Die Corona-Pandemie ist weiter auf dem Vormarsch. In ganz Deutschland gilt ein Kontaktverbot, in manchen Regionen gibt es sogar darüber hinaus Ausgangsbeschränkungen, einzelne Ortschaften stehen unter Quarantäne.
Wie politische Maßnahmen wie Social Distancing und Quarantäne dabei helfen, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, zeigt eine Simulation, die Politikwissenschaftler der Universität Bamberg entwickelt haben.
"Die Simulation soll nicht die tatsächliche weitere Ausbreitung des Coronavirus vorhersagen, auch wenn dem Modell aktuelle medizinische Daten zugrunde liegen", erklärt Professor Johannes Marx, Inhaber des Lehrstuhls für Politikwissenschaft, insbesondere Politische Theorie.
Modell lässt ein möglichst präzises Bild entstehen
"Es soll helfen zu verstehen, wie eine Reduzierung von Kontakten dazu führen kann, dass sich das Virus langsamer verbreitet", sagt Marx. Das interaktive Modell bildet nicht nur das Verhalten des Einzelnen ab, ebenso berücksichtigen die Wissenschaftler Interaktionsmuster in sozialen Netzwerken und komplexen Gesellschaften, damit ein möglichst präzises Bild entsteht.
Im Modell lassen sich zwei Maßnahmen durchspielen: Social Distancing und Quarantäne. Darüber hinaus können sie weitere Parameter wie die Zeitspanne bis zur Genesung oder die Testrate verändern und in den verschiedenen Szenarien beobachten, wie sich dadurch die Ausbreitung der Krankheit, die Belastung der Krankenhäuser und die Sterberate verändern.
"Die Ergebnisse unserer Simulation sind eindeutig", sagt Marx. "Sie legen nahe, dass die aktuelle politische Vorgehensweise geeignet sein könnte, die Pandemie einzudämmen. Das Modell zeigt, dass das Verhalten jedes Einzelnen zählt und relevant ist, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen. Im besten Fall hilft es, unterschiedliche Maßnahmen besser zu verstehen und zu motivieren, sie gewissenhaft einzuhalten."
Die Corona-Simulation der Uni Bamberg im Internet unter www.uni-bamberg.de/poltheorie/forschung/interaktion-und-infektion