Spätestens jetzt wird es im Haßbergkreis wieder ernst in Sachen Covid 19: Der Landkreis hat am Samstagabend gemäß der Corona-Ampel der Bayerischen Staatsregierung die Stufe gelb erreicht. Das zieht für die Bevölkerung zahlreiche Beschränkungen nach sich, auf die das Gesundheitsamt Haßberge in einer Pressemitteilung vom Montag hinweist.
Dort, wo es in öffentlich zugänglichen Räumen eng werden kann
So gilt ab sofort überall dort, wo Menschen dichter oder länger zusammenkommen, eine Maskenpflicht. Die Pflicht betrifft alle Begegnungs- und Verkehrsflächen einschließlich der Fahrstühle in allen öffentlichen und öffentlich zugänglichen Gebäuden sowie in Freizeiteinrichtungen und Kulturstätten wie Museen und Ausstellungen.
Eine Maske muss ferner tragen, wer sich auf Plätzen an weiterführenden Schulen, an Plätzen bei Tagungen, Kongressen sowie in Theatern, Konzerthäusern oder Kinos bewegt oder Zuschauer bei Sportveranstaltungen ist. Auch am Arbeitsplatz ist der Mund- und Nasenschutz nun überall vorgeschrieben, wo sich Menschen begegnen können, auf Fluren, in Kantinen (nicht während der Einnahme von Speisen und Getränken), in Eingängen oder Fahrstühlen. Gleiches gilt dort, wo der Abstand von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz weniger als 1,5 Meter beträgt.
Auch an der Tankstelle gibt es zwischen 23 und 6 Uhr keinen Alkohol mehr
Auch auf die Gastronomie wirkt sich das gelbe Ampellicht aus: Ab sofort ist im Haßbergkreis die Abgabe von Speisen und Getränken zum Verzehr vor Ort und Stelle von 23 bis 6 Uhr untersagt. Im gleichen Zeitraum dürfen Tank- oder sonstige Verkaufsstellen und Lieferdienste keinen Alkohol verkaufen.
Desweiteren beschränkt der Landkreis Haßberge private Feiern und Kontakte im öffentlichen Raum, egal wo sie stattfinden, also auch in der Gastronomie, auf maximal zehn Personen. Für die Kindertageseinrichtungen steht die Ampel ebenfalls auf Gelb: "Das bedeutet, dass wieterhin alle Kinder die Einrichtungen besuchen können, jedoch in festen Gruppen betreut werden. Das Personal muss eine Mund-Nase-Bedeckung tragen", führte das Landratsamt am Montag aus.
Landkreis weist derzeit keine kritischen Plätze unter freiem Himmel aus
Plätze unter freiem Himmel - etwa ein städtischer Marktplatz oder eine dicht bevölkerte Einkaufsstraße - an denen Maskenpflicht und Alkoholverbot herrscht, hat der Landkreis bis dato nicht ausgewiesen. Die aktuellen Regelungen dauern fort, solange die 7-Tages-Inzidenz über der Marke 35 liegt. Sollte der Wert auf 50 oder mehr steigen, hieße dies Rot auf der Corona-Ampel - dann würden zusätzliche Maßnahmen in Kraft treten.
Am Montag um 14 Uhr lag der Wert bei 40,29. Zu diesem Zeitpunkt waren den Gesundheitsbehörden im Haßbergkreis 281 nachgewiesene Infektionen bekannt, ein Fall mehr als am Sonntag. 232 Männer, Frauen und Kinder sind der Verlautbarung zufolge wieder gesund, 43 Personen seien noch infiziert. Sechs ausschließlich ältere Menschen waren im Zusammenhang mit der neuartigen Lungenkrankheit verstorben.
Neuinfektionen betreffen alle Altersschichten
Als Grund für das Emporschnellen der Infektionszahlen nennt das Landratsamt "private Feierlichkeiten und gemeinsame Unternehmungen", ein Großteil der Fälle gehe auf Testung von Kontaktpersonen zurück. Betroffen seien "Personen verschiedener Altersgruppen, verteilt auf den gesamten Landkreis". Es seien sowohl Kinder als auch junge Erwachsene, Personen im mittleren Erwachsenenalter und Senioren positiv getestet worden.
Für Landrat Wilhelm Schneider sind die steigenden Infektionszahlen ein "Warnruf an uns alle". Schneider fordert eigenverantwortliches und solidarisches Verhalten, um größere Einschränkungen im Alltag wie zu Beginn der Pandemie zu vermeiden. "Das gelingt nur, wenn wir alle zusammenhalten und die bekannten Regeln beachten: Abstand halten, Mund-Nase-Bedeckung tragen, Hände waschen und möglichst oft lüften", schreibt der CSU-Politiker seiner Bevölkerung hinter die Ohren.
Kindergarten Wülflingen geschlossen, Grundschule Pfarrweisach teilweise in Quarantäne
Wie aus dem aktuellen Corona-Lagebericht für den Landkreis Haßberge hervorgeht, hat das Gesundheitsamt eine komplette erste Klasse der Grundschule Pfarrweisach nach einem Corona-Fall eines Schulkindes und die sie unterrichtenden Lehrkräfte bis 23. Oktober in Quarantäne geschickt. Betroffen ist nach einem gemeinsamen Unterricht auch ein Teil einer weiteren Klasse. Der Kindergarten Wülflingen bleibt bis 29. Oktober geschlossen, Personal, alle Kindergartenkinder und ihre Kontaktpersonen würden unverzüglich getestet.