Beim Bürgerwindpark Sailershäuser Wald geht es in diesen Tagen auf mehreren Ebenen voran: Einen Tag vor dem eigentlichen Stichtag 13. Februar hat der größte Kommandantist, die Bürgerenergiegenossenschaft (BEG), ihren Einlagebetrag von drei Millionen Euro erreicht. Am Donnerstag hat die Gesellschafterversammlung zehn Städte und Gemeinden in den Kreis der Kapitalgeber der Windpark-GmbH & Co. KG aufgenommen; diese Kommunen haben jeweils mindestens 50 000 Euro in die Gesellschaft investiert und damit künftig ein Stimmrecht. Und auch auf den Baustellen der zehn Windkraftanlagen sind Fortschritte zu sehen: Die Arbeiten für die ersten Fundamente haben begonnen.
Ursprünglich hofften die Initiatoren und Ideengeber des Bürgerwindparks, alle 26 Städte und Gemeinden des Landkreises Haßberge dazu zu bewegen, sich finanziell am Bürgerwindpark zu beteiligen. Es sollte ein gemeinsames Projekt des Landkreises Haßberge und seiner Kommunen werden. Der Kreis selbst hat sich bekanntlich mit einer Million Euro beteiligt.
Doch nicht alle Kreiskommunen öffnen ihren Geldbeutel. Öffentlich bekannt sind folgende stimmberechtigten Teilhaber: Eltmann und Oberaurach, deren Einlage jeweils 100 000 Euro beträgt, sowie Hofheim, Riedbach, Theres, Wonfurt, Gädheim und Zeil mit Einlagen von je 50 000 Euro. Am Montag, 23. Februar, wird der Kreistag über den Verkauf von zwei Anteilen im Wert von je 50 000 Euro an die Gemeinden Maroldsweisach und Sand entscheiden, die sich ebenfalls am Windpark beteiligen möchten. Der Kreisausschuss hat dies, wie berichtet, bereits empfohlen, so dass der Kreistag dem wohl zustimmen wird.
BEG-Vorsitzender Siegmund Kerker nennt mit Aidhausen, Bundorf, Burgpreppach, Ermershausen, Breitbrunn, Rauhenebrach und Untermerzbach weitere sieben Gemeinden, die sich über die BEG am Windpark zwischen Kleinmünster und Sailershausen beteiligen, jedoch mit weniger als 50 000 Euro – womit sie kein Stimmrecht in der Gesellschafterversammlung haben.
Wie hoch die Beteiligungen dieser Gemeinden im Einzelnen sind, könne nicht öffentlich genannt werden, sagt Kerker im Gespräch mit dieser Zeitung. Er nennt nur die Gesamtsumme: 61 000 Euro. Einige Gemeinderäte hatten aus ihrer Beteiligung jedoch kein Geheimnis gemacht und in öffentlicher Sitzung darüber entschieden, beispielsweise Aidhausen, das 10 000 Euro investiert oder Rauhenebrach, das 20 000 Euro einzahlt.
Michael Ziegler, Bürgermeister von Eltmann, erlaubt sich kein Urteil über Gemeinden, die sich am Windpark nicht beteiligen, obwohl seine Kommune mit Oberaurach an der Spitze der Geldgeber steht. Manche Kommune habe wirklich ein Problem, für ein solches Projekt das notwendige Geld zu entbehren, meint Ziegler. Andererseits ist für ihn klar, dass die Energiewende nur als Solidarleistung aller zu schaffen ist.
„Vernünftiger Ertrag“ erwartet
Hofheims Bürgermeister Wolfgang Borst ist sich sicher, dass die 50 000-Euro-Beteiligung seiner Stadt einen „vernünftigen Ertrag“ bringt. Vergleichbare Windkraftanlagen in der Gegend zeigten schon ihre Wirtschaftlichkeit. Wenn Kommunen und Landkreise sich vor Ort an der regenerativ erzeugten Energie beteiligen, sei das, so Borst, die „sozial ausgewogenste Möglichkeit“, die dort zu erwartenden Profite allen Menschen in der Region zugutekommen zu lassen. Ansonsten werden Gewinne von anderen eingestrichen.
Der Löwenanteil der drei Millionen Euro BEG-Beteiligung am Windpark (was laut Kerker 27 Prozent an der Gesellschaft ausmacht) stammt allerdings nicht von Kommunen, sondern von Bürgern aus dem Haßbergkreis. Während diese anfangs nur zögerlich eingestiegen sind, hat die Nachfrage ab September 2014, als aus Sicht der BEG klar war, dass die Windräder gebaut werden, deutlich zugenommen. Die Beteiligungen der Bürger reichen von 1000 bis 50 000 Euro, berichtet Kerker. Wobei das Gros der Beteiligungsbeträge im vierstelligen Bereich liegt.
