
Wie bunte Herbstblätter reihten sich Lieder und Musikstücke in der Christuskirche in Hofheim aneinander. Abwechslungsreich und ebenso vielfarbig wie Herbstlaub gestalteten der Kirchenchor „Cantantes“, der Lendershäuser Posaunenchor und Schülerinnen der Berufsfachschule Bad Königshofen unter dem Motto „Musikalischer Herbstzauber“ das Konzert im Hofheimer Gotteshaus.
Nach der Begrüßung von Pfarrer Sieghard Sapper, stimmte Gerlinde Saal mit dem Gedicht „Lied der Jahreszeiten“ die Besucher auf die kurzweilige musikalischen Stunden ein. Die anfänglichen Wackler bei der Intonation waren sicherlich dem Lampenfieber der jungen Dirigentin Janina Hock und der Sänger des Chores Cantantes geschuldet. Doch schnell fanden alle Stimmen ihren Ton und stimmten in den Kanon „Cantate Domino“ mit ein.
Wie positiv und versöhnend Musik wirken kann, schilderte Erika Hauck mit der amüsanten Geschichte „Die Macht der Musik“. Die Flötentöne beherrschten Eva Murmann, Christina Hauck, Janina Hock und Ramona Röder bestens. In unterschiedlichen Ensembles, mal im Quartett, mal im Duo, präsentierten die vier Schülerinnen der Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen auf ihren Querflöten Werke von Anton Reicha, Wolfgang Amadeus Mozart, Andreas Jacob Romberg und Joseph Bodin de Boismortier.
Dass sich Nachwuchsarbeit lohnt, demonstrierte der Posaunenchor Lendershausen. Die Früchte dieser Mühen konnten die Bläser im Konzert nun unter der Leitung von Thomas Klopf mit ausgezeichnet präsentierten Stücken ernten. Auf dem tragfähigen Fundament der erfahrenen „alten Hasen“ reihten sich die Nachwuchsbläser perfekt in den Chor ein. An vergangene Zeiten erinnerte die Komposition „Best Memories“ von Dieter Wedel. Mit „Über den Wolken“ konnte man sich hoch hinauf träumen und zu den Klängen von „Yellow Mountains“ von Jacob de Haan die herbstlich gefärbten Haßberge bestaunen.
Pfarrer Sapper, der durch das Programm führte, freute sich besonders, den Titel „Nessaja“ ankündigen zu dürfen. Das Lied von Peter Maffay erinnere ihn an schöne Sommerabende auf seiner Terrasse. Bei einem kühlen Bier habe er dort montags öfters gelauscht, wenn der Posaunenchor bei geöffneten Fenstern in der Alten Schule probte.
Mit dem geistlichen Lied „Die beste Zeit im Jahr ist mein“ sang „Cantantes“ ein Lob auf die Musik als Gottesgabe. Der Text des Liedes entstammt den letzten 16 Zeilen eines 40-zeiligen Gedichts Martin Luthers an „Frau Musika“.
Mit dem Mottolied der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern zum Reformationsjubiläum „Allein aus Gnade“ erinnerte der Kirchenchor an einen Grundgedanken von Luthers Lehre. Mit dem fröhlich-schwungvollen „This little light of mine“ drückte der Chor so recht seine Freude am Singen aus. Und das ist es auch was zählt, ob im Chor, im Posaunenchor oder der Blaskapelle - die Freude am gemeinsamen Musizieren. Wenn sich dann noch die Bläser mit den Sängern zum „Evening Song“ vereinen, dann kommt schon auch bei den Zuhörern etwas Gänsehaut zur Freude dazu.
Mit dem Segenslied „Gottes Segen behüte euch nun“ entließ „Cantantes“ die Besucher, nach reichlich Applaus. Mit dem Erlös des Konzertes wird in neue Noten für die Chöre investiert. Gudrun Klopf