
Bis zum letzten Platz besetzt war das „Alte Brauhaus“ in Treinfeld, wo Landrat Wilhelm Schneider seine Rede zum Politischen Aschermittwoch der CSU hielt. Dazu stand außerdem das alljährliche Fischessen der CSU Rentweinsdorf an. Ortsvorsitzender Gerhard Schmidt freute sich über den regen Zuspruch und die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Auch einige Gemeinderäte aus der Umgebung sowie Kreisrätin Birgit Finzel wohnten der Veranstaltung bei.
Wilhelm Schneider ging auch auf die bevorstehende Europawahl am 26. Mai ein und rief dazu auf, zur Wahl zu gehen und einer demokratischen Partei die Stimme zu schenken. Europa sei wichtig, weil Deutschland mit einer Exportquote von 50 bis 60 Prozent in die EU davon abhängig sei. Außerdem gewährleiste die Gemeinschaft der europäischen Länder Sicherheit und Frieden, was nicht gottgegeben sei. Mit Manfred Weber an der Spitze habe die CSU einen hervorragenden Spitzenkandidaten, der auch für das Amt des EU-Kommissionspräsidenten nominiert sei. Aus Unterfranken stellen sich Christian Staat aus dem Landkreis Main-Spessart auf Platz 8 und Ilker Martin Özalp aus dem Landkreis Haßberge auf Platz 43 der Wahl.
Kreisumlage gesenkt
In der Rangliste der Finanzkraft der 71 bayerischen Landkreise sei der Kreis Haßberge von den letzten Plätzen in früherer Zeit aktuell auf Platz 58 geklettert, erklärte Schneider. Damit sei der Landkreis immer noch relativ finanzschwach, doch die Kreisumlage konnte von 46,2 Prozent auf 44,5 Prozent gesenkt werden, was den Kommunen zu Gute komme.
Eine Sockelfinanzierung für kleine Krankenhäuser wünscht sich der Landrat vom Bayerischen Staat. Die Häuser der Haßberg-Kliniken haben wie auch andere Krankenhäuser in der Größenordnung damit zu kämpfen, dass sie die Grund- und Regelversorgung aufrecht erhalten, aber dafür weniger Geld bekämen als Uni- und Fachkliniken mit komplexen Operationen. In Haßfurt habe sich der Chefarztwechsel in der Inneren und Chirurgischen Abteilung ausgezahlt, sagte Schneider.
Auch in Ebern sei man mit einem guten Chirurgen und planbaren OPs auf einem guten Weg. Der Fortbestand der Geburtshilfe in Haßfurt sei durch den bayerischen Sonderweg, für den sich auch der Stimmkreisabgeordnete Steffen Vogel stark gemacht habe, bis auf Weiteres gesichert. Auch würden ständig junge Mediziner für Praktika angeworben und es sei geplant, die Klinik in der Kreisstadt als Lehrkrankenhaus attraktiv zu machen.
Schulen als gewaltige Projekte
„In vier bis fünf Jahren werden alle Schulen, bei denen der Landkreis Sachaufwandsträger ist, top hergerichtet sein“, erklärte Schneider auch im Hinblick auf die laufenden Sanierungs- und Neubauarbeiten. Voraussichtlich werde in diesem Jahr der erste Bauabschnitt in der Realschule Ebern fertig und auch beim Gymnasium-Neubau laufe alles nach Plan.
Das Eberner Friedrich-Rückert-Gymnasium und die Haßfurter Berufsschule seien zwei gewaltige Projekte mit einem Gesamtvolumen von 56 Millionen Euro. Hier habe man aber eine Punktlandung bei den Planungen gemacht und könne mit einer staatlichen Förderung von stolzen 77 Prozent rechnen. Fertiggestellt ist bereits die Meisterschule in Ebern, in die der Landkreis zusammen mit dem Bezirk Unterfranken und der Stadt Ebern kräftig investiert habe.
Das bedeute auch Sicherheit für die Zukunft, betonte Schneider. Die Klassen seien voll und der Bedarf da. Teilweise kämen sogar Schüler aus Hessen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen, Österreich und der Schweiz nach Ebern.
Auch Themen, die besonders die Einwohner von Rentweinsdorf interessieren, kamen zur Sprache. Der Kindergarten soll mit 25 Regelkinderplätzen und 12 Krippenplätzen erheblich erweitert werden. Landrat Schneider lobte den Ort als wachsende Gemeinde, die Baugebiete ausweise und in entsprechende Einrichtungen investiere, damit junge Familien hier eine neue Heimat finden können.
„Kurze Beine, kurze Wege“
Auf den gesamten Landkreis gesehen sei das Angebot an Kindergarten- beziehungsweise Krippenplätzen sehr gut, weshalb der Landrat vorschlug, mit den Kindergärten in Ebern eine Übergangslösung zu schaffen, bis der Neubau in Rentweinsdorf in schätzungsweise drei bis vier Jahren fertig sei. Auch in Sachen Grundschulen befürwortet der Landrat die Praxis, kleine Schulen auf dem Land zu erhalten, ganz nach dem Motto „Kurze Beine, kurze Wege“.