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BREITBRUNN
Das Spielfeld ist schon lange nicht mehr krumm und bucklig
Der VfR Hermannsberg-Breitbrunn beim Heimspiel. In den 1970-er und 80-er Jahren spielten die Mannschaften noch auf wenigen Rasenplätzen, die mit den heutigen vergleichbar wären. Hier ein Blick auf den damals neuen Platz des VfR.
Foto: Günther Geiling | Der VfR Hermannsberg-Breitbrunn beim Heimspiel. In den 1970-er und 80-er Jahren spielten die Mannschaften noch auf wenigen Rasenplätzen, die mit den heutigen vergleichbar wären.
Günther Geiling
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:46 Uhr

Der VfR Hermannsberg-Breitbrunn feiert heuer sein 70-jähriges Bestehen. 14 Männer gründeten den Verein 1949 und begannen mit dem Fußballspiel auf einer Wiese oberhalb von Hermannsberg. Der Fußball ist bis heute Schwerpunkt im Vereinsgeschehen geblieben, aber der Verein hat immer wieder auf gesellschaftlichen Wandel reagiert und Tennis, Gymnastik, Wandern und schließlich den Tanzsport mit „The Magical Moves“ aufgenommen.

Ohne Kreativität kein Überleben

Die Vereinsstrukturen haben ohne Zweifel in den letzten Jahren einen großen Wandel vollzogen und wer heutzutage nicht kreativ ist, überlebt nur schwer. Dies kann man schon auf einigen Sportplätzen sehen, wo kein Fußball mehr rollt, weil die Clubs ihre Teams vom Spielbetrieb zurückgezogen haben.

Die Gründungszeit vieler Sportvereine geht auf die Jahre nach dem 2. Weltkrieg zurück. Auch da gab es Probleme, aber ganz andere als heute. In den fast zusammenliegenden Gemeinden Breitbrunn und Hermannsberg gründeten damals 14 junge Männer den „Verein für Rasenspiele“, um ihrem geliebten Hobby Fußball nachzukommen. Zum Kauf der ersten Trikots musste eine Sammlung durchgeführt werden, die jedoch nicht den gewünschten Erfolg brachte. Erst ein Sponsor machte es durch einen nennenswerten Betrag möglich, dass sowohl Trikots als auch ein Ball erstanden werden konnten. Aber damit hatte man noch keinen Fußballplatz. Schließlich konnte man durch einen Pachtvertrag eine Wiese zum Sportplatz umfunktionieren, welche damals schon als Voraussetzung für die Verbandsspiele genügte. Schon nach wenigen Jahren wurde aber der Pachtvertrag gekündigt, so dass man sich nach einem neun Gelände umschauen musste.

Die Amerikaner machen die Erdarbeiten

Dank der damaligen Bürgermeister Alfred Weiß, Breitbrunn, und Ludwig Schramm, Hermannsberg, konnte die Grundstücksfrage doch geregelt werden. Und mit Hilfe des deutsch-amerikanischen Verbindungsbüros übernahmen die amerikanischen Streitkräfte kostenlos die Erdbewegungen im „Edelbrunner Tal“ und für einen Teil des heutigen Sportgeländes. Zwei Jahre lang musste man während dieser Zeit die Spiele auf dem Platz des Patenvereins SV Rapid Ebelsbach austragen.

Eigene Jugend als Erfolgsgarant

Nach teilweise zweistelligen Niederlagen in der Anfangszeit ging es dann auch sportlich aufwärts. Die Gründung einer Jugendmannschaft im Jahre 1964 wirkte sich sehr positiv aus. Sie ließ mit Meisterschaften und Turniersiegen aufhorchen und konnte beim Kampf um die unterfränkische Meisterschaft erst im Halbfinale durch die Jugend des FC Schweinfurt 05 gestoppt werden. Diese gute Jugendarbeit brachte dann den ersehnten Erfolg im Herrenbereich, wo man nach 16-jähriger Zugehörigkeit zur C-Klasse den Aufstieg in die B-Klasse und schon drei Jahre später der Aufstieg in die A-Klasse schaffte. Dort spielt der VfR im „Konzert“ mit Großen wie der FC Gerolzhofen oder FC Sand.

Mit diesem sportlichen Aufschwung stiegen die Anforderungen an den Verein und der Wunsch nach einem eigenen Sportheim, das dann 1972 seiner Bestimmung übergeben wurde. In die 70-er Jahre fielen auch die Gründung einer Damengymnastikgruppe, einer Schülermannschaft und einer AH-Abteilung. Ein weiterer Meilenstein war von 1982-85 der Bau eines neuen Rasenspielfeldes und der Bau von Tennisplätzen mit Gründung einer Tennisabteilung.

