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Rentweinsdorf
Bürgerbegehren über Photovoltaik
Eine große Solaranlage mit über 40 Hektar gibt es bereits in Hebendorf. Nun stehen noch drei Planungen an, die von einem Bürgerbegehren zur Begrenzung der Flächen abhängen.
Foto: Günther Geiling | Eine große Solaranlage mit über 40 Hektar gibt es bereits in Hebendorf. Nun stehen noch drei Planungen an, die von einem Bürgerbegehren zur Begrenzung der Flächen abhängen.
Günther Geiling
 |  aktualisiert: 15.10.2022 02:36 Uhr

Groß ist in der Rentweinsdorfer Bevölkerung das Interesse an Photovoltaik-Freiflächenanlagen, denn nach der bestehenden Anlage bei Hebendorf werden jetzt noch Solaranlagen in den Ortsteilen Rentweinsdorf, Treinfeld und Salmsdorf gewünscht. Damit würde die Flächenbegrenzung von 60 Hektar durch den Marktgemeinderat weit überschritten wird. So gibt es am 4. Dezember ein Bürgerbegehren, das die Flächenbegrenzung aufheben und ein entsprechendes Bauleitverfahren ermöglichen soll.

Der Marktgemeinderat beschäftigte sich in seiner letzten Sitzung auch mit diesem Bürgerbegehren und der Bestellung von Abstimmungsleitern und deren Stellvertretern. Hier waren beim Bürgerbegehren über die Höchstgrenze für Photovoltaikanlagen Dirk Suhl zum Abstimmungsleiter und Horst Junge zum stellvertretenden Abstimmungsleiter gewählt worden, während für die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens Bürgermeister Steffen Kropp zum Leiter und Gerhard Schmidt zu seinem Stellvertreter benannt wurden.

Beide Beschlüsse wurden nun aufgehoben, weil die zwei Bürgerbegehren zusammen angelegt werden und auch im Wahllokal lediglich eine Niederschrift erstellt wird. Deswegen genügt ein Wahlleiter, zu dem der geschäftsleitende Beamte der VG Ebern, Dirk Suhl, bestimmt wurde und zu seinem Stellvertreter Kämmerer Horst Junge.

Dem Gremium lagen aber auch schon zwei Baupläne für die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes zur Errichtung einer Photovoltaik-Anlage vor. Als Erstes ging es um den Plan für die Freiflächenanlage "Kutschenberg" in der Gemarkung Treinfeld, wo die Anlage etwa 3,4 ha umfasst und die Modulfläche rund 2,8 ha betragen wird.

Die Bauträger "Greenovative GmbH" aus Nürnberg hatten hier schon zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Bürgermeister Steffen Kropp führte aus, dass es vor allem Diskussionen zum Schutz vor Regenereignissen gegeben habe. Unter Umständen wollte der Bauträger sogar eine Bodenuntersuchung durchführen lassen. Auf der anderen Seite würde eine Freiflächenanlage im Vergleich zum Acker nur eine minimale Verschlechterung zeigen.

Kostenübernahme schon zugesagt

Es bedürfe nun neben der Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes eine Änderung des Flächennutzungs- und Landschaftsplanes der Marktgemeinde. Der Bauträger habe die Kostenübernahme der Bauleitplanung bereits schriftlich zugesagt. So beschloss der Marktgemeinderat die Aufstellung eines Bebauungsplanes "Kutschenberg", wobei Schutzmaßnahmen bei Starkregenereignissen eine Berücksichtigung erfahren sollen. Die Verwaltung wurde beauftragt, einen städtebaulichen Vertrag mit dem Bauträger abzuschließen. 

Dann ging es um die zweite Freiflächenanlage "Sonnenfarm Renate" in der Gemarkung Salmsdorf mit einer Gesamtfläche von 9,54 ha. Nach derzeitigem Rechtsstand ist aber eine Photovoltaik-Freiflächenanlage innerhalb des Landschaftsschutzgebietes nicht möglich. Der Bauträger strebt auch keine Herausnahme der Flächen aus dem Naturpark an, sondern möchte gemeinsam mit dem Träger des Naturparks eine Befreiung nach Paragraf 6 der Verordnung über den Naturpark Haßberge erzielen.

Auch hier hatte eine Informationsveranstaltung stattgefunden, und es hatte ebenso Diskussionen bezüglich des Hochwassers gegeben, das vom Höhenzug "Veitenstein" her drohen könnte. Der Bauträger versprach aber, die Bedenken im Laufe des Planungsprozesses zu berücksichtigen und auch die Kostenübernahme liegt vom Bauträger schon schriftlich vor.

Mit dieser Freiflächen-Photovoltaikanlage würde man in der Marktgemeinde aber schon die Höchstgrenze von 60 Hektar für die Flächenbereitstellung überschreiten. Christian Auer von "Sonnenfarmen GmbH" in München stellte noch einmal das Vorhaben vor, und Grundstücksbesitzer Jürgen Eller unterbreitete ein Angebot, den Starkregen durch Maßnahmen zurückzuhalten und damit auch eine positive Gestaltung für die Gemeinde zu erreichen. Das Angebot wäre einzigartig, und deswegen sollte man die ganze gewünschte Fläche mit einbeziehen. Dies wurde dann auch mit acht zu vier Stimmen beschlossen. Unter Umständen könnte man aber auch noch nach den Anhörungen der Träger öffentlicher Belange noch etwas reduzieren.

Für den Bebauungsplan auf der gesamten Fläche fand sich dann ebenfalls eine große Mehrheit mit dem Hinweis, dass auf die Berücksichtigung der Starkregenereignisse ein großes Augenmerk gelegt werden müsse. Am 4. November um 19 Uhr findet im Marktsaal eine Bürgerinformations-Veranstaltung zum Bürgerbegehren statt.

 
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