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HAßFURT
„Das Unmögliche möglich machen“
Der Trompeter, Flügelhornist und Komponist Ack van Rooyen war in der Reihe „Jazz mal anders“ in Haßfurt zu Gast. Zusammen mit dem Trio Bernhard Pichl (Klavier), Rudi Engel (Bass) und Florian Kettler (Schlagzeug) faszinierte er das Publikum im ausverkauften Gewölbekeller der Stadthalle.
Foto: Langer | Der Trompeter, Flügelhornist und Komponist Ack van Rooyen war in der Reihe „Jazz mal anders“ in Haßfurt zu Gast.
Von unserer Mitarbeiterin Ulrike Langer
 |  aktualisiert: 06.02.2016 03:27 Uhr

Die Konzertreihe „Jazz mal anders“ des Kulturamts Haßfurt hat ein ausgezeichnetes Renommee bei den Freunden des Jazz. So war auch das erste Konzert in diesem Jahr im Gewölbekeller der Stadthalle ausverkauft. Am Ende dankte das Publikum dem Trio Bernhard Pichl (Klavier), Rudi Engel (Bass) und Florian Kettler (Schlagzeug) und dem Stargast, dem niederländischen Trompeter, Flügelhornisten und Komponisten Ack van Rooyen, für ein wunderbar transparentes, melodiöses und von zarten Improvisationen geprägtes Spiel mit herzlichem Applaus.

Ack van Rooyen, der unter anderem Gründungsmitglied der Big Bands von SDR und SFB war, der beim „Bert Kaempfert Orchester“, in „Peter Herbolzheimer‘s Rhythm Combination & Brass“ und im „United Jazz&Rock Ensemble“ gespielt hat und der mit eigenen Formationen unterwegs war, ist mit seinen 86 Jahren immer noch ein sehr gefragter Musiker und Lehrer. In Haßfurt nahm er sein Publikum mit seinem faszinierend weichen Ton des Flügelhorns für sich ein, der in den leisen Passagen seinen größten Ausdruck findet und in den langsamen Stücken verträumt klingt. Nie drängte sich sein Spiel in den Vordergrund, und doch gab er zart, aber bestimmend den Ton an.

Mit dem Pianisten und dem Bassisten lieferte er sich herrliche Dialoge und zelebrierte mit beiden das „Frage-Antwort-Spiel“ auf eine meisterliche Weise.

„Improvisieren heißt, das Unmögliche möglich machen“, scherzte er mit den Zuhörern und lud sie ein, auf vier von ihm gespielte Töne bekannter Melodien die Antwort zu singen. „Sie sehen, wie leicht das ist. Meist klappt das, aber manchmal auch nicht“, sagte er mit dem ihm eigenen Humor.

Bezeichnend für das Konzert waren nicht nur die Leichtigkeit und die melodische Schönheit seines Spiels, sondern auch die „Antworten“ seiner Musikerkollegen. So begeisterte Bernhard Pichl mit filigranen und mit großer Leichtigkeit perlenden Tönen an den Tasten, Florian Kettler mit einem variantenreichen Spiel am Schlagzeug und Rudi Engel mit leidenschaftlichen und ausdrucksstarken Soli auf seinen vier Saiten. „Wenn ich so Bass spielen könnte wie Rudi Engel, würde ich das tun“, lobte Ack van Royen seinen Kollegen nach einem besonders intensiven Austausch mit dem Bassisten beim Jazz-Standard „Just Friends“.

Boten alle Stücke einen wunderbaren Einblick in die Spielfreude, Virtuosität und Musikalität der vier Musiker, so ragte die Komposition von Ack van Rooyen mit dem Titel „Autumn Bugle“ doch besonders heraus. Das Stück hat Ack van Rooyen „all denen gewidmet, die nicht mehr unter uns sind.“ Es steckt aus diesem Grund voller Melancholie, die vor allem durch das ausdrucksstarke Solo des Pianisten am Beginn, durch das intensive Duo von Klavier und gestrichenem Bass sowie durch die berührende Melodie am Flügelhorn unter die Haut ging.

Nach dem über alle Maßen beeindruckenden Konzert und dem entsprechend üppigen Applaus verabschiedeten sich die Jazzmusiker mit der Ballade „Old Folks“.

 
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