Er stand in der Abwehr des FC Augsfeld, sie schaute desinteressiert zu, einer Freundin zuliebe. Doch beim anschließenden gemütlichen Beisammensein funkte es zwischen Helmut Kraus und der damals 18-jährigen Loretta. Und bereits im darauffolgenden Jahr standen sie gemeinsam vor dem Traualtar.
Dies ist nun 50 Jahre her. Loretta Kraus, die ursprünglich aus Donnersdorf stammt, hat sich längt bestens in Augsfeld eingelebt. Zwei Kinder, je einen Sohn und eine Tochter, erblickten das Licht der Welt, vier Enkel folgten. Während Loretta zunächst als Damenschneiderin arbeitete, blieb sie nach der Geburt des Sohnes zuhause, der Mann fuhr Lkw bei der Firma Rexroth. Doch er legte seine Touren stets so, "dass er Mittags zum Essen zuhause war."
In Augsfeld kennt man sie: Helmut Kraus war bei der Feuerwehr, stand lange Zeit dem Siedlerverein vor. Die Fußballschuhe hatte das Augsfelder Urgestein erst mit 43 Jahren an den Nagel gehängt. Und Loretta organisierte die jährlichen Busausflüge. Doch stets vor der Abfahrt wurden von ihnen in Augsfeld die Tageszeitungen verteilt.
Sie genießen ihren Ruhestand. Loretta arbeitet im Garten, Helmut nur dann, "wenn er muss", ansonsten widmet er sich seinem Hobby, der Schreinerei. "Unser Schlüssel für die lange Ehezeit ist der gegenseitige Respekt", erklärt sie und Helmut nickt dazu.
Das Wochenende ist der Feier gewidmet. Ein Zelt wird aufgestellt, Samstag trifft man sich zum Gottesdienst, und auch der Sonntag ist den Freunden gewidmet. Doch vorher schon gratulierte Kraus' Ex-Fußballkumpel und langjähriger Freund Günther Werner, heute Bürgermeister der Stadt, mit Blumenstrauß und passender Vase als Geschenk.