Ohne Gegenstimme wurde der Bericht über die Bewirtschaftung des Königsberger Stadtwaldes vom Stadtrat genehmigt. Zum ersten Mal wurde er vom neuen Stadtförster Patrick Valtenmeier vorgetragen, assistiert von Betriebsleiter Christian Bartsch aus Eltmann.
Bürgermeister Claus Bittenbrünn stellte dem Gremium den neuen Stadtförster vor und bescheinigte ihm eine inzwischen schon sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt: "Er hat sich meiner Meinung nach sehr gut eingelebt." In diesem Zusammenhang betonte das Stadtoberhaupt auch die gute Zusammenarbeit mit dem Forstamt von Eltmann und dessen Betriebsleiter Christian Bartsch, dem er zum Gewinn des Deutschen Waldpreises 2021 in der Kategorie "Förster des Jahres" gratulierte.
Zusammen berichteten die beiden Förster dem Gremium von den Tätigkeiten und Ereignissen im zurückliegenden Jahr und beschrieben den Jahresplan für 2021. So mussten sie über die vielen Schädlinge berichten, die dem Wald schwer zu schaffen machen. Erfreuliches konnten sie von der Luftbekämpfung des Schwammspinners berichten. Diese sei im vergangenen Jahr sehr erfolgreich gewesen.
Eichen und Käferlärchen gut vermarktbar
Eine große Gefahr gehe derzeit vom Eichenprachtkäfer aus, der schon etliche Bäume befallen habe und unbedingt bekämpft werden müsse. Eingeschlagen wurden in letzter Zeit vom Borkenkäfer befallene Lärchen, Trockenbuchen für Brennholz und neu von Käfern befallene Fichten.
Als Gegenmaßnahmen wurden an verschiedenen Standorten notwendige Neupflanzungen angelegt. So unter anderem am Anglersee, an der Wendeeiche und im Kessel, auch an der Coburger Straße, im Paradies und im Rockert. In den meisten Fällen seien die Neupflanzungen gut aufgegangen, so die Aussage der Förster. Wobei Nachpflanzungen mit eigenen Wildlingen besser seien als mit gekauften Pflanzen, so Bartsch.
Aktuell sei die Verkehrssicherung an verschiedenen Straßen im Stadtwald abgeschlossen, Wege nach Unwettern wieder in Stand gesetzt, an verschiedenen Stellen das Lichtraumprofil freigeschnitten und der Zaunbau voran getrieben worden.
"Das Wasser muss im Wald bleiben"
Über den Holzmarkt berichteten die Forstleute, dass Eichenstammholz gut vermarktbar, Käferlärchen sogar sehr gut vermarktbar seien. Voll gefahren werde auch der Hackschnitzelplatz am Schafhof. Zudem gebe es sehr viele Brennholzkunden, die alle weitgehend versorgt werden konnten.
Zum Ende ihres ausführlichen Berichtes informierten die Förster über die Kosten der verschiedenen Positionen im Jahresplan wie Holzernte, Holzrücken, Neubau und Instandhaltung von Zäunen, Pflanzungen, Weginstandsetzungen, und dergleichen.
Zusammenfassend meinte Bartsch noch, dass, im Gegensatz zu früher, als der Wald meistens trocken gelegt wurde, nun versucht werde, den Wald durch das Anlegen von Becken und anderen Maßnahmen feucht zu halten: "Das Wasser muss im Wald bleiben." Der Stadtrat stimmte dem Waldbericht und dem Bewirtschaftungsplan einstimmig zu.
Interessenten für die Jugendherberge
Einstimmigkeit herrschte im Gremium bei einigen weiteren Tagesordnungspunkten. Sie wurden ohne Gegenstimmen angenommen. So die Änderung fehlerhafter Verweise in der Gestaltungssatzung für die Altstadt von Königsberg, ebenso die Genehmigung eines Durchführungsvertrages für die Befestigung einer Fläche und Errichtung von maximal zwei Lagerzelten auf der Erweiterungsfläche des Werks West der Fränkischen Rohrwerke.
Bürgermeister Bittenbrünn teilte auf Anfrage mit, dass es für den Verkauf der Jugendherberge in Königsberg Interessenten gebe und Verhandlungen mit dem Jugendherbergswerk Bayern liefen. Auch für die Zukunft des Seniorenheims Senivita gebe es Pläne. In dem Gebäude sollen, nach einem Umbau, eine Vollzeitpflegestation und die Möglichkeit für Betreutes Wohnen entstehen.