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Haßfurt
Corona im Haßbergkreis: Ein Silberstreif am Horizont?
Die 7-Tage-Inzidenz ist erstmals seit gut zwei Wochen deutlich gefallen. Sie beträgt aktuell 73,47. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen steigt auf 429.
Masken überall, teils weggeworfen, teils verloren, teils bewusst als Dekoration eingesetzt. Mund- und Nasenschutz werden zum Sinnbild der Corona-Pandemie wie hier an einem Baum auf dem Haßfurter Marktplatz.
Foto: René Ruprecht | Masken überall, teils weggeworfen, teils verloren, teils bewusst als Dekoration eingesetzt. Mund- und Nasenschutz werden zum Sinnbild der Corona-Pandemie wie hier an einem Baum auf dem Haßfurter Marktplatz.
Martin Sage
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:30 Uhr

Sie hatte sich in den letzten Tagen immer mehr der Schwelle von 100 genähert, die 7-Tage-Inzidenz bei der Corona-Pandemie, jenseits derer der Landkreis Haßberge seine Schutzmaßnahmen noch einmal hätte verschärfen müssen - was aber durch den seit Montag geltenden Teil-Lockdown mit seinen drastischen Einschränkungen sowieso hinfällig ist. Der auf 100 000 Einwohner umgerechnete Wert, der als Signal dafür herangezogen werden kann, ob eine Seuche im betrachteten Gebiet an Dramatik gewinnt oder eher abflaut, ist zum Dienstag hin nun aber auf den Wert 73,47 gefallen. Auch wenn es für Prognosen noch zu früh ist, geht damit die Hoffnung einher, dass das Infektionsgeschehen im Kreisgebiet in den nächsten Tagen weiter nachlässt.

Am Dienstag meldete mit Stand 14 Uhr das Gesundheitsamt Haßberge die Zahl von 429 Männern, Frauen und Kindern, die sich seit Beginn der Pandemie nachweislich mit der neuartigen Lungenkrankheit angesteckt haben. Aktuell seien bekanntermaßen 116 Personen infiziert, heißt es in der jüngsten Verlautbarung. Von den registrierten Fällen seien 307 Bürgerinnen und Bürger inzwischen genesen, eine Person werde stationär im Krankenhaus behandelt. Bis Mitte Mai hatte die Seuche sechs Todesopfer im Landkreis gefordert, seither war von keinen lebensbedrohlichen Verläufen mehr die Rede. In häuslicher Isolation befinden sich laut Gesundheitsamt gegenwärtig 453 Haßbergler.

Haßbergkreis steht besser da als seine Nachbarn

Was die Entwicklung des Infektionsgeschehens anbelangt, so sieht es im Landkreis Haßberge momentan besser aus als bei allen seinen bayerischen Nachbarn: Der Kreis Schweinfurt sticht mit einer sehr hohen Inzidenz von jetzt 181 (Werte gerundet) heraus (Stadt Schweinfurt 213), der Kreis Bamberg hat die 100-er-Marke mit 122 (Stadt Bamberg: 162) deutlich überschritten, der Kreis Coburg ist mit 98 nahe dran (Stadt Coburg: 83). Im Landkreis Rhön-Grabfeld beträgt die 7-Tage-Inzidenz mit Stand Dienstag 85. 

Jetzt über 500 Fälle pro 100 000 Köpfe

Was die Fallzahlen pro 100 000 Einwohner anbelangt, hat der Haßbergkreis nunmehr auch die Marke 500 gerissen - das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL, Erlangen) führt den Wert 502,46 an. Doch auch hier sieht es für das Kreisgebiet besser aus als in den umgebenden (bayerischen) Landstrichen. Schweinfurt Land hat inzwischen 1115 (gerundet) Fälle pro 100 000 Bürger, in Schweinfurt Stadt sind es 1033. Im Landkreis Bamberg liegt der Wert knapp unter 600, in der Stadt Bamberg bei 606. Für den Landkreis Coburg gibt das LGL die Zahl 704 an, für Coburg Stadt 535. In Rhön-Grabfeld kommen nach jüngstem Stand 559 positiv getestete Bürger auf 100 000 Landkreisbürger.

Maximal zwei Hausstände und höchsten zehn Personen

Worin die zuletzt vergleichsweise günstige Entwicklung im Landkreis Haßberge begründet sein mag, darüber äußeren sich Landrats- und Gesundheitsamt in der neuesten Pressemitteilung nicht. Wohl aber machen die Behörden einmal mehr auf die nun im Teil-Lockdown geltenden Reglements hin - an erster Stelle auf die Kontaktbeschränkungen im öffentlichen und privaten Raum "auf die Angehörigen des eigenen Hausstands und eines weiteren Hausstands, jedoch höchstens zehn Personen." Auf der Seite der derzeit verbotenen Betriebe und Beschäftigungen stehen Fitnessstudios, Badeanstalten, Kinos, Museen, Gaststätten oder Bars, Kosmetikstudios oder Massagepraxen, Veranstaltungen aller Art oder die Ausgabe von alkoholischen Getränken an Tank- oder Verkaufsstellen zwischen 22 und 6 Uhr. Erlaubt sind zum Beispiel Gottesdienste, im Freizeit- und Amateur-Bereich die Ausübung von Individualsportarten oder die Beherbergung von Gästen allein für berufliche und geschäftliche Zwecke in Hotels oder Jugendherbergen. 

Wieder zu erreichen: Das Bürgertelefon des Landkreises

Da viele Fragen im Zusammenhang mit dem Corona-Regelwerk im Teil-Lockdown bestehen, hat der Landkreis nun sein Bürgertelefon wieder freigeschaltet. Nach Angaben des Landratsamtes können sich die Haßbergler hier ab sofort unter der Rufnummer (0 95 21) 27-600 montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr und am Freitag von 9 bis 12.30 Uhr Rat holen. 

Alle Hände voll zu tun haben die Mitarbeiter des Corona-Testzentrums in Wonfurt. 
Foto: René Ruprecht | Alle Hände voll zu tun haben die Mitarbeiter des Corona-Testzentrums in Wonfurt. 

Da im Landkreis die gleichen "Spielregeln" wie überall im Freistaat herrschen, weist das Gesundheitsamt ferner auf die Corona-Hotline der Bayerischen Staatsregierung hin, die montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr und samstag von 10 bis 15 Uhr unter Tel.: (089) 122 220 zu erreichen ist. Viele Fragen ließen sich ferner mit einem Blick auf die Homepage des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege unter www.stmgp.bayern.de/coronavirus klären, bitten die Behörden quasi darum, Überlastungen der Hotlines zu vermeiden.

Einblick in den Bußgeldkatalog "Corona-Pandemie"

Übrigens: Über die Homepage des Landratsamtes Haßberge www.hassberge.de können Interessierte auch den Bußgeldkatalog "Corona-Pandemie" der Bayerischen Staatsregierung einsehen. Hier ist zum Beispiel festgelegt, dass der Regelsatz für einen Verstoß gegen das Kontaktverbot 150 Euro pro Person beträgt, genauso teuer ist das Feiern auf öffentlichen Plätzen oder Anlagen. 250 Euro kostet es, mit falschen Kontaktangaben erwischt  zu werden. Viele gravierende Verstöße werden mit 5000 Euro geahndet, etwa wer als Verantwortlicher von  Einzelhandelsbetrieben, Praxen oder Dienstleistungsbetrieben nicht für die Einhaltung der Mindestabstände sorgt oder kein Schutz- und Hygienekonzept vorlegen kann.

 
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