"Wir wurden überrannt und leer gefressen. Es war der Wahnsinn", lautet das Fazit von Cheforganisator Georg Lindner, der das zehnte Oldtimer-Bulldog-Treffen am vergangenen Wochenende zusammen mit anderen Mitstreitern in Kleinsteinach organisiert hatte. "Ein paar tausend Besucher" seien gekommen, schätzt er. 207 "fremde" Bulldogs habe er gezählt. Insgesamt seien um die 250 Exemplare ausgestellt worden.
Dabei war der Anfang alles andere als vielversprechend. Am Freitag zog ein Gewittersturm über das Festgelände am Sportplatz des FC Kleinsteinach. Es regnete innerhalb kurzer Zeit 22 Liter. Ein Pavillon wurde zerstört. "Wir waren alle geknickt", erinnert sich Lindner. Doch die Trübsal verflog schnell. Das Wetter spielte wieder mit.
Nicht nur die ältere Generation begutachtete die Schlepper, mit denen sie noch teilweise ihr Geld verdiente. Auch junge Menschen waren vor Ort. "Alle Generationen waren vertreten", sagt Lindner. Lob für die Organisation habe es von allen Seiten gegeben. Eine 86-jährige ehemalige Landwirtin habe ihm sogar aus Dankbarkeit einen Geldschein zugesteckt. Großväter erkannten Sachs-Motoren wieder, die in einigen Fahrzeugen eingebaut waren. "Die haben wir damals in Schweinfurt zusammengebaut", konnten sie stolz ihren Enkel erklären.
"Motorpferd" aus dem Jahr 1924
Das älteste Schaustück war ein "Motorpferd" aus dem Jahr 1924 – ein MWM, hergestellt in den Motorenwerken Mannheim. Auch dieses wurde von Lindner mit Mikrofon den Besuchern vorgestellt und drehte seine Runde auf dem Sportgelände. Eine weitere Besonderheit waren Schlepper mit schwarzem Nummernschild und weißer Schrift. Die Kennzeichen begannen mit "AB". Sie kamen jedoch nicht aus Aschaffenburg, sondern wurden noch in der Amerikanischen Besatzungszone Anfang der 1950er Jahre zugelassen. Die Besitzer unterließen es, die Nummernschilder bis zum Jahr 1954 zu wechseln.
Bei der Preisverlosung ging der erste Preis, ein Massey-Ferguson-Schlepper, nach Opferbaum. Der zweite Preis, ein Anhänger, fand einen neuen Besitzer aus Hohnhausen (Markt Burgpreppach). Der dritte Preis, ein holzgeschnitzter Modell-Bulldog, blieb in Kleinsteinach. Manch ein Aussteller hatte eine weite Anreise. Die Gäste kamen aus Thüringen, Hessen oder dem Taubertal. Sogar ein Nordrhein-Westfale aus Bochum stellte sich bei Lindner vor.
"Es war ein rundum gelungenes Fest für alle Generationen", resümiert Lindner. Er und die anderen Macher, von denen die meisten über 70 Jahre alt sind, seien nun erst mal erledigt. Nächstes Jahr steigt das "Dreschfest" in Stadtlauringen. In zwei Jahren könnte wieder ein Oldtimer-Bulldog-Treffen in Kleinsteinach stattfinden. Versprechen will Lindner das jedoch nicht.
Ich hoffe, ihr macht das wieder und bis dahin ist auch mein Bulldog soweit ;o)