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Kirchlauter
Das Wort zum Wochenende: Heast as nit, wie die Zeit vergeht?
Bearbeitet von Ralf Hein Joachim Stapf
 |  aktualisiert: 31.12.2023 02:47 Uhr

Liebe Leserinnen und Leser, haben Sie auch schonmal in stillen Stunden oft dem Ticken der Küchenuhr gelauscht oder dem leisen rhythmischen Pendel der Wanduhr und ihrer Stundenschläge. Das Mysterium der Zeit, hörbar gemacht, Zeit, die vergeht und doch immer bleibt und wieder weitergeht.

Bei meiner letzten Reise zum Heiligen Berg Athos in Griechenland ist dieses wunderbare Lied "Heast as nit, wie die Zeit vergeht?" neu zu mir gekommen. Hubert von Goisern hat es 1992 komponiert und gesungen. Zufällig habe ich den Sänger auf dem Berg Athos getroffen und er hat uns vom Entstehen des Textes erzählt. Das Lied hat eine sehr ruhige Grundstimmung und bietet sich geradezu dazu an, sich zurückzulehnen und sich fallen zu lassen – vielleicht auch, um ein wenig über sich nachzudenken.

Lassen wir uns mal darauf ein und schauen zurück, ziehen Bilanz und blicken hoffnungsvoll nach vorne. Vielleicht möchten Sie wie ich auch das neue Jahr mit guten Vorsätzen beginnen?

Die Discounter nutzen das aus. Jedes Jahr im Januar gibt es zum Beispiel alles im Angebot, was man braucht, um Sport zu treiben und gesünder zu leben. Es scheint ein lohnendes Geschäft zu sein mit den guten Vorsätzen. Und wenn ich mich umhöre, dann haben viele schon mehrmals oder regelmäßig das Jahr mit guten Vorsätzen begonnen. Doch viele Vorsätze werden schnell über Bord geworfen. Soll ich aufgrund dieser Erfahrung, dass ich die Vorsätze nicht halten kann, gleich ganz darauf verzichten?

Wer sich etwas Gutes vornimmt, will damit etwas besser machen. Gutes den anderen und mir zu tun ist eine zutiefst christliche Aufgabe. Wir sind als Christen dazu aufgerufen, am Reich Gottes auf dieser Welt mitzubauen. Der Beginn dieser Aufgabe ist zwar nicht an den Beginn eines neuen Jahres gebunden, aber wir können den Jahresstart dafür nutzen. Wenn wir uns vornehmen, die Welt etwas besser zu machen, ist jedes Datum recht. Es wird nicht alles gelingen, manches wird scheitern. Diese Erfahrung muss uns nicht abschrecken.

Augustinus sagt, dass das höchste menschliche Gut der gute Wille sei, also die Absicht, Gutes zu tun. Wir sind Lernende und wir dürfen immer wieder neu beginnen, das ganze Jahr über.

Ich wünsche Ihnen und mir für dieses kommende Jahr immer wieder die nötige Aufmerksamkeit zu entdecken, wo Sie und ich die Welt etwas besser machen können, den Mut zu beginnen und die Offenheit von den Erfahrungen zu lernen.

Egal, ob es gelingt oder scheitert, Gott ist bei Ihnen und mir und geleitet uns durch dieses Jahr. Ich bin gewiss, Gott freut sich über jede gute Absicht, jede gute Tat. Er hält auch unsere Klage aus und steht uns in schweren Zeiten zur Seite. Er gibt uns die Kraft, immer wieder neu zu beginnen. In dieser Zuversicht wünsche ich Ihnen ein lebendiges, freudiges und gesundes, gutes Jahr und für alle Vorhaben Gottes Segen.

Autor: Joachim Stapf, Diakon, Maintal – Heilige Länder, Notfallseelsorger,Dekanats-Altenseelsorger

 
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