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Bamberg
Der erste Elektrobus der Bamberger Stadtwerke
Ein Vorführwagen des neuen E-Busses des Herstellers Solaris.
Foto: Michael Fuchs | Ein Vorführwagen des neuen E-Busses des Herstellers Solaris.
Bearbeitet von Michael Mahr
 |  aktualisiert: 23.08.2021 02:47 Uhr

Die Stadtwerke Bamberg stellen den Öffentlichen Personennahverkehr auf Elektroantrieb um. Bereits im kommenden Jahr werden die ersten sechs Elektrobusse bei Linienfahrten eingesetzt. Mit dem Niederflurbus "Urbino 12" des Herstellers Solaris stellten die Stadtwerke jetzt die neue Generation der Bamberger Busse vor. Für eine bessere Sicht des Fahrers auf den Gehsteig reiche die Frontscheibe ungewöhnlich weit nach unten. Sonst sehe der Bus so aus wie jeder andere Linienbus auch, heißt es in der Pressemitteilung der Stadtwerke. Nur, dass man an den neuen Fahrzeugen vergebens einen Auspuff sucht.

"Null Schadstoff-Ausstoß" versprechen die Stadtwerke. "Weil wir die Busse selbstverständlich mit reinem Ökostrom laden werden", wird Peter Scheuenstuhl zitiert, Leiter der Mobilitätssparte der Stadtwerke. In diesem und dem nächsten Jahr investieren die Stadtwerke 4,8 Millionen Euro in klimaschonende Antriebstechnologien für den ÖPNV. Knapp zwei Millionen Euro der Kosten für die sechs Busse, den Aufbau der Ladeinfrastruktur, den Umbau der Werkstatt sowie die Schulung des Personals stammen aus Fördermitteln des Bundesumweltministeriums.

Batterie-Reichweite soll für einen ganzen Tag ausreichend sein

In den vergangenen Jahren haben die Stadtwerke laut Pressemitteilung letztmalig Busse mit Hybridantrieb gekauft. Neue Akku-Technologien mit höheren Ladekapazitäten ermöglichten mittlerweile höhere Reichweiten und damit bessere Einsatzmöglichkeiten für Elektrobusse. Die Reichweite der neuen Batterie-Generation sei in den meisten Fällen ausreichend, um einen ganzen Tag lang in Bamberg ohne Ladepause unterwegs zu sein.

Die Umstellung der Busflotte auf Elektroantrieb sei nicht nur teuer, sondern auch komplex: weil Ladeinfrastruktur geschaffen werden müsse, weil Steuerungssysteme erweitert werden müssten, weil Werkstätten auch die Elektrobusse reparieren müssten und das Personal im Fahrbetrieb, in der Werkstatt und in der Leitstelle umfassend geschult werden müsse. Deswegen haben sich die Bamberger Stadtwerke mit fünf weiteren kleinen und mittleren Verkehrsbetrieben aus Bayern zusammengeschlossen. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Aschaffenburg, Bad Reichenhall, Coburg, Landshut und Passau kooperieren sie nicht nur bei Entwicklung des neuen Buskonzepts, sondern auch bei der europaweiten Ausschreibung für insgesamt 20 Fahrzeuge sowie der Akquise von Fördergeldern.

Im Bamberger ÖPNV werden in 63 Fahrzeugen jährlich rund zehn Millionen Fahrgäste chauffiert. Die Solo- und Gelenkbusse haben eine tägliche Fahrleistung von mehr als 200 Kilometern und waren im vergangenen Jahr insgesamt mehr als 2,7 Millionen Kilometer unterwegs. Dabei verbrauchten sie mehr als 1,1 Millionen Liter Diesel. Das Liniennetz der Stadtwerke reicht von Bischberg im Westen bis Kremmeldorf im Osten, von Gundelsheim im Norden bis Pettstadt im Süden. Es umfasst 28 Buslinien mit 416 Haltestellen.

Technische Daten des Solaris Urbino 12 electric

Gewicht: 19 200 Kilogramm;
Fahrgastplätze: 25 Sitz- und 46 Stehplätze;
Batterien: Lithium-Ionen-Batterien mit 352 Kilowattstunden Kapazität (davon nutzbar: 82 Prozent);
Durchschnittlicher Verbrauch: 1,13 Kilowattstunden pro Kilometer;
Voraussichtliche Reichweite je Batterieladung: bis zu 250 Kilometer;
Sonderausstattungen: USB-Ladesteckdosen im Fahrgastraum; kohlendioxidneutrale Klimaanlage für Fahrgastraum und Fahrerkabine; Wärmepumpe für ein optimales Thermomanagement zur Erhöhung der Reichweite um 10 bis 15 Prozent.
Quelle: Stadtwerke Bamberg
 
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