Wissen Sie, was ein Kolbenfresser ist oder wie der Gott der Veganer heißt? Und warum es der Sepp nicht schaffte, in Haßfurt über die Straße zu schwimmen? Antworten auf diese und andere Fragen gab es am Samstag während der Büttensitzung des "Circus Carneval" im bis auf den letzten Platz ausverkauften Bürgerzentrum in Mechenried.
Ein Höhepunkt des Abends war der Auftritt des "Heiners aus Franken", alias Manfred Voit aus Mechenried. Er erzählte von einem feucht-fröhlichen Klassentreffen in Haßfurt, bei dem nicht nur er zu tief ins Glas geschaut hatte. Als er nach dem Ende der Veranstaltung das Gebäude verließ, kam ihm das gegenüberliegende Haus entgegen, so Voit. "Ich hab´s lieber gehalten, bevor es mich erschlägt", schilderte er dem lachenden Publikum sein damaliges Malheur.
Da es geregnet hatte und die Straße wie ein Fluss schimmerte, dachte sein Kumpel Sepp, er könne über die Straße schwimmen. Er habe einen Kopfsprung gemacht und sei dabei hart gelandet. "Zugfrorn mitten im Sommer", habe er geschimpft. "Ich wollt ihm helfen und hätt beinah mei Haus losgelassen", ließ der Heiner das Publikum wissen. Dass er mit dem Trinken nicht aufhörte, daran sei ein Pfarrer schuld. "Kehre um, mein Sohn, bevor es zu spät ist", habe er ihm geraten. Weshalb der Heiner doch wieder zurück in die Kneipe ging.
Zum ersten Mal auf der Bühne in Mechenried stand "Jungbauer" Maximilian Göbel aus Zell am Ebersberg. "Schönheit vergeht, Hektar besteht" ist sein Motto bei der Damenwahl. Doch dabei sei Vorsicht geboten: "Bauern, die züchten Viech, da tun die Töchter riech", warnte er. Als Insider klärte er das Publikum über Veganer auf: Wie heißt ein Veganer mit Vorliebe für Mais? Richtig: Kolbenfresser. Und wie heißt der Gott der Veganer: Kräuter-Buddha, natürlich. Für das verzögert eintretende Lachen aus dem Publikum hatte der Jungbauer eine Erklärung: "Des hat a weng gedauert. Es sinn viele Rüchumer (Rügheimer) da!", wusste er.
Mit ihren selbst komponierten Liedern konnte Judith Röhner aus Aidhausen das Publikum begeistern. So machte sie in ihrem "Essens-Rap" keinen Hehl daraus, dass sie Süßem und Fettem kaum widerstehen kann. Sie sehe daher aus wie eine Scheinschwangere. Jedoch habe sie "kein Fruchtwasser, sondern Gretelsuppe im Bauch", gab sie zu und beklagte ihre "enge Hose". Zur bekannten Melodie eines Wolfgang-Petry-Liedes dichtete sie: "Wahnsinn, warum verspür ich nie eine Völle, Völle, Völle", worauf das Publikum lauthals mit einstimmte. Als Einheizer fungierte das Duo Stefan und Alex, in Mechenried besser bekannt als die "Forchheimer Zipfelklatscher".
Zur Prämierung der schönsten Kostüme des Abends traten Hajo der Muskelmann, Tommi der Rügheimer und Tina mit dem Hupenvorteil an. Die Jury war hochkarätig besetzt mit Uwe "Infantino" Angermüller, UEFA-Präsident Jimmy "der Geier" Klopf und Horschi dem Hooligan, für die keine Schwarzgeldkosten gescheut wurden. Gewinnerin war Tina, vor Tommi und Hajo.
Eine Kloszene als Schattenspiel boten Thorsten Endres und Christian Klopf, bei der einer der beiden "den kürzeren zog". Eine tolle tänzerische Leistung bot Noah Schmich, der als einziger Junge bei den Tanzzwergen auftrat und einen Spagat zeigte.
Die "rhythmischen Best-Ager", fünf Frauen im besten Alter" zeigten ein Knieballet. Die Familie Ott sorgte mit ihrem Clown-Sketch für Lacher. Tanzeinlagen zeigten die Dorfmädels und die "Ranzengarde" der Männer, die in Affenkostümen auftraten. Marlene Endres und Silvia Ott moderierten in verschiedenen Kostümen den bunten, fünfstündigen Abend. Die letzte Vorstellung findet am Samstag, 27. Januar, um 19:11 Uhr statt. Sie ist bereits ausverkauft.
Hinweis: In einer früheren Version dieses Beitrags waren zwei Namen der Jury-Mitglieder versehentlich falsch angegeben. Außerdem war der Interpret des Liedes "Wahnsinn" falsch benannt. Dies wurde inzwischen korrigiert. Wir bitten, die Fehler zu entschuldigen.
Mit Freundlichen Grüßen
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Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management