
„Aller guten Dinge sind drei“, wird sich Vorsitzender Stefan Hofmann gedacht haben. Denn die „Weisachtaler“ hatten zu ihrem Frühjahrskonzert am Samstagabend neben dem Blasorchester „Windspiel“ auch den Musikverein Pfarrweisach eingeladen.
Im voll besetzten Hartlebsaal konnte Hofmann neben dem Kreisvorsitzenden des Nordbayerischen Musikbunds, Peter Detsch, auch Landrat Wilhelm Schneider und stellvertretenden Bürgermeister Harald Deringer willkommen heißen.
Das Blasorchester „Windspiel“ eine Jugendabteilung der Musikschule Ebern, dessen Leiter Christian Baum dirigierte, hat sich zum Ziel gesetzt, Kinder und Jugendliche in wöchentlichen Schulungen auf deren Mitwirken in den örtlichen Musikvereinen vorzubereiten. Dass diese Gruppierung ihre Auftritte insbesondere bei jenen Vereinen hat, die ihre Kinder zur Ausbildung nach Ebern schicken, hat zur Folge, dass die jungen Musikanten hier des Öfteren im Einsatz sind.
Die Kosten teilen sich jene Kommunen, die Kooperationspartner der Eberner Musikschule sind; dadurch kann die Musikerausbildung für die Betreffenden kostenlos erfolgen. Mit dieser Aktion wird Jahr für Jahr qualifizierter Nachwuchs herangebildet.
Die Kinder – derzeit im Alter von sieben bis 14 Jahren – wagten sich schon an Stücke heran wie „Star Wars“, „Genji Koto“, „Dos Muchachos“ und „Smoke on the water“. Da die Jungmusiker um eine Zugabe nicht herumkamen, spielten sie noch „Eye of the tiger“. Und da eine solche Großkatze bekanntermaßen zwei Augen hat, hatten der „Musikverein Pfarrweisach“ dieses Stück zufälligerweise als Eingangsstück gewählt. Für die Zuhörer eine wunderbare Vergleichsmöglichkeit und zudem ein Beweis für das Können der „Windspiel“-Musiker.
Die Pfarrweisacher unter der Stabführung von Daniel Härich hatten Ohrwürmer und Evergreens in ihr Programm aufgenommen. Und so erklang zunächst die Titelmelodie aus „Titanic“, zu der – von der Saalempore herab – Theresa und Pia Weiglein eindrucksvoll das Duett „My heart will go on“ sangen. Es folgten „Die glorreichen 7“, „Nemo“ und ausgewählte Stücke aus der Trilogie „Herr der Ringe“.
Mit einem Medley aus „Pirates of the Caribbean“ spielte sich die Kapelle ebenso in die Herzen wie mit einem Potpourri französischer Melodien sowie dem bunten Melodienstrauß unter dem Titel „Musik liegt in der Luft“, bei denen Schlagergrößen aus den 1950er- und 60er- Jahren gehuldigt wurde, wie zum Beispiel Bill Ramsey, Catarina Valente, Conny Froboess und Peter Weck.
Bilder und Videos
Während einer kurzen Pause erklommen die Mitglieder der „Weisachtaler Blasmusik“ das Podium, um sich für ihren Auftritt vorzubereiten. Jedes der gespielten Stücke wurde auf einer großen Leinwand angekündigt und von Bildern und kleinen Videos untermalt. Auch dieses Ensemble hatte sich unter anderem auf bekannte Filmmelodien spezialisiert. Und so konnte das Publikum sein diesbezügliches Wissen testen, wenn „Exodus“, „Winnetou“, „River-Kwai-Marsch“, „Geisterreiter“ und „Wunderland bei Nacht“ erklangen, eindrucksvoll und fulminant gespielt von den „Weisachtalern“ unter der Leitung von Dimitry Braudo.
Bei dem einen oder anderen Stück gaben auch Solisten ihr Bestes, unter ihnen Stefan und Tobias Mildenberger, Willi Hohmann, Anna Grübel, Rüdiger Schorr und Stefan Hofmann.
Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatten zudem die Jungmusiker Anna Pötsch, Lisa Müller-Gärtner (beide Querflöte), Jonas Wohlfahrt (Trompete und Flügelhorn) und Maximilian Hofmann (Saxofon).
Die Reihe der Darbietungen beinhaltete selbstverständlich auch Walzermelodien und Polkaklänge im Egerländer-Sound. So erfüllten eindrucksvolle Weisen mit dem Titel „Allgäu-Land“, „Brennende Herzen“, „The second waltz“, „Musikantengeflüster“ und „TV-Kultabend“ den Saal. Besonders leidenschaftlichen Beifall bekam das bekannte Stück „Erinnerung an Zirkus Renz“, bei dem Stefan Mildenberger in herausragender Weise das Xylofon erklingen ließ.
Die beiden Zugaben mit dem Titel „Typewriter“ und „Liebesgeflüster“ rundeten den gelungenen Blasmusikabend eindrucksvoll ab. Die große Trommel, die am Ausgang um Spenden „bat“, konnte aufgrund ihres Umfangs zwar nicht gefüllt werden. Doch so mancher Schein, der dort eingelegt wurde, gab beredtes Zeugnis von der Begeisterung der Zuhörerschaft, von der sich einige schon auf das Dorffest freuen, das Ende Mai in Maroldsweisach steigen soll.