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Aidhausen
Bürgerproteste wegen Erhöhung des Wasserpreises
Über 20 Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger verfolgten mit Spannung den öffentlichen Teil in der Ratssitzung zum Thema Wassergebühren.
Foto: Ulrich Kind | Über 20 Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger verfolgten mit Spannung den öffentlichen Teil in der Ratssitzung zum Thema Wassergebühren.
Ulrich Kind
 |  aktualisiert: 22.12.2023 03:12 Uhr

Die Ende November in der Sitzung des Gemeinderates vorgestellte Gebührenkalkulation zum Wasserpreis löste in den vergangenen Tagen heftige Proteste und Unverständnis bei den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern in der Gemeinde aus. Das war auch in den sozialen Medien als Unruhe deutlich spürbar. Mit geplanten Verbrauchsgebühren von über sechs Euro pro Kubikmeter hatten die Ortsteile Nassach und Kerbfeld im kommenden Jahr zu rechnen. Verständlich sei dadurch die entstandene Enttäuschung und teilweise Wut der Bürgerinnen und Bürger.

Nur eine Handvoll Menschen hätten bei Bürgermeister Dieter Möhring nach den Gründen nachgefragt und bekamen von ihm eine Antwort, so Möhring zu Beginn der jüngsten Ratssitzung. Das Thema Gebührenkalkulation stand als außerordentlicher Punkt zur Diskussion auf der Tagesordnung. Über 20 Gemeindebürger verfolgten mit Spannung den öffentlichen Teil in der Sitzung.

Wie Möhring erklärte, seien vom externen Dienstleister falsche Buchungen in der Kalkulation nicht erkannt und Zahlen nicht richtig zugeordnet worden. Dies habe Möhring und sein Stellvertreter Thomas Wagenhäuser bei intensiver Rücksprache mit dem Dienstleister geklärt. Diese neuen Grundlagen wurden einer erneuten Prüfung unterzogen, falsche Zuordnungen berichtigt und Spielräume zu Gunsten der Verbraucher angepasst. Die Ansätze der Verzinsung, beziehungsweise Abschreibung, waren dabei unzureichend abgewogen. Dies wäre auch ohne den Protest vorgenommen worden, so Möhring abschließend.

Wie Zweiter Bürgermeister Wagenhäuser berichtet, habe er und Bürgermeister Möhring die kalkulatorische Verzinsung von vier Prozent auf zweieinhalb Prozent reduziert, was laut Bayerischem kommunalen Prüfungsverband auch die Regel ist und in der Entscheidung des Gemeinderates liegt. Ein weiterer Spielraum sei die Abschreibung beim Versorgungsnetz, wenn man anstatt von 30 Jahren von 50 Jahren Abschreibung ausgeht, reduziert sich der Abschreibungssatz von 3,3 Prozent auf 2 Prozent. Wagenhäuser erinnerte daran, dass eine Gebührenkalkulation alle vier Jahre das Gesetz vorgibt. Die Wassergebühren der Rottensteiner Gruppe sei zuletzt im Jahr 1998 und von Nassach 1993 kalkuliert worden.

Der Gemeinderat hob seinen Beschluss zu den Wasserverbrauchsgebühren auf und stellte eine Beschlussfassung auf eine spätere Sitzung zurück, damit sind die Wogen in der Gemeinde vorerst geglättet.

 
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  • Gerhard Räth
    Auch interessant! Bei der Bürgerversammlung im März 2015 fragte Thomas Wagenhäuser Herrn Möhring: „Wann ist denn mit der Neukalkulierung der Gebühren für Wasser zu rechnen?“ Dafür sei der Kämmerer zuständig, so Möhring (Quelle: Mainpost). Warum hat der Bürgermeister die Neukalkulation der Gebühren nie in die Wege geleitet? Angesichts der aktuell kalkulierten Höhe der Gebühren für Nassach und Kerbfeld: waren diese vor vier oder acht Jahren noch ausreichend?
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  • Mike Rösler-Fischer
    Herr Möhring. hat auch seine Lieblinge. Überall Vetternwirtschaft.
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  • Gerhard Räth
    Interessant! Für Kerbfeld wurden die Wassergebühren 2007 kalkuliert und laut Mainpost „drastisch“ angehoben. Herr Möhring erklärte damals, „wegen Reparaturarbeiten und höhere Personal- und Fahrzeugkosten komme man auf eine Erhöhung der Kosten (zusätzlich zu den Lieferkosten der Lendershäuser Gruppe) von nicht ganz 40 Cent“. Herr Möhring erklärte damals zudem, dass „2008 auch die Wassergebühr für Nassach wegen des Einbaus der Filtrieranlage neu kalkuliert werden müsse“. Dies ist laut Wagenhäuser aber seit 30 Jahren nicht mehr geschehen, obwohl dies doch alle vier Jahre geschehen muss. Warum?
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