Schlucht.
Die Wortgottesfeier fand neben der Kirche unter der Dorflinde seinen Abschluss. Im Zeichen des Meditationsrades von Bruder Klaus gab Wolfgang Scharl den Schlusssegen.
Nach Grußworten von Bürgermeister Dieter Möhring, Pater Alois Gaßner und Daniela Moritz (für die Pfarrgemeinde) dankte die ehemalige KLB-Diözesan- und Landesvorsitzende Hildegard Bayer für die Teilnahme an der Wortgottesfeier.
Zu Beginn des anschließenden, gemütlichen Beisammenseins wurde eine große Geburtstagstorte angeschnitten. Zahlreiche auswärtige Besucher verweilten noch im Veranstaltungssaal der Dorfscheune.