
Die Zahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus war im Landkreis Haßberge am Montag, stand 15 Uhr, relativ gering: Neun Menschen wurden seit Sonntag positiv auf die Viruserkrankung getestet - relativ wenig im Vergleich zu den Infektionszahlen der vergangenen Wochen. Allerdings meldet das Gesundheitsamt auch einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit Corona: Ein 92-Jähriger Mann mit schweren Vorerkrankungen, der mit dem Virus infiziert war, ist am Sonntag in einer Klinik verstorben. Damit steigt die Gesamtzahl an Corona-Toten im Landkreis auf 37.
Hohe Hygienestandards in der Altersmedizin
Bereits am Sonntag hatte das Landratsamt Haßberge in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass es zu einem Corona-Ausbruch in den Haßberg-Kliniken gekommen sei. Am Montag folgten nun detaillierte Informationen zum Ausbruchsgeschehen im Krankenhaus. Betroffen war demnach die Akutgeriatrie, wo mittlerweile neun Patienten und 25 Mitarbeiter (Stand: Montag, 10 Uhr) positiv auf das Virus getestet wurden. "Betroffen sind sowohl Ärzte als auch Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stationsorganisation sowie des Hol- und Bringdienstes", heißt es dazu in einer Pressemitteilung des Landratsamtes.
"Gerade im sensiblen Bereich der Altersmedizin galten bislang und gelten weiterhin höchste Hygienestandards", versichert Moni Göhr, Pressesprecherin des Landratsamtes, in dem Schreiben. Wie auf allen anderen Stationen der beiden Häuser in Haßfurt und Ebern trügen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei patientennahen Tätigkeiten seit 26. November durchgängig FFP2-Masken. "Dennoch haben sich bedauerlicherweise Patienten, deren PCR-Eingangstests zu Beginn des Krankenhausaufenthaltes negativ waren, im Laufe ihres Aufenthalts angesteckt. Sie wurden sofort isoliert."
Betreuung ist weiterhin gesichert
Derzeit werde mit Hochdruck eruiert, wie es zu diesem Ausbruch kommen konnte, teilt die Behörde mit. So seien Sofortmaßnahmen eingeleitet worden, um das Schutz- und Hygienekonzept weiter zu verschärfen. Am Montag fand zudem eine Begehung mit dem Gesundheitsamt statt. Die ärztliche und pflegerische Betreuung der auf der Station verbleibenden Patienten sei weiterhin gesichert. Chefarzt Dr. Frank Schröder stehe als Ansprechpartner für die Angehörigen der positiv getesteten Patienten zur Verfügung und sei über die Pforte erreichbar, teilt das Landratsamt mit. Bereits am Mittwoch sei zur Sicherheit ein Aufnahmestopp in die Akutgeriatrie verhängt worden.
Bürgermeister untersagen Feuerwerk
Die Bürgermeister des Landkreises Haßberge haben sich darauf geeinigt, Silvesterfeuerwerk auf allen kommunalen Plätzen und Straßen in diesem Jahr komplett zu untersagen. Eine Pressemitteilung dazu versendete Dieter Möhring, Bürgermeister von Aidhausen und Kreisvorsitzender des Bayerischen Gemeindetags, auch im Namen seiner 25 Amtskollegen. Zur Begründung heißt es, dass Feuerwerk große Menschenansammlungen verursache, die in diesem Jahr verhindert werden sollen, um Infektionen zu vermeiden. Zudem könnten Feuerwerkskörper zu Verletzungen führen, heißt es in der Pressemitteilung der Bürgermeister. Diese zusätzliche Belastung für Ärzte und Sanitäter, die derzeit ohnehin viel mit Corona-Patienten zu tun haben, solle ebenfalls vermieden werden.
Allerdings wäre das Verschießen von Feuerwerk auf öffentlichen Plätzen zum Jahreswechsel auch ohne den Beschluss der Bürgermeister nicht möglich gewesen, da für die Zeit des Lockdowns ohnehin eine nächtliche Ausgangssperre besteht.
Zwei Patienten auf der Intensivstation
Laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Haßberge derzeit bei 145,76. Damit liegt der Wert Haßbergkreis knapp unter dem unterfränkischen Durchschnitt von 155,66 und deutlich unter dem bayerischen Durchschnitt von 218,98. Insgesamt haben sich seit Beginn der Pandemie 1551 Bürger des Landkreises nachweislich mit Corona infiziert. 1188 sind nach Behördenangaben mittlerweile wieder genesen, bei 37 Verstorbenen bedeutet das, dass aktuell noch 327 Menschen infiziert sind. 19 von ihnen werden stationär im Krankenhaus behandelt, zwei davon auf der Intensivstation. In häuslicher Isolation befinden sich nach Angaben des Landratsamtes 866 Personen.