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RÜGHEIM
Der Faun tanzt im Kopfkino
Das „Basel philharmonic Quintett“ begeisterte in der Reihe der Meisterkonzerte im Schüttbau die Zuhörer.
Foto: Dr. Heinrich Goschenhofer | Das „Basel philharmonic Quintett“ begeisterte in der Reihe der Meisterkonzerte im Schüttbau die Zuhörer.
Von Dr. Heinrich Goschenhofer
 |  aktualisiert: 15.12.2020 15:12 Uhr

Fünf Holzbläser aus verschiedenen Ländern, alle schon preisgekrönt, die sich zum „Basel philharmonic Quintett“ zusammengefunden hatten, konzertierten am Sonntagabend im akustisch exzellenten Gewölbekeller des Schüttbaus in Rügheim und begeisterten das Publikum.

Auf dem Programm standen russische Werke von Anatoli Ljadow und Igor Strawinski sowie französische von Claude Debussy, Darius Milhaud und Maurice Ravel. Außer den sieben kurzen Stücken von Milhaud waren alle Werke für Ballet komponiert. Ljadows acht russische Volkslieder sind nahe verwandt mit den noch bekannteren „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Petrowitsch Mussorgski.

Der russische Choreograf Sergei Pawlowitsch Diagilev vergab 1909 ein Auftragswerk für sein Ballet „sacre du printemps“ an den jungen Strawinski. Bei der Uraufführung im Jahr 1913 löste die wilde, ungewohnte Musik einen Skandal aus. Die Transkription für fünf Bläser mit archaischen waghalsigen Klängen, mal rhythmisch, redundant, mal eruptiv, zog die Zuhörer in ihren Bann.

Nach der Pause folgte verträumt impressionistisch Claude Debussys „Nachmittag eines Fauns“. Die Zuhörer sahen das Fabelwesen im eigenen Kopfkino träumen und tanzen. Für Debussy war dieses Werk der Durchbruch seiner Karriere.

Nach sieben musikalischen Skizzen von Milhaud bot das Quintett einen der berühmtesten Ohrwürmer der Musikgeschichte: den „Bolero“ von Maurice Ravel. Die Besetzung der fünf Holzbläser – zu denen bezüglich der Klangfarbe auch das Waldhorn oft gezählt wird, wechselte auf der Bühne häufig. Jeder Musiker durfte in gleitendem Übergang auch mal die Kleine Trommel, die „Snare Drum“ bedienen.

Das Konzert riss die Zuhörer mit der langsamen Steigerung mit einem fast hypnotischen Sog bis zu einem furiosen Ende glatt von den Sitzen.

 
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