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Haßfurt
Denkmal im Wald! Kultur in der Natur
Informationen über 30 Denkmäler im Wald hat das Ehepaar Andrea und Bernd Reinhard zusammengetragen.
Foto: Wolfgang Aull | Informationen über 30 Denkmäler im Wald hat das Ehepaar Andrea und Bernd Reinhard zusammengetragen.
Wolfgang Aull
 |  aktualisiert: 17.02.2024 02:55 Uhr

Entdecken, staunen, verweilen: Kreisarchivpfleger Bernd Reinhard (77) hat gemeinsam mit seiner Ehefrau Andrea (67) über ein ganzes Jahr hinweg Spuren von Kultur in der Natur erforscht. Die Ergebnisse werden nun gemeinsam mit einer bayernweiten Wanderausstellung in der Sparkassengalerie Haßfurt präsentiert.

"Denkmal im Wald! Kultur in der Natur" nennt sich die Wanderausstellung, welche seit einigen Jahren mit großer Resonanz durch Bayern gereicht wird. Auf 13 Schautafeln werden unterschiedlichste Bodendenkmäler im Wald, von Grabhügeln bis zu Relikten neuzeitlicher Industrie, beschrieben und erklärt.

Das Ehepaar Reinhard hat sie gesehen und war gebannt. Sie haben erforscht, welche derartigen Bodenschätze der Steigerwald und die Haßberge zu bieten haben und was diese über kulturelle Wurzeln in der Region erzählen. Eine Mammutaufgabe. Doch den Beiden gelang es, die bayernweite Ausstellung um jeweils 13 motivbezogene Tafeln aus dem Steigerwald und den Haßbergen als Regionalteil zu erweitern, 30 Denkmäler mit Bild und Text zu beschreiben.

"Stumme Zeugen zum Reden bringen" wurde ihr Ziel. Ihre Geschichten erzählen von der Wolfsgrube, der innerdeutschen Grenze und von Kalköfen und von Bildstöcken, von Sühnesteinen, die im Mittelalter per Gesetz von Mördern oder deren Familien für das Heil der Opfer errichtet werden mussten. Glaube, Aberglaube, Geschichten des Handwerks, der Industrie, der Wirtschaft, Politik und Macht, vieles liegt im Wald verborgen, bietet sich an, entdeckt zu werden. Nicht nur Historisches ist anzutreffen, auch die Zeitgenössin Steff Baur, Steinbildhauerin, sowie Herman de Vries, Künstler und Philosoph, haben einschlägige Spuren im Wald hinterlassen.

Was sie für die Ausstellung zusammengetragen haben, war in seiner Dichte und Auskunftskraft so noch nie gebündelt zu sehen. Es gibt tiefe Einblicke in die Wurzeln der regionalen Kultur, ist unterhaltsam, informativ und erkenntnisreich. Ein Meisterwerk, mit Herzblut entstanden. Eingebettet in die bayernumfassende Ausstellung ist sie die angemessene Ergänzung für einen Einblick in Lebenswelten der Altvorderen bis in die Gegenwart hinein. Die Ausstellung soll Wissen erleben, erweitern und bewahren. Reinhard zitiert Heinrich Wolf: "Die Geschichte soll kein Raritätenkabinett sein, keine Rumpelkammer von Tatsachen und Notizen, sondern eine Quelle der Kraft und Freude".

Bis zum 27. März kann sie während der Öffnungszeiten des Sparkassengebäudes besichtigt werden. Reinhard lädt alle Interessierten zu Führungen ein, einzeln, in Gruppen oder auch Schulklassen. Terminvereinbarung unter Tel.: (09521) 1299.

 
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