
Die CSU des Landkreis Haßberge hielt kürzlich eine Klausurtagung in Zimmerau im Landkreis Rhön-Grabfeld ab, um die Weichen für Arbeit des neuen Jahres zu stellen und die mittelfristige Strategie der Parteiarbeit abzustecken. Das berichtet der Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Steffen Vogel in einer Pressemitteilung.
Demnach stand im Mittelpunkt des ersten Klausurtages die Vorbereitung auf die Kommunalwahl 2020 und die Frage nach dem Landratskandidaten der CSU. Einmütig sprachen sich dabei die Teilnehmer für eine erneute Kandidatur des bisherigen Landrats Wilhelm Schneider aus. Die CSU-Mitglieder seien sich einig gewesen, dass Schneider „seine erfolgreiche Arbeit fortführen und die vielen angestoßenen Projekte zum Ende bringen“ solle. So gehe es unter anderem um Investitionen in die Schulen und die Sanierung der Haßberg-Kliniken.
Digitalisierung und Fachkräfte
Schneider dankte für das Vertrauen und stellte die Herausforderungen der kommenden sechs Jahre heraus. Für ihn sei die Digitalisierung der Region von großer Bedeutung, sowie die Fachkräftesicherung und die Fachkräftegewinnung. Schon jetzt könnten Firmen Aufträge nicht annehmen, weil Mitarbeiter fehlen, so der Landrat. Schwerpunkt seiner weiteren Arbeit solle auch die Sicherung der medizinischen Versorgung sein. Schneider sprach auch die Kurzzeitpflege und den ÖPNV im Landkreis als große Herausforderungen an.
Marco Siller und Alexander Faust aus Königsberg wiesen darauf hin, dass die CSU auch mehr die Themen Klimawandel, Naturschutz und Energiewende annehmen müsse, was die breite Zustimmung der Tagungsteilnehmer gefunden habe. Sie beschlossen, noch vor der Sommerpause eine eigene Versammlung abzuhalten, um Wilhelm Schneider wieder als Landratskandidaten zu nominieren. Die Kreistagsliste solle dann nach der Sommerpause aufgestellt werden. Dabei solle eine Erneuerung und Verjüngung der Fraktion stattfinden. Steffen Vogel wünsche sich auch mehr Frauen als Kandidatinnen.
Zu der Tagung kam auch Christian Staat, Spitzenkandidat der CSU Unterfranken für die Europawahlen im Mai. Staat, der aus Büchold im Landkreis Main-Spessart stammt, ist seit vier Jahren Büroleiter des EU-Kommissars Günther Öttinger. „Wenn Europa nicht zusammenarbeitet, haben wir gegen die Amerikaner und die Chinesen keine Chance mehr“, zeigte sich der Europakandidat überzeugt. Er machte aber auch deutlich, dass Europa sich weniger um die kleinen Dinge wie Glühbirnen, Traktorsitze oder die Krümmung von Gurken kümmern solle, weil dies genau die Dinge seien, die die Bürger von Europa entfremden.
Trotzdem verwies Staat darauf, dass ohne die europäische Einigung der Frieden in Europa nicht gesichert worden wäre. Ebenso hänge der wirtschaftliche Erfolg Deutschlands zum großen Teil von den Exporten ins Ausland und damit vom europäischen Binnenmarkt ab.
Kein europakritischer Wahlkampf
Steffen Vogel erklärte, die CSU Haßberge wolle keinen europakritischen Wahlkampf machen, sondern deutlich machen, dass Europa nicht das Problem der heutigen Zeit ist, sondern die Lösung für die großen Herausforderungen wie Klimawandel, Naturschutz, Migration oder die Armutsbekämpfung in Afrika. Auch die Sicherung der Arbeitsplätze hänge an Europa, wie man in Großbritannien mit dem Brexit und dem daraus resultierenden Chaos erkennen könne.
Im Rahmen der Klausurtagung wurde auch die Parteiarbeit der kommenden Jahre diskutiert. Stefanie Hümpfner und Julian Müller stellten die Sicht der Jungen Union auf die Parteiarbeit der CSU dar. Dabei habe die CSU festgelegt, dass bewusst jüngere Mitglieder und vor allem Frauen gezielt in die politische Arbeit mit eingebunden werden sollen.
Gerade im Hinblick auf die anstehenden parteiinternen Neuwahlen in den Ortsverbänden strebe die CSU Haßberge eine gezielte Erneuerung an.