Die Bundeswehr unterstützt seit einigen Monaten den Landkreis Haßberge, um das hohe Arbeitsaufkommen im Rahmen der Corona-Pandemiebekämpfung bewältigen zu können. 50 Bundeswehrsoldaten sind derzeit im Rahmen der Amtshilfe im Einsatz, informiert eine Pressemitteilung des Landratsamts. Die Soldaten verfolgen im Gesundheitsamt Infektionsketten, geben Auskunft am Bürgertelefon, nehmen telefonische Anmeldungen für das Impfzentrum entgegen, sie helfen im Testzentrum Wonfurt und verstärken das Personal im Impfzentrum.
„Die Hilfe der Bundeswehr ist sehr wertvoll und zeigt, dass die Bundeswehr in unserer Gesellschaft fest verankert ist. Wir sind froh und dankbar, dass unsere Unterstützungsanträge auf offene Ohren stoßen und die Bundeswehrsoldaten in unserem Landkreis so hervorragende Arbeit leisten“, so Landrat Wilhelm Schneider. Sein Dank galt den beiden Verbindungsoffizieren Oberstleutnant Rainer Zink und Oberstleutnant Bernd Geisel für die professionelle Beratung bezüglich möglicher Hilfeseinsätze und für die Unterstützung bei der Koordination dieser Einsätze.
Zink, Leiter des Kreisverbindungskommandos Haßberge, und sein Stellvertreter Geisel sind täglich unterwegs, um die Koordinationsaufgaben bei den verschiedenen Einsatzteams der Bundeswehr wahrzunehmen sowie an den Einsatzbesprechungen der Führungsgruppe Katastrophenschutz teilzunehmen. „Die Abstimmung der Hilfeleistungsanträge mit den höheren Kommandobehörden ist sehr interessant und teilweise äußerst intensiv, um den Bedarf zu klären und zügig die notwendigen Soldaten abgeordnet zu bekommen“, so Oberstleutnant Geisel. „Die Kommunikation läuft auf allen Ebenen gut, da alle Beteiligten bei der Pandemiebewältigung an einem Strang ziehen.“
Soldaten beantworten Fragen am Bürgertelefon
Insgesamt 16 Soldaten der 7. Komapanie des Logistikbataillons 467 aus Volkach verstärken die Teams des Gesundheitsamtes bei der Kontaktpersonen-Nachverfolgung und der Ermittlung von Infizierten. „Die Nachverfolgung der Infektionsketten ist ein zentraler Baustein bei der Bewältigung der Corona-Pandemie“, so Landrat Schneider. „Wir sind sehr dankbar für diese personelle Verstärkung. Denn die Ermittlung von Infektionsketten ist enorm wichtig, jedoch sehr aufwändig."
Die Teams rufen Personen an, von denen ein positives Testergebnis vorliegt, und fragen nach möglichen Kontaktpersonen und den genauen Umständen des Kontaktes, woraus das Infektionsrisiko abgeleitet wird. Sollten die Mitarbeiter davon ausgehen müssen, dass sich auch diese Personen mit dem Virus infiziert haben könnten, ordnen sie im Namen des Gesundheitsamtes eine häusliche Isolierung an, klären über einen möglichen Verlauf einer Covid-19 Erkrankung auf und geben Auskunft, wie sich die Betroffenen verhalten müssen.
Neun Soldaten der 3. Kompanie des Logistikbataillons 467 aus Volkach unterstützen das Abstrichteam am Testzentrum in Wonfurt. Ein Zivilangestellter aus dem Bundeswehr-Karrierecenter Nürnberg sowie fünf Soldaten der 4. Kompanie des Logistikbataillons aus Volkach verstärken das Personal des Impfzentrums in Hofheim und die mobilen Impfteams.
Alle Hände voll zu tun haben die zehn Bundeswehrsoldaten der 1. Kompanie des Logistikbataillons 467 aus Volkach, die am Bürgertelefon eingesetzt sind. Sie beantworten nicht nur Fragen rund um die aktuellen Regelungen im Rahmen der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung, sondern nehmen auch Registrierungen für das Impfzentrum vor. Das Informationsbedürfnis der Bürger sei enorm, zeigt Landrat Schneider Verständnis für die vielen Anrufe. Doch man sei mit einem engagierten Team am Bürgertelefon "sehr gut aufgestellt".
Seit dieser Woche hilft die Bundeswehr bei Schnelltests
Seit Montag dieser Woche sind neun weitere Bundeswehrsoldaten von der 4. Kompanie des Logistikbataillons 467 aus Volkach im Einsatz. Sie werden den Landkreis bei der Durchführung von Antigen-Schnelltests für Mitarbeiter und Besucher in ambulanten und stationären Einrichtungen unterstützen. Koordiniert wird dieser Einsatz durch Stabsfeldwebel Anke Müller, die vom Personalamt der Bundeswehr dem Gesundheitsamt zur Seite gestellt wurde.
„Die Beratung zu militärischer Unterstützungsleistung für den Landrat und die Führungsgruppe Katastrophenschutz ist äußerst interessant", so Oberstleutnant Zink. "Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten ist einfach erstklassig.“ Er führt dies hauptsächlich darauf zurück, dass sich durch viele Übungen der Bundeswehr mit dem Landratsamt, der Kreisbrandinspektion, dem Technischen Hilfswerk und weiteren Blaulichtorganisationen die meisten Akteure schon seit Jahren persönlich kennen und schätzen.