Die 1. Mannschaft konnte sich in der nächsten Zukunft nicht immer oben halten, schaffte aber wiederholt Aufstiege und feierte 1981 und 1991 B-Klassen-Meisterschaften, 2002 A-Klassenmeisterschaft, 2008 Aufstieg nach Relegation und schließlich 2014 wieder die A-Klassenmeisterschaft. Derzeit spielt sie in der Kreisklasse 3 und nimmt dort den 2. Tabellenplatz hinter den Spfr Unterhohenried ein. Schon im zweiten Spiel nach der Winterpause wird es gegen den Spitzenreiter einen direkten Vergleich geben.

Gründungsvorsitzender war Hermann Hümmer

Wenn der VfR Hermannsberg-Breitbrunn auf diese erfolgreiche Geschichte zurückblickt, darf man die Funktionäre nicht vergessen, allen voran die Vorsitzenden. Gründungsvorsitzender war Hermann Hümmer 1949, es folgten Viktor Pluta (1951), Vitus Markert (1955), Ewald Zettelmeier (1959), Andreas Hoch (1960), Norbert Schramm (1974), Albin Strätz (1980), Ludwig Bühl (1982), Roland Mai (1986), Ludwig Bühl (1990), Albin Strätz (1994) und Robert Melber (1995). Von 2005 bis 2012 führte dann wieder Ludwig Bühl den VfR, bis der Verein nach dessen Ausscheiden seine Verbandsstruktur und Satzung umstellte, von einem alleinigen 1. Vorsitzenden auf ein Führungsteam. In diesem „Vorstand“ gibt es nun fünf Vorsitzende: Marco Benz (Öffentlichkeitsarbeit), Gerhard Bühl (Finanzen), Thomas Gutte (Sport), Stefan Greul (Gebäude und Anlagen) sowie Monika Gapon (Wirtschaftsbereich).

Zu dritt auf dem Fahrrad zum Auswärtsspiel

Gründungsmitglied Simon Baum erinnert sich gerne an die Anfänge des VfR und verweist dabei auf den ersten Fußballplatz bei Hermannsberg. „Wenn man auf dem Platz an einem Tor stand, sah man das andere Tor fast gar nicht mehr, weil das Feld so krumm war. Es war eine Wiese, die mit den Rasenplätzen heute gar nicht mehr zu vergleichen ist.“ Am Anfang habe auch noch kaum jemand ein Auto gehabt. „Zu den Spielen nach Oberschleichach oder in den Steigerwald fuhr man zu zweit oder gar zu dritt auf einem Fahrrad.“ Später konnte man dann schon einmal in einen „Opel Blitz“ oder in den ersten Bus von „Kuchenmeister“ einsteigen. Leider habe seine fußballerische Zeit nicht lange angedauert „weil ich früh wegen eines angebrochenen Beines aufhören musste. Ich war linker Läufer und nach meiner aktiven Zeit habe ich den Platz mit eingestreut, war Linienrichter und Platzkassier.“

Ältestes Mitglied im Verein ist der 96-jährige Alfred Grzeschik, der noch im Jahre 1949 dem Verein beigetreten ist. Sein Bruder Ernst war schon Gründungsmitglied und beide spielten gemeinsam in der Mannschaft.

Am 16. Februar wird gefeiert

Der VfR hat aktuell 285 Mitglieder, er ist der größte Club der Gemeinde. Am Samstag, 16. Februar, will man ab 18 Uhr im Gemeindezentrum mit einem Rückblick die Entwicklung aufzeigen und feiern. Den musikalischen und sportlichen Rahmen geben dabei die „Köhlertaler Musikanten“ und die Tanzsportabteilung „The Magical Moves“.

1966 wurde der VfR erstmals Meister in der C-Klasse und stieg in die B-Klasse auf. Mit dabei waren (hintere Reihe von links) Theo Link, Martin Schaad, Stefan Greul, Hans Kaiser, Raimund Markert, Lothar Hartmann, Felix Reich und Heinrich Baum; mittlere Reihe (von links) Ludwig Bühl, Günther Geiling und Herbert Greul sowie (vordere Reihe von links) Werner Hoch, Gerhard Bühl und Otto Schlee.
Foto: Archiv Günther Geiling | 1966 wurde der VfR erstmals Meister in der C-Klasse und stieg in die B-Klasse auf. Mit dabei waren (hintere Reihe von links) Theo Link, Martin Schaad, Stefan Greul, Hans Kaiser, Raimund Markert, Lothar Hartmann, ...
 
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