
Die Corona-Lage im Landkreis Haßberge hat sich im Lauf der letzten Tage deutlich entspannt: Vor einer Woche lag die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei einem Wert von 620,6, mittlerweile ist sie laut Robert-Koch-Institut (RKI) auf 422,4 gefallen (Stand: Freitag, 0 Uhr). Auch die Zahl an aktiven Fällen ist zurückgegangen. Waren Ende letzter Woche 1032 Menschen aus dem Haßbergkreis nachweislich infiziert, sind es heute noch 696 (Stand: Freitag, 13 Uhr). Bei 51 davon handelt es sich um Neuinfektionen, die das Gesundheitsamt Haßberge am Freitag meldete.
26 Corona-Patienten aus dem Haßbergkreis müssen derzeit stationär im Krankenhaus behandelt werden, fünf davon liegen auf der Intensivstation. Nach wie vor sind nach Angaben des RKI alle in den Haßberg-Kliniken zur Verfügung stehenden Intensivbetten belegt.
Bisher mehr als 8000 Corona-Fälle im Landkreis
Insgesamt wurde bisher seit Beginn der Pandemie bei 8040 Menschen aus dem Landkreis eine Infektion mit dem Virus nachgewiesen. Das bedeutet, dass von 1000 Einwohnern des Landkreises im Schnitt bisher 95 eine Corona-Infektion durchgemacht haben. 110 Personen sind an oder mit Corona verstorben. Somit haben 7234 Personen eine Infektion überstanden. Aktuell befinden sich 376 enge Kontaktpersonen in häuslicher Isolation.

Die höchste Zahl an Infizierten pro 1000 Einwohner gibt es derzeit in Bundorf (12,4) und in Knetzgau (12,0). Die niedrigsten Werte finden sich in Stettfeld (1,7) und Ermershausen (1,8). Landkreisweit sind von 1000 Einwohnern aktuell 8,2 nachweislich infiziert.
Wie das Landratsamt berichtet, sind derzeit Personen, die zwischen 35 und 59 Jahre alt sind, besonders von dem Virus betroffen. 228 Männer und Frauen aus dieser Altersgruppe sind aktuell infiziert. 159 Infizierte sind 15 bis 34 Jahre alt, 97 gehören zur Gruppe der fünf- bis 14-Jährigen, außerdem sind 29 Kinder unter vier Jahren infiziert. Von den 60- bis 79-Jährigen sind 116 infiziert, in der Altersgruppe über 80 sind es 26 Personen.
Noch freie Impftermine trotz großer Nachfrage
Wie Moni Göhr, Pressesprecherin des Landratsamtes, berichtet, sei die Nachfrage insbesondere nach Auffrischungsimpfungen nach wie vor groß, "aber der Ansturm lässt etwas nach". Bei den Erst- und Zweitimpfungen sei weiterhin ein leichter Zuwachs zu verzeichnen. "Allerdings sind längst nicht alle Impfangebote ausgebucht, es gibt freie Termine." Die Impfstoffe von Moderna und Johnson & Johnson seien in ausreichenden Mengen vorhanden. Beim Impfstoff von Biontech komme es hingegen aktuell zu nicht kalkulierbaren Kürzungen der Bestellmengen. "Deshalb erhalten alle Personen über 30 Jahren vorwiegend eine Impfung mit dem mRNA Impfstoff von Moderna."
Weiter weist das Landratsamt auf die anstehenden Kinderimpfungen hin. "Die Zeiträume pro Impfung werden dabei entsprechend großzügig gestaltet, um dem erwarteten Beratungsaufwand gerecht werden zu können", heißt es aus dem Landratsamt. Pro Viertelstunde könnten demnach zwei Kinder geimpft werden. Spezielle Kinderimpftage finden am Montag und Dienstag im Impfzentrum in Königsberg statt, aktuell gebe es noch wenige freie Termine. Weitere Kinderimpftage seien in Planung, heißt es aus dem Landratsamt. Für den 1. und 2. Januar kündigt die Behörde Termine in Hofheim an.
Vorsorgen für die Testpflicht im Kindergarten
Weiter rät das Landratsamt den Eltern von Kindergartenkindern, jetzt Tests vorzubestellen. "Schon seit längerem können Erziehungsberechtigte für ihre Kinder in den Kitas Berechtigungsscheine abholen, mit denen sie in den Apotheken kostenlose Selbsttests ihrer Wahl beziehen können", schreibt Pressesprecherin Göhr. "Dies soll auch im neuen Jahr so bleiben – und wird vermutlich immens an Bedeutung gewinnen." Denn ab dem 10. Januar 2022 gilt eine bayernweite Testnachweispflicht. Somit soll das Betreten der Kita nur noch bei dreimaliger Testung pro Woche möglich sein. "Dies kann nach aktuellem Stand neben dem Besuch einer Teststelle auch bequem zu Hause durch die Erziehungsberechtigten im vertrauten Umfeld mit einem Selbsttest geschehen", heißt es aus dem Landratsamt.

Allerdings rät die Behörde den Eltern dazu, sich schon jetzt darauf vorzubereiten. Denn aktuell sei bei Selbsttests mit Lieferzeiten von zwei bis drei Wochen zu rechnen. Eine spontane Abholung der Tests sei daher in vielen Fällen nicht ohne Weiteres möglich. Deshalb rät das Landratsamt den Erziehungsberechtigten, die Berechtigungsscheine schon jetzt abzuholen und "im Sinne einer Vorbestellung in der Apotheke ihrer Wahl abzugeben".
Wie das Landratsamt weiter mitteilt, sei den Eltern dabei auch die Testform freigestellt. So seien beispielsweise Lolly- und Spucktests sowie Nasenabstriche möglich. Eltern, die das Angebot schon länger in Anspruch nehmen und bereits alle Scheine für dieses Jahr verbraucht haben, teilt die Behörde mit, dass die Ankunft der Berechtigungsscheine für das neue Jahr noch in den nächsten Tagen erwartet wird. Diese könnten dann zur Vorbestellung bereits vor dem Jahreswechsel in der Apotheke abgeben werden.