
Es bleibt ein eher außergewöhnlicher Anblick im Maintal: Ein großes Aufgebot der Bundeswehr war am Montag in Sand zu sehen. Das Fernmeldebataillon 10 aus Veitshöchheim, das zur Divisionstruppe der 10. Panzerdivision gehört, übte in der Korbmachergemeinde die Verlegung der Einheit.
Dazu war die 40 Mann starke Staffel mit rund zwei Dutzend Fahrzeugen auf dem Parkplatz am Altmain präsent. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher nutzen die Gelegenheit, die Ausrüstung aus der Nähe zu betrachten und sich über die Aufgaben der Truppe zu informieren.

"Wir ermöglichen dem Divisionskommandeur, seine Division zu führen", fasste Oberstleutnant Ole Napiwotzki die Aufgabe seiner Mannschaft zusammen. Der 40-Jährige ist seit 2003 bei der Bundeswehr und übernahm in diesem Jahr im September die Führung des Veitshöchheimer Fernmeldebataillons, nachdem er zuvor als persönlicher Referent des Abteilungsleiters Cyber- und Informationstechnik im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin eingesetzt war.
Viel Ausrüstung kommt in Sand zum Einsatz
Bei der Verlegeübung, die am späten Nachmittag mit dem Empfang der Öffentlichkeit endete, wurde jede Menge Gerätschaften bewegt. So gehören zu der Ausrüstung neben geländegängigen Lastkraftwagen und eine mobile Satelliten-Bodenstation sowie Transportpanzer Fuchs, die als Führungsfahrzeuge dienen. Ebenso sind Kabelbautrupps, Servertrupps, ein Kran, eine Feldküche und nicht zuletzt der Gefechtsstandstrupp Typ 5A dabei, der als Leitstelle fungiert und von dem aus der Ablauf von Übungen, Manöver oder im Ernstfall koordiniert wird.

Unter den Besuchern waren auch die Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär und Bürgermeister Jörg Kümmel, die sich über die interessanten Einblicke freuten und den Frauen und Männern der Bundeswehr für ihren Einsatz zur Sicherheit der Bevölkerung dankten. "Wir sind stolz darauf, dass die Patenschaft unserer Gemeinde zum Fernmeldebataillon 10 aus Veitshöchheim so aktiv gelebt wird", so Kümmel.
Im Zuge der Neuaufstellung des Bataillons im Oktober 2021 hatte sich unter anderem die Gemeinde Sand darum bemüht, eine Patenschaft mit einem Truppenteil der Bundeswehr einzugehen. Die Kommune wolle damit die Verbundenheit der Bevölkerung mit ihren Streitkräften demonstrieren und einen Teil dazu beitragen, die Soldatinnen und Soldaten in der schwierigen weltpolitischen Lage moralisch zu unterstützen, so der damalige Bürgermeister Bernhard Ruß (SPD) bei der Unterzeichnung der Urkunden Ende 2022.
Patenschaften wie in Sand stoßen seither immer wieder auf reges Interesse. Allerdings befinden sich in der Bevölkerung nicht nur Befürworter solcher Initiativen.