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Ebern: Bürgermeister Hennemann legt seine Bilanz für 2020 vor
Da Ebern mit der Bewerbung um das Naturparkzentrum keinen Erfolg hatte, will man sich um ein Biodiversitätszentrum oder ähnliches bemühen. Mit dem Institut für Biodiversitätsinformationen Ifbi unter Klaus Mandery (vorne links), dessen Arbeit auf dem ehemaligen Standortübungplatz als UN-Dekade-Projekt ausgezeichnet wurde, besitzt man einen Anknüpfungspunkt.
Foto: Günther Geiling | Da Ebern mit der Bewerbung um das Naturparkzentrum keinen Erfolg hatte, will man sich um ein Biodiversitätszentrum oder ähnliches bemühen.
Günther Geiling
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:29 Uhr

Wegen der Pandemie hat Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann entschieden, 2020 keine Bürgerversammlung abzuhalten. Einen Bericht über die Beschlüsse des Stadtrates und über die aktuelle Lage gab es schriftlich. Bei Nachfragen der Bürger bietet Hennemann Antworten per Whatsapp und über Telefonsprechstunden an.

Man habe trotz Corona einiges geschafft, so der Bürgermeister. "Gemeinsam schaffen wir auch die Pandemie." Unter den Vorhaben des Jahres 2020 führte er den Bau und die Inbetriebnahme der Kindertagesstätte an der alten Berufsschule als größtes Projekt an. Die Einrichtung sei sehr schön geworden. Allerdings mussten die Kindergartengebühren erhöht werden, um das jährliche Defizit nicht weiter ansteigen zu lassen. „Das Defizit der städtischen Kindergärten lag im Jahr 2019 bei rund 960 000 Euro und im Jahr 2020 bei zirka einer Million Euro.“ Der Stadtrat beschloss zum 1. Januar 2021 eine Gebührenerhöhung von 107 Euro auf 130 Euro bei sechs bis sieben Stunden Buchungszeit. Zum 1. September 2021 soll eine weitere Erhöhung auf dann 145 Euro erfolgen.

Finanzen der Stadt bleiben das Problem

Durch den Ausfall von Gewerbesteuern in der Corona-Krise sei das Polster im Stadthaushalt für Investitionen gering. „Die Stadt benötigt dringend den Ausgleich der Steuerausfälle, um die schlechte Finanzlage auszugleichen. Es bleibt auch für 2021 eng und die Investitionen müssen genau überlegt werden“, schreibt Hennemann.

Für Abwasserentsorgung und Kläranlage sei ein Konzept gebilligt worden. In die Sanierung und energetische Verbesserung des Nachklär- und Belebungsbecken müssen 900 000 Euro investiert werden. Ein wichtiges Thema sei auch die Klärschlammentsorgung, für die eine 800 000 Euro teure Presse gebaut werden müsse.

Schnelles Internet im gesamten Stadtgebiet vorhanden

Hennemann zeigte sich mit dem Ausbau von Breitband- und Glasfasernetz zufrieden. 2020 wurden beim Glasfaserausbau mit dem Höfebonus eine Million Euro investiert. „Mit dieser Maßnahme ist im gesamten Stadtgebiet schnelles Internet vorhanden.“ Zur besseren Mobilfunkversorgung im Stadtgebiet wurden Funkmasten in Welkendorf und Alberdorf errichtet.

Über das Programm Innen statt Außen werde versucht, in Unterpreppach ein Dorfgemeinschaftshaus für Vereine und Feuerwehr einzurichten. Das Projekt sei mit 1,4 Millionen Euro veranschlagt. Man könne das nur schultern, wenn die Förderung mindestens 80 Prozent betrage, so Hennemann.

Auch für Umbau und Sanierung der alten Schule in Bramberg erwarten man bei Kosten von rund 400 000 Euro hohe Zuschüsse der Städtebauförderung. Der derzeit laufende Umbau der „Xaver-Mayer-Galerie“ solle einen Leerstand beseitigen und für die Belebung der Altstadt sorgen. Dafür seien Investition von rund 1,5 Millionen Euro vorgesehen.

Ebern bekommt einen Windkümmerer

Im Zuge der Energiewende entstanden Photovoltaikanlagen bei Fischbach (20 Hektar) und Heubach (18). Die Windräder am "Bretzenstein" sollen durch neue Anlagen ersetzt werden. Zusammen mit der Gemeinde Untermerzbach habe man den Zuschlag für einen „Windkümmerer“ bekommen.

Obwohl im Jahr 2020 94 Baugenehmigungen bearbeitet wurden, sei die Wohnsituation ein Thema. Mit Bebauungsplänen für Angerstraße und Gymnasium-Straße will man Lösungen schaffen. Für Einfamilienhäuser gebe es in Unterpreppach eine Teilerschließung. Auch in Reutersbrunn seien Flächen angekauft worden. Die Stadt versuche auch in der Kernstadt an Grundstücke zu kommen, die sich für Einfamilienhäuser eignen.

Enttäuscht zeigte sich Bürgermeister Jürgen Hennemann, dass die Bewerbung für das Naturparkzentrum mit der ehemaligen Kaserne keinen Erfolg hatte. Man wolle nun versuchen, ein Biodiversitätszentrum oder eine ähnliche Einrichtung nach Ebern zu bekommen.

Stolz auf die Fortschritte in der Energiewende zeigte sich Bürgermeister Jürgen Hennemann (rechts) beim Baubeginn der Bürgersolaranlage auf städtischen Dächern wie hier am Feuerwehrhaus. Karl-Heinz Konrad (links) von der „Sonneninitiative“ und Erster Bürgermeister Jürgen Hennemann (rechts).
Foto: Günther Geiling | Stolz auf die Fortschritte in der Energiewende zeigte sich Bürgermeister Jürgen Hennemann (rechts) beim Baubeginn der Bürgersolaranlage auf städtischen Dächern wie hier am Feuerwehrhaus.
Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann.
Foto: Günther Geiling | Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann.
 
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