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WONFURT
"Cool - Ich treffe den Bundespräsidenten"
Sie sind nicht nur Sternsinger, sondern auch Kinder und Jugendliche, die gerne Spaß haben: Annkathrin Nowak, Sarah Aumüller, Kilian Nowak und Jakob Tempel aus Wonfurt (von links) freuen sich riesig, dass sie dem Bundespräsidenten in Berlin den Segen bringen dürfen.
Foto: Langer | Sie sind nicht nur Sternsinger, sondern auch Kinder und Jugendliche, die gerne Spaß haben: Annkathrin Nowak, Sarah Aumüller, Kilian Nowak und Jakob Tempel aus Wonfurt (von links) freuen sich riesig, dass sie dem ...
Von unserer Mitarbeiterin Ulrike Langer
 |  aktualisiert: 15.12.2020 15:28 Uhr

„Ich wollte schon immer mal den Bundespräsidenten Joachim Gauck treffen“, erzählt die zwölfjährige Sarah Aumüller aus Wonfurt. Dieser Wunsch wird ihr am 6. Januar erfüllt werden. Denn am Dreikönigstag darf sie mit Annkathrin und Kilian Nowak sowie Jakob Tempel aus Wonfurt als Vertreter des Dekanats Haßberge und 38 weiteren Kindern und Jugendlichen aus dem Bistum Würzburg den Segen ins Schloss Bellevue in Berlin bringen und Joachim Gauck kennenlernen.

Die vier Sternsinger aus der Pfarreiengemeinschaft Theres sind schon ganz aufgeregt. „Schließlich hat man nur einmal im Leben, wenn überhaupt, die Gelegenheit, vor dem Bundespräsidenten zu stehen“, betont Annkathrin Nowak. Die Jungen und Mädchen haben ihre große Chance einem Zufall zu verdanken. Denn heuer konnten sich zwar Sternsingergruppen aus der Diözese Würzburg für die Teilnahme am Empfang bei Bundespräsident Gauck bewerben und darauf hoffen, im Losverfahren ausgewählt zu werden; doch aus dem Dekanat Haßberge hatte sich wohl aus mangelnder Information keine einzige Gruppe gemeldet.

„Als der diözesane Ministrantenreferent Dirk Rudolph mich anrief, ob ich nicht eine Gruppe anmelden wollte, habe ich an meine Kinder Annkathrin und Kilian gedacht und sie gebeten, jeweils noch einen Freund und eine Freundin auszusuchen“, erzählt Diakon Michael Nowak aus Wonfurt. „Weil das Losverfahren schon abgeschlossen war und unsere vier Sternsinger als einzige das Dekanat Haßberge vertreten konnten, erhielten sie eine Einladung.“

So werden sie mit den anderen Sternsingern aus Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften aus der Diözese Würzburg am Sonntag, 5. Januar, zwar ohne Eltern, Verwandte und Freunde, aber mit Dirk Rudolph, dem Diözesanjugendpfarrer Stefan Michelberger, dem Geistlichen Leiter des BDKJ, Matthias Zöller, der BDKJ-Diözesanvorsitzenden Monika Cupok und zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen aus dem Ministrantenarbeitskreis der Diözese mit dem Zug von Würzburg nach Berlin fahren. Dort werden sie in einer Jugendherberge übernachten und am Sonntag und Montag ein exakt geplantes Programm absolvieren (siehe untenstehenden Text).

„Ich fühle mich gut“, sagt der zehnjährige Jakob Tempel, der wie alle aus der Wonfurter Gruppe ministriert und schon einmal als Sternsinger durch seinen Heimatort gezogen ist und für einen guten Zweck gesammelt hat. „Es ist für mich eine Ehre, vom Bundespräsidenten eingeladen worden zu sein.“ Allerdings hofft er, dass er die Aufregung gut überstehen wird. Denn als Ministrant ist ihm während des Gottesdienstes schon ein paar Mal übel geworden. „Joachim Gauck ist eine hohe Persönlichkeit und ich habe ihn schon im Fernsehen gesehen“, erzählt Jakob Tempel weiter, der hofft, auch ein Autogramm des Bundespräsidenten zu bekommen.

