„Wir haben den Nerv der Zeit getroffen“, freut sich Nadine Schubert. Es war ein Volltreffer, könnte man sagen: Denn das Buch, das die zweifache Mutter aus Neuschleichach mit ihrer Co-Autorin Anneliese Bunk geschrieben hat, ist soeben in die Top-20-Liste der Spiegel-Bestseller aufgestiegen, wie der Oekom-Verlag am Montag mitteilte, bei dem das Buch erschienen ist: „Besser leben ohne Plastik“ gehört somit zu den erfolgreichsten Sachbüchern Deutschlands, wofür die Spiegel-Platzierung der prominenteste Gradmesser ist.
Die Heimatzeitung hat mehrfach über den im Februar erschienenen Ratgeber berichtet, der seinen Lesern auf 112 Seiten Tipps gibt, wie man im Alltag auf Produkte verzichtet, die ganz aus Plastik bestehen oder zumindest in Teilen Kunststoffe enthalten. Auch die Autorin, die sich vor gut drei Jahren auf den Weg in ein weitestgehend plastikfreies Leben machte, hat das HT dabei vorgestellt, ebenso den Antrieb ihres Handelns. Weder die Autorin selbst noch die Reporter der Heimatzeitung hätten jedoch geahnt, dass das Buch einschlagen würde wie die sprichwörtliche Bombe.
„Wir waren auf alle Fälle überrascht“, sagte Schubert am Montag zur Heimatzeitung bezüglich der Platzierung in der Spiegel-Bestsellerliste. Beim „Wir“ bezog sie Co-Autorin Bunk und den auf die Themen Nachhaltigkeit und Ökologie spezialisierten Oekom-Verlag mit ein. Man wisse vorher ja nie, was dabei herauskommt, wenn man ein Buch schreibt.
Dass sie tatsächlich einen Nerv getroffen haben, erklärt sich die ehemalige Moderatorin von Radio Primaton zum einen damit, dass das Thema Plastik gegenwärtig in allen Medien präsent ist. Da geht es um die Ozeane, die im Plastikmüll ertrinken und die Diskussion in Deutschland, ob Plastiktüten generell verboten gehören. Schlagzeilen machen aber genauso die gesundheitsgefährdende Stoffe im Plastik, seien es Weichmacher oder Bisphenole. Die Berichterstattung in Fernsehen, Radio und Zeitung führe zu einer Bewusstseinsänderung in der Bevölkerung, zum Wunsch nach weitergehender Information und nach Ratschlägen fürs eigene Leben. Zum anderen trägt Nadine Schubert selbst entscheidend zum Erfolg ihres Ratgebers bei. Sie ist inzwischen gerne gesehener Gast in Fernsehsendungen, sie gibt Interviews und hält im ganzen Land Vorträge über die Plastikproblematik und ihre persönlichen Auswege aus der Plastikfalle. Ihr Blog, den es schon lange vor dem Erscheinen des Buches gab und der von Anfang an den gleichen Titel trug, ist allein in den ersten sechs Monaten des Jahres über 500 000 Mal angeklickt worden.
Das viele Lob, die Kommentare und die Bitten nach Tipps gerade auf ihrem Blog zeigen Nadine Schubert, dass die Menschen ihr Buch nicht nur lesen, sondern auch Schritt für Schritt ihr eigenes Verhalten ändern – im Sinne eines Verzichts auf Plastik. Das übrigens gelte auch für ihr persönliches Umfeld, das noch vor gar nicht allzu langer Zeit „sehr unbeeindruckt von meinem Tun“ gewesen sei.
Auch, wenn man als Buchautor „nicht reich werden kann“, wie Nadine Schubert festgestellt hat, so plant sie doch ein zweites Werk. Zwar soll der Plastik und seine Vermeidung auch darin eine wichtige Rolle spielen, aber das Buch soll kein Sachbuch oder Ratgeber sein, es soll in Richtung Belletristik gehen und auch von ihr selbst erzählen. „Es soll eher ein witziges, freches Lesebuch werden“, verriet die Erfolgsautorin.
• Das Buch: Anneliese Bunk & Nadine Schubert, „Besser leben ohne Plastik“, 112 Seiten, Paperback, ISBN 978-3-86581-784-6, 12,95 Euro. Auch als E-Book erhältlich;
• Der Blog: www.besser-leben-ohne-plastik.de/der-blog/