„Von der Improvisation zur Institution“ – so beschreibt Johannes Simon, Leiter der Internetplattform „Pfarrbriefservice.de“, deren Entwicklung seit ihrer Gründung im Jahr 2002. Die Plattform stellt den Redaktionen der Pfarrbriefe online Texte sowie Bildmaterial und Grafiken zur Verfügung zu allen erdenklichen kirchlichen, religiösen und gesellschaftsrelevanten Themen.
Das Bemerkenswerte: Die Initiative der deutschen Bistümer wird von Anfang an im Landkreis Haßberge koordiniert, wo sie sich zu einem zentralen Baustein der kirchlichen Öffentlichkeitsarbeit entwickelt hat, obwohl sie 14 Jahre lang eher provisorisch im Hause der Familie Simon in Knetzgau untergebracht war. Nun stand am Freitag die Einweihung der neuen Räumlichkeiten im Haus St. Bruno in Haßfurt an, die Anfang Juli von den Mitarbeitern der Plattform zusammen mit dem Referat Öffentlichkeitsarbeit der Diözese bezogen worden waren.
Das Gebäude, das bisher vorrangig die Funktion eines Alten- und Pflegeheims erfüllte, wird seit November 2014 umgebaut und soll nach Beendigung der Bauarbeiten im Jahr 2019 Caritas und Kirche unter einem Dach vereinen. Dann wird das Haus in der Innenstadt nicht mehr nur der Seniorenpflege dienen, sondern neben „Pfarrbriefservice.de“ auch unter anderem die Caritas Sozialstation Rita Wagner, den Seelsorger des Hauses, den Dekan sowie verschiedene Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen beheimaten.
„Mit Kirche und Caritas kommt hier im St. Bruno zusammen, was zusammengehört“, lobte auch Clemens Bieber, Domkapitular des Bistums Würzburg, das neue Konzept. Bieber, der die Einweihungsfeier im Namen des verhinderten Generalvikars Thomas Keßler eröffnete, zeigte sich begeistert von der Idee, die man in seinen Augen auch anderswo in der Diözese umsetzten solle.
Nicht nur die zentrale Zusammenführung verschiedenster karitativer und kirchlicher Angebote stieß durchweg auf positive Resonanz, auch die Initiative „Pfarrbriefservice.de“, sowie das Medium Pfarrbrief an sich wurden vielfach gelobt.
„Der Pfarrbrief ist Kirche mit Gesicht“, so die Worte von Generalvikar Thomas Keßler, die von Bernhard Schweßinger, dem Leiter des Bereichs Medien des Ordinariats Würzburg verlesen wurden. Keßler verwies in seinem Brief nicht nur auf den großen Stellenwert des Pfarrbriefs in der kirchlichen Öffentlichkeitsarbeit, er lobte auch das Engagement der Redakteure vor Ort, die die kleinen Magazine ehrenamtlich erstellen. Der Generalvikar ist daher stolz auf Projekte wie „Pfarrbriefservice.de“, die den Freiwilligen professionelle Unterstützung liefern.
Das Netzwerk, das 2002 von den sieben (Erz-)Bistümer Aachen, Bamberg, Eichstätt, Limburg, Mainz, Paderborn und Würzburg gegründet wurde, stellt den Pfarreien Materialien und Anregungen zur Gestaltung ihrer Pfarrbriefe kostenfrei zur Verfügung. Dazu gehören neben über 13 000 Bildern und Grafiken, fast 4000 Texten, aber auch Videos, berichtet Online-Redakteure Christian Schmitt den Anwesenden. „Der Renner sind im Moment Materialien für die Kinderseite“, erzählt seine Kollegin Elfriede Klauer. Außerdem liefert die Plattform seinen Nutzern Antworten auf rechtliche Fragen sowie den Pfarrbrief-Check, bei dem der Pfarrbrief interessierter Redaktionen genau unter die Lupe genommen wird.
Das Angebot von „Pfarrbriefservice.de“ wird bundesweit von vielen Pfarreien gerne in Anspruch genommen und auch aus Österreich, Luxemburg und der Schweiz wird auf das Angebot zugegriffen. Unterstützt wird die Initiative mittlerweile von allen 27 deutschen (Erz-)Bistümern sowie dem Erzbistum Luxemburg.