Während die Gegner des Windparks – allen voran die Bürgerinitiative „Gegen WK 88“ – weiter vor einer angeblich unrentablen Geldanlage in den Windpark warnen und gegen die Baugenehmigung klagen, stellt Kerker den Kommandantisten eine im Vergleich zu den Magerzinsen, die Banken derzeit für sichere Geldanlagen bieten, attraktive Rendite in Aussicht: Aufs Ende der Laufzeit der Windkraftanlagen (31. Dezember 2035) gerechnet, sollen diese durchschnittlich 4,5 Prozent im Jahr bringen. Und dies sei sogar noch konservativ gerechnet, so Kerker. Eine optimistischere Prognose gehe von 6,8 Prozent aus. Eine erste Ausschüttung wird es im kommenden Jahr geben. Die Inbetriebnahme des Windparks sei für November 2015 vereinbart. Sollte die Frist nicht eingehalten werden, gibt es Entschädigungszahlungen, erklärt Kerker.
700 Kubik Beton pro Fundament
Derzeit ist der Bau der zehn Windräder im Zeitplan. In dieser Woche haben die Betonarbeiten der ersten Fundamente begonnen, berichtet Polier Helmut Krug von der Firma Max Bögl vor Ort. Jedes der Fundament verschlingt fast 700 Kubikmeter Beton. Während nach und nach die Fundamente fertiggestellt werden, beginnt noch im März der Aufbau des ersten Windrads.
Wenngleich die BEG-Beteiligung am Windpark bereits gedeckt ist, möchte die Genossenschaft weitere Einlagen von Bürgern aus dem Haßbergkreis übernehmen, berichtet Vorsitzender Kerker. Vorausgesetzt die geplante Übernahme von zwei Photovoltaikanlagen am Kreisabfallzentrum in Wonfurt, die dem Landkreis gehören, klappt. Darüber werden Vorstand und Aufsichtsrat der BEG in etwa einer Woche entscheiden, sagt Kerker.
Doch auch damit sieht Kerker die Aufgaben der BEG noch nicht für beendet an. Wenn es nach ihm geht, dann könnte die Gesellschaft etwa als Dienstleister für energetische Sanierungen aktiv werden, um Privatpersonen und Kommunen bei der Planung zu beraten und bei Förderungen zu unterstützen. Zudem verweist er auf die GUT (Gesellschaft zur Umsetzung erneuerbarer Technologieprojekte im Landkreis Haßberge), die weiter nach sinnvollen Projekten suchen wird, an deren Umsetzung sich die BEG beteiligen kann.
Die Frage, ob die BEG weitere Windkraftanlagen plant, möchte Kerker trotz der neuen 10-H-Regelung nicht von vornherein verneinen. Wenn die Bürger vor Ort zustimmen, dann muss ein Windrad nicht den Mindestabstand der zehnfachen Höhe zu den nächsten Wohnhäusern einhalten.
Doch dabei werde es sich höchstens um einzelne Anlagen handeln, nicht nochmals um einen so großen Windpark wie im Sailershäuser Wald, sagt Kerker.
Worin besteht die Leistung einer Kommune (hier der Stadt Eltmann),die mal
100.000 Euro in ein höchst riskantes Projekt in einem ca. 25 km entfernten Waldgebiet
investiert ?
Wie groß wäre die Bereitschaft in 10 Windräder mit 200 m Höhe,ständig blinkend,Lärm emittierend im Stadtgebiet der Stadt Eltmann zu investieren ?
Bleibt zu hoffen,dass die Stadt Eltmann keinen Subventionsbedarf für z.B. Infrastrukturmaßnahmen wegen klammer Stadtkasse anmeldet.
Bleibt zu hoffen,dass sich kein Bürger beim Bürgermeister beschwert,den der Strom wegen steigender Strompreise abgestellt wurde,weil die Rechnung nicht bezahlt werden konnte.
Bleibt die Frage: Wie unsozial ist diese sogg. "Solidarleistung" ?
Für die weit entfernt von Eltmann wohnende,aber direkt von den Emissionen betroffene Bevölkerung ist der Gebrauch der Vokabel "Solidarität" sowieso ein Schlag ins Gesicht.
Bürgerwindpark richtig ist, denn nicht alle Bürger sind für diese Windmaschinen, sie haben sich über die negativen Auswirkungen auf die Menschheit erkundigt und sehen nicht nur das Euro Zeichen in den Augen.
einem offenen Brief an Jürgen Fitschen, Vorstandssprecher der Deutschen Bank AG,
vor Engagements im Bereich der Erneuerbaren Energien gewarnt. Die VzfK
argumentiert, dass nach den Insolvenzen von Prokon, Windwärts, Windreich, und weiteren
dubiosen Renewable-Unternehmen Schädigungen von Kapitalanlegern, aber auch
Aktionären von Kreditinstituten angesichts krasser Missstände im Bereich von
Renewables zu befürchten sind........
Gesundheit: international ist es konsens, dass ein Abstand zur nächsten Wohnbauung
unter 2000 m zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann.
Die Krankenkassen erkennen Schwindel durch WKA/Infraschall als behandlingsbe-
dürftige Krankheit an: Diagnoseschlüssel: ICD-10-GM2010-CodeT75.2
Bitte mal Verhältnismäßigkeit Eigenwohl zum Allgemeinwohl abwägen.
Bin mal gespannt wer für diese fragwürdige "Energiewende" ohne Speicher-
technologie die "Zeche" bezahlen muß.