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KREIS HASSBERGE
Ciao, 2012: Alles in allem ein gutes Jahr
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Von unserem Mitarbeiter Ralf Naumann
 |  aktualisiert: 01.01.2013 12:05 Uhr

Zehn Jahre Euro, Fußballeuropameisterschaft in der Ukraine und Polen, der überraschende Tod von Schauspieler Dirk Bach, der vermeintliche Weltuntergang am 21. Dezember, die Premiere des neuen James Bond-Filmes, Giftskandal in Wonfurt, Hallenbadsanierung in Ebern, Sportpark Eichelsee in Haßfurt und vieles mehr: Das Jahr 2012 hatte wieder allerhand zu bieten. Positives und Negatives, Wichtiges und Belangloses.

Auch die Menschen im Landkreis Haßberge haben wieder einige Ereignisse in besonderer Erinnerung. Weltweit, aber auch im eigenen Ort und natürlich im privaten Bereich. Das Fazit vorweg: Die Befragten waren mit dem abgelaufenen Jahr weitgehend zufrieden. Die meisten entschieden sich für die Schulnote 2 – also „gut“.

Nicht so Udo Gerner aus Rügheim, der sich für eine 3, „befriedigend“, entschieden hat. Der 43-Jährige, der seit 19 Jahren als Heilerziehungspfleger im Wohnheim der Lebenshilfe Haßberge in Sylbach arbeitet, setzte sich mit vielen verschiedenen Themen auseinander. Berufsbedingt auch mit der Inklusion. Er habe feststellen müssen, sagt er, „dass im alltäglichen Leben diesbezüglich immer noch Nachholbedarf besteht und sich jeder mal in einer ruhigen Minute seine Gedanken machen sollte, wie er selbst Inklusion ,lebt‘ und umsetzt“. Es sei im Gegensatz zu früher schon viel besser geworden. Aber es bestehe noch Luft nach oben.

Beunruhigt verfolgt Gerner zudem „die Kluft zwischen Arm und Reich“, die leider immer größer werde. „Der Mittelstand hat doch immer mehr damit zu kämpfen, über die Runden zu kommen, da der Geldwert immer mehr an Kaufkraft verliert“, sagt der Rügheimer. Teure Sprit- sowie Heizölpreise seien nur zwei Beispiele für die Teuerung. „Die Politik“, so seine Forderung, „sollte sich da in Zukunft etwas einfallen lassen, um vor allem Familien mit Kindern sowie Alleinerziehende zu entlasten.“

Hungersnot macht wütend

Noch trauriger und sogar wütend macht ihn allerdings die wirkliche Armut. „Es macht einen sehr betroffen, dass in der heutigen Zeit in verschiedenen Kontinenten beziehungsweise Regionen Menschen, vor allem Kinder, immer noch Hunger leiden müssen“, ärgert er sich. „Und auf der anderen Seite werden Lebensmittel angebaut, um damit Biogasanlagen zu betreiben. Das finde ich irgendwie völlig krank.“ Für Udo Gerner spiegelt diese Tatsache allerdings einen Teil der Gesellschaft wider, in der es hauptsächlich um Konsum und Wirtschaftlichkeit geht. „Das Soziale und die Menschlichkeit bleiben dabei häufig auf der Strecke.“

Weitere Einwohner des Haßbergkreises melden sich zu Wort. Thomas Mann (35) aus Ebern beispielsweise. Seit Jahren ist er Betreuer bei Zeltlagern. „Was mich wirklich besorgt“, sagt er, „ist der immer mehr festzustellende Rückgang bei den Kindern und Jugendlichen. Ebenso bei sonstigen Aktivitäten in der Jugendarbeit. Das finde ich dramatisch.“ Mann sieht die Gefahr, dass etwa Zeltlager deshalb nicht mehr stattfinden könnten. „Ich hoffe dahin gehend für 2013 auf eine Trendwende.“ Insgesamt wünsche er sich in der Region bessere Zukunftschancen für junge Leute, hinsichtlich Ausbildungs- oder Arbeitsplätzen. Seine Gesamtnote für das zu Ende gehende Jahr: 2.

Loacker

Erwin Krumholz (66) aus Zeil nervt nach eigenen Worten immer noch das große Thema Loacker in Wonfurt. „Vor allem, dass hier eine Verzögerungstaktik angewandt wird und die Umsetzung der Einhausung so lange dauert.“ Als Rentner habe er sich wie viele andere über die steigenden Benzin- und Strompreise aufgeregt. „Konsequent unternimmt doch keiner etwas dagegen, oder?“ Auch er gibt dem Jahr 2012 die Note 2.

Gerdi Schwappach (57) aus Pfaffendorf gehen die Amokläufe „schon sehr unter die Haut“. In ihrer Umgebung hat sie das Hallenbad in Ebern beschäftigt, „das wir unbedingt brauchen“. Es wäre sehr gut, wenn das Schwimmbad wieder funktionieren würde. Für das Jahr 2013 wünsche sie sich zudem, dass die Bedeutung von Computerspielen, vor allem bei Kindern, wieder zurückgeht. Dass diese stundenlang vorm Computer sitzen, findet sie nicht gut. Stattdessen wäre es besser, raus zu gehen oder Gesellschaftsspiele zu spielen. „Ich hoffe für 2013 und darüber hinaus, dass die Eltern wieder mehr mit ihren Kinder unternehmen.“ Dem Jahr 2012 gibt sie die Gesamtnote 1. Fotos: Naumann (6), Thinkstock

 
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