
Anfang Dezember fand die Vertreterversammlung des Caritasverbandes für den Landkreis Haßberge e. V. im katholischen Pfarrsaal in Haßfurt statt. Etwa 50 Vertreterinnen und Vertreter aus Kirchenstiftungen, Caritasverbänden und Fördermitglieder waren der Einladung gefolgt. In seiner Begrüßung betonte Caritasratsvorsitzender Johannes Simon die Bedeutung des Engagements der Anwesenden, das als Zeichen der gesellschaftlichen Verbundenheit und der gelebten Nächstenliebe zu verstehen sei, meldet eine Pressemitteilung des Landkreises Haßberge, der die nachfolgenden Informationen entnommen sind.
Im Anschluss berichteten die Vorstandsvorsitzende Anke Schäflein und ihr Stellvertreter Georg Wagner über das Geschäftsjahr 2023 und warfen einen Blick ins laufende Jahr – wie auch in das Jahr 2025. Der Caritasverband konnte im Jahr 2023 ein zufriedenstellendes wirtschaftliches Ergebnis verzeichnen und schloss mit einem Gewinn von rund 230.000 Euro, bei einem Gesamtaufwand von etwa 17 Millionen Euro ab. Zum 31. Dezember 2023 waren 365 Mitarbeitende beim Verband beschäftigt.
Im Jahr 2024 nahmen sowohl Haushaltsvolumen als auch die Beschäftigtenanzahl deutlich zu: Die Anzahl der Mitarbeitenden stieg auf insgesamt 430. Dieser Zuwachs von neuen Mitarbeitenden resultiert aus der Übernahme der Trägerschaften für mehrere Kindertagesstätten, die insgesamt über rund 330 Krippen- und Kindergartenplätze verfügen. Das Haushaltsvolumen steigt auf etwa 20,2 Millionen Euro. Für 2025 wird mit Gesamtkosten von knapp 22 Millionen Euro gerechnet. Dies liegt vor allem an der Betriebsübernahme einer weiteren Kindertagesstätte zu Beginn des neuen Jahres.
Der Mitarbeitenden-Mangel im Pflege- wie auch Sozial- und Erziehungswesen ist das Top-Thema im Verband. Vorstandsvorsitzende Anke Schäflein erklärte: „Für die Pflege heißt das konkret, wir können weniger Menschen versorgen, als wir Plätze hätten, da wir zu wenige Hände haben. Wir können die Nachfrage in der Pflege nicht angemessen bedienen. Der Mangel an Fach- und Hilfskräften in der Pflege und Sozialarbeit hat sich weiter verschärft und stellt eine erhebliche Herausforderung für unsere Zukunft dar. Gleichzeitig treten wir in der Pflege jetzt in eine Phase ein, in der wir zum ersten Mal quasi zwei Generationen von Pflegebedürftigen unterstützen müssen: Die Babyboomer zeigen erste Bedarfe, während zeitgleich noch deren Eltern in der Versorgung sind. Dies fällt zusammen mit der Demografie-Delle, die sich so auswirkt, dass kaum neue Auszubildende zu finden sind. Aus meiner Sicht ist die pflegerische Versorgung das drängendste Thema unserer Gesellschaft – zumindest für die nächsten zehn bis 20 Jahre.“
Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen bleibt der Caritasverband für den Landkreis Haßberge gut aufgestellt und blickt optimistisch in die Zukunft. Die Vertreterversammlung stellte einmal mehr unter Beweis, wie wichtig das Engagement und die Unterstützung der Caritas durch die zahlreichen Mitglieder und Verantwortlichen ist, um die sozialen Aufgaben erfolgreich zu erfüllen.
