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HAßFURT
CSU Haßfurt schickt Ortloff ins Rennen ums Bürgermeisteramt
Volker Ortloff (links) ist seit Freitag offizielle Kandidat der CSU um das Amt des Haßfurter Bürgermeisters. 90 Prozent der abgegebenen Stimmen entfielen in der Stadthalle auf den 47-Jährigen.
Foto: Christian Licha | Volker Ortloff (links) ist seit Freitag offizielle Kandidat der CSU um das Amt des Haßfurter Bürgermeisters. 90 Prozent der abgegebenen Stimmen entfielen in der Stadthalle auf den 47-Jährigen.
Christian Licha
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:40 Uhr

Mit der Mehrheit von knapp 90 Prozent haben die Haßfurter CSU-Ortsverbände Volker Ortloff am Freitag als ihren Bürgermeisterkandidaten nominiert. Die anwesenden 64 Mitglieder im kleinen Saal der Stadthalle gaben bei der Wahl, die Bundeswahlkreisgeschäftsführer Detlef Heim als Wahlausschussvorsitzender leitete, 58 gültige Stimmen ab. Davon lauteten 52 auf Volker Ortloff und zwei auf Michael Schlegelmilch. Vier Stimmzettel waren mit dem Wort „Nein“ gekennzeichnet.

Zweiter Bürgermeister Michael Schlegelmilch schlug den 47-jährigen Ortloff vor, der als ehemaliger Bataillonskommandeur und momentaner Angehöriger des Divisionsstabes der Bundeswehr in Veitshöchheim beruflich sehr viel Führungsstärke bewiesen habe. Schlegelmilch sagte, er traue es dem Sailershäuser zu, die Kreisstadt zu führen und die Themen der Partei umzusetzen.

Indirekte Kritik am Amtsinhaber

„Ich bin bereit, meine Zeit als Oberstleutnant und damit meine Karriere bei der Bundeswehr zu beenden“, sagte Volker Ortloff, der seit 27 Jahren im Dienst des Staates steht. Mit all seiner Kompetenz bewerbe er sich um den Posten des Bürgermeisters der Kreisstadt, so der Familienvater. Nach seinen bisherigen Ortsbegehungen habe sich für ihn der Eindruck bestätigt, dass Haßfurt im Moment eher auf der Stelle trete, anstatt große Sprünge zu machen. Zu wenig habe sich in den vergangenen Jahren getan, was nicht schon CSU-Mann Rudi Eck in seiner Amtszeit als Bürgermeister entschieden hätte, übte Ortloff indirekt Kritik am Amtsinhaber Günther Werner. „Wo bleibt der Spatenstich zur neuen Turnhalle?“, „Was hat sich zur Belebung der Innenstadt getan?“ und „Wann wird jetzt der Bahnhof umgestaltet?“ – das waren einige Fragen, die der Bürgermeisterkandidat sich und den Anwesenden stellte. Ortloff sagte, er habe den Eindruck, dass es den Haßfurtern an Transparenz bei der Bürgermeisterarbeit fehle. Die CSU-Fraktion habe beispielsweise im Januar dieses Jahres einen Antrag auf Schaffung eines Leitbildes für Haßfurt gestellt, was sich vor allem an der hervorragenden Arbeit der Stadtwerke und städtischen Betriebe orientiere. Zudem sei beantragt worden, dass alle Bürger im Stadtgebiet „Grünen Strom“ ab Januar 2020 ohne Mehrkosten erhalten sollen. Der Antrag sei keinen Millimeter vorangebracht worden. Ortloff sehe auch das Umsetzungsdatum zum Jahreswechsel gefährdet.

Um Haßfurt ein Stück lebenswerter zu gestalten, brachte Orloff der Versammlung die Idee eines Altstadtringes näher. Der Verkehrsalltag in der Innenstadt solle flüssiger und einfacher werden, mit einer Einbahnstraßenregelung in der unteren Hauptstraße. Durch den Wegfall des zweiten Fahrstreifens und des Parkens in zweiter Reihe werde dem Einzelhandel ein Ausbau der Flächen vor den Geschäften ermöglicht. Unabhängig davon, könne auch das Mainufergelände für Naherhohlung, als Bau- und Wohngelände und für saisonale Gastronomie genutzt werden.

„Wir haben eine starke Mannschaft, die bereit ist, sich für die CSU und vor allem für Haßfurt und die Ortsteile einzusetzen“, sagte Ortloff in Bezug auf die Stadtratskandidaten, die in der selben Veranstaltung nominiert wurden und ein breites Spektrum an fundierter Kompetenz böten. Mit einem Altersdurchschnitt von 45,3 Jahren stehen sieben Frauen und 17 Männer am 15. März 2020 für die CSU bereit, sich in den Stadtrat wählen zu lassen. Zusammen mit Staatssekretär a. D. Albert Meyer gratulierte CSU-Kreisvorsitzender Steffen Vogel den Kandidaten. Der Landtagsabgeordnete forderte alle auf, an einem Strang zu ziehen, damit die anstehende Kommunalwahl von Erfolg gekrönt wird.

Mahnender Blick zurück

Dirk Holzheid aus Rügheim, der als ehemaliger Haßfurter schon lange passives Mitglied im Ortsverband ist, blickte auf die letzte Kommunalwahl zurück, als sich nach seinen Worten die CSU zerfleischt hatte und der damalige Bürgermeisterkandidat von seiner eigenen Partei geschlagen wurde. Dieses Verhalten betitelte Holzheid als „armselig“. Er hoffe nun, dass Volker Ortloff wieder „Zucht und Ordnung“ in die Reihen bringen könne. „Wir müssen da hinkommen, wo die CSU einmal war“, sagte Holzheid.

Stadtratsliste der CSU

Die Stadtratskandidaten der CSU Haßfurt (beginnend mit Platz 1): Volker Ortloff, Claudia Glückert, Norbert Geier, Ilker Martin Özalp, Jürgen Kehrlein, Klaus Hammelbacher, Stefanie Schilling, Jochen Hübschmann, Heike Appel, Holger Helas, Christian Ankenbrand, Michael Schlegelmilch, Frederik Rumpel, Sandra Grimm, Ulrike Schellenberger, Ubaldo Loiero, Anja Henneberger, Sebastian Jäpel, Silke Öchsner, Harald Wagner, Thomas Ströhlein, Sebastian Pollach, Klaus Merkel, Sebastian Schilling. Ersatzkandidaten: Susanne Frey und Christian Keil.
CSU-Bürgermeisterkandidat Volker Ortloff sagte in seiner Ansprache unter anderem, er haben den Eindruck, dass die Entwicklung der Stadt Haßfurt derzeit auf der Stelle trete.
Foto: Christian Licha | CSU-Bürgermeisterkandidat Volker Ortloff sagte in seiner Ansprache unter anderem, er haben den Eindruck, dass die Entwicklung der Stadt Haßfurt derzeit auf der Stelle trete.
 
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