„Ich bin auch ein bisschen stolz, dabei sein zu dürfen, denn das kann ja nicht jeder machen“, sagt sein elf Jahre alter Freund Kilian Nowak, der schon sehr aufgeregt ist. Auch er ist schon zweimal mit den Sternsingern in Wonfurt durch die Straßen gezogen. Immerhin sind alljährlich zwischen vier und sechs Gruppen a drei bis fünf Kinder für jeweils fünf bis sechs Stunden unterwegs, um den Segen an jedes Haus zu schreiben und für notleidende Kinder in der Welt zu sammeln.

Noch größere Erfahrungen hat die zwölfjährige Sarah Aumüller gesammelt, die schon vier Jahre hintereinander mit von der Partie war. „Es macht Spaß, es ist schön, den Segen an die Häuser zu schreiben und ich freue mich auch über den kleinen Obolus, den uns die Bewohner für uns persönlich mitgeben, oder über ein Getränk oder eine Einladung zum Essen“, erzählt sie. „Dass ich heuer vor dem Bundespräsidenten stehen werde, finde ich cool. Schließlich ist er das Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland und sehr berühmt.“ Ihre Freundin, die zwölf Jahre alte Annkathrin Nowak, ist ebenfalls schon sehr aufgeregt. „Ich bin aber auch stolz und empfinde die Einladung als große Ehre, weil mir das bestimmt nur einmal im Leben passiert. Auch wenn der Besuch bestimmt sehr anstrengend sein wird.“ Sie wird mit ihrem Bruder und anderen Sternsingern dem Bundespräsidenten auch das Sternsingen und den Themenschwerpunkt der Aktion „Segen bringen, Segen sein. Hoffnung für Flüchtlingskinder in Malawi und weltweit“ persönlich mit einigen Worten vorstellen.

Ihre Freude über die Reise nach Berlin bringen die vier Jugendlichen in der Jugendsprache mit den Worten „Das wird saucool!“ zum Ausdruck. Im offiziellen Hochdeutsch heißt das wohl: „Wir freuen uns sehr darauf, vom Bundespräsidenten empfangen zu werden!“

Programm des Besuchs der Sternsinger beim Bundespräsidenten

Die 42 Sternsinger aus dem Bistum Würzburg, die am Dreikönigstag den Segen ins Schloss Bellevue in Berlin bringen werden, haben ein umfangreiches Programm zu absolvieren. Am Sonntag, 5. Januar, erfolgt nach der Anreise und einer Rundfahrt durch die Bundeshauptstadt am Abend die Generalprobe für den Auftritt beim Bundespräsidenten.

Am Dreikönigstag feiern die Sternsinger zunächst einen Gottesdienst mit Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“. Danach fahren sie zum Tor des Schlosses Bellevue, nehmen im Foyer des Bundespräsidialamtes Aufstellung und gehen zum Schloss. Drei Sternsinger klopfen an das Schlossportal, aus dem Joachim Gauck und seine Lebenspartnerin Daniela Schadt herauskommen und die Sternsinger und ihre Begleiter nach einer Strophe des Liedes „Seht Ihr unsern Stern dort stehen“ begrüßen. Drei Sternsinger schreiben den Segen „20* C + M + B+14“ an das Portal und sagen „Christus mansionem benedicat. Das heißt: Christus segne dieses Haus, auch im Jahr 2014“. Gauck lädt dann die Gruppe ins Schloss ein, wo er nach dem Fototermin die offizielle Begrüßung vornimmt. Die Sternsinger stellen sich und ihr Heimatbistum Würzburg sowie das Sternsingen und den Themenschwerpunkt der Aktion vor. Der Bundespräsident übergibt seine Geldspende und erzählt den Kindern, welchem Projekt er diese Spende zugedacht hat. Nach dem Empfang, bei dem mehrere Lieder gesungen werden, besteht die Gelegenheit zu einem Imbiss, zum Gespräch und eventuell auch zu einer Führung durch das Schloss. Im Bundespräsidialamt erfolgt dann der Segen für die Mitarbeiter des Bundespräsidenten. Anschließend fahren die Sternsinger und ihre Begleiter wieder nach Hause.

 
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