
Markus Hein und Helmut Guthardt aus Bundorf gelten im Ort als "Helden des Alltags". Sie rissen einen alten, maroden Steg ohne Geländer über die Baunach - einen kleinen Bach am Südrand von Bundorf - ab. Sie befestigten den Untergrund links und rechts des Baches und errichteten darauf eine neue, stabile Holzbrücke mit einem beidseitigen Geländer und einem Bodenbelag aus Kunststoff. Und das alles in ihrer Freizeit – ohne Kosten für die Gemeinde. Doch die Mühe war wohl umsonst.
Denn weil das Bauwerk eine Spannweite von mehr als zwei Metern hat, ist es im Sinne des Baurechts eine Brücke, für die besondere Maßstäbe gelten. Die Fundamente beispielsweise müssen tiefer ins Erdreich hineinreichen, die Konstruktion muss aus Stahl bestehen und das Geländer darf keine Querbalken aufweisen, die für Kinder als mögliche Steighilfe dienen. Sie könnten so leichter über das Geländer klettern, knapp zwei Meter in die Tiefe stürzen und in dem rund 20 Zentimeter tiefen Bach ertrinken.
Das Bauwerk entspricht nicht den gesetzlichen Vorgaben
Doch diese hohen Anforderungen waren dem Bürgermeister, dem Gemeinderat und der Erbauern selbst vor Baubeginn nicht bekannt. Bei einer Ortsbesichtigung des Gemeinderats am Mittwoch erläuterte Bürgermeister Hubert Endres den derzeitigen Stand der Dinge.
Seiner Aussage nach hat die Mitarbeiterin eines Architekturbüros den Bau begutachtet und nur die Ausführung des Geländers bemängelt. Der Rest der Konstruktion könne so bleiben, meinte sie. Endres bat die Mitarbeiterin darum, ihm eine Skizze zu geben, wie das Bauwerk aussehen soll.
Der Leiter des Architekturbüros habe jedoch noch weitere Beanstandungen gemacht und den Bürgermeister an die Bauanforderungen hingewiesen. Er will bei einem weiteren Ortstermin aufzeigen, was zu tun ist.
Die Brücke ist mittlerweile gesperrt, da der Bürgermeister und der Gemeinderat im Falle eines Unfalls persönlich haften, sagte der Rathauschef.
Beleidigungen in sozialen Netzwerken
In den Sozialen Netzwerken schlug der Fall hohe Wellen. Bürgermeister und Gemeinderat wurden laut Endres unter der Gürtellinie beleidigt, was man sich so nicht bieten lassen wolle. Es werde über rechtliche Schritte nachgedacht.

Mit-Erbauer Helmut Guthardt äußerte ebenfalls sein Unverständnis am Mittwoch vor dem Gemeinderat. Die vielen Jahre, als das Brücklein – ohne Geländer – da war, habe sich niemand aufgeregt. Nun sei es wesentlich stabiler, sicherer und schöner. „Wenn es 2,50 Meter breit wäre, könntest du mit dem Bulldog drüber fahren“, ist er sich sicher. Er verstehe nicht, warum nun so ein Hype draus gemacht werde.
Ein Verkauf kommt nicht in Frage
Warum, so Guthardt, solle man 20 000 bis 30 000 Euro für eine Fußgängerbrücke ausgeben, wo doch die jetzige Konstruktion seiner Meinung nach „ewig“ hält. Er schlug dem Gremium vor, links und rechts der Brücke der Gemeinde rund vier Quadratmeter Grund abzukaufen. Dann sei es Privatbesitz und der Bürgermeister und Gemeinderat seien aus der Haftung befreit.
Bürgermeister Endres erwiderte, dass es damit nicht getan sei. Der ganze Weg zur Brücke müsste entwidmet werden und als Privatweg für die Öffentlichkeit gesperrt werden. Außerdem würde dann der Eigentümer für Unfälle haften. Zudem müsste die Brücke zwei Meter vor dem Bett des Wasserlaufs beginnen, da der Gemeinde der Bach sowie zwei Meter links und rechts davon gehören - und diese Fläche dürfe nicht verkauft werden, sagte Endres. Doch darauf wollte der Miterbauer sich nicht einlassen.
Also wird erst einmal die Ortseinsicht mit dem Leiter des Architekturbüros abgewartet. Ein Termin dafür steht allerdings noch nicht fest. War der Mann vor Ort, wird Bürgermeister Hubert Endres über die weiteren Schritte informieren.
Es winken in den Ortsteilen mehr Parkplätze
Eine weitere Ortsbesichtigung fand am Friedhof in Kimmelsbach statt. Dort sollen hinter der Kirche zwei Parkplätze entstehen. In Bundorf gibt es in der Straße „An der Baunach“ am Ortsausgang Richtung Neuses einen Grünstreifen auf der linken Seite. Dort sollen vier Parkplätze und zwei Grünbeete entstehen. In Stöckach soll ein leer stehender Kuhstall vier Baugrundstücken weichen. Der Gemeinderat stimmte einstimmig für eine Einbeziehung der Außenbereichsflächen.

In den Ortsteilen Bundorf und Kimmelsbach werden günstige Flächen für die Aufstellung von Mobilfunkmasten gesucht. Das Gremium vergab einen Auftrag zur Standortsuche an einen Mobilfunkberater.
Schweinshaupten in einer ARD-Serie
Dem Ortsteil Schweinshaupten widerfuhr die Ehre, in der ARD-Serie „Um Himmels Willen“ genannt zu werden. Dort wurde einem Polizisten die Strafversetzung nach Schweinshaupten angedroht, wo er dann den Verkehr regeln und Strafzettel verteilen sollte. Den Machern der Sendung habe der Name des Ortes so gefallen, sagte Endres. Die ARD stellte der Gemeinde ein Foto zur Verfügung, das im nächsten Gemeindeblatt erscheinen wird.
Lösung 2: Die Brücke ist keine Brücke, sondern wird als Kunstwerk ausgewiesen, darf aber nicht betreten werden.
Lösung 3: Nur Menschen dürfen die Brücke nicht betreten, es ist eine Flusshilfe für Hasen, Marder und Biber. Letztgenannte dürfen das Holz auch anknabbern.
Lösung 4: Die Baunach wird verlegt, so dass es gar keine Brücke mehr ist, wenn unten kein Wasser fließt...
Lösung 5: Die Gemeinde verkauft ihre zuständigen paar qm an den Freistaat Bayern. Dieser gibt erst einmal ein Rechtsgutachten in Auftrag...
Weil die Leute zu einem "ich verklage alles und jeden" Haufen geworden ist und lieber bei anderen die Schuld bei Unfällen sucht, als beim eigenen Fehlverhalten.
Wir wollten Spielgeräte im Spielplatz auf eigene Kosten erneuern.
Wurde von der Gemeinde untersagt, wegen Halftungsfragen.
(Wir haben das vor 20 Jahren schon mal gemacht. Da hat sich die Gemeinde und viele Kinder gefreut)
Allerdings wäre damals auch niemand auf die Idee gekommen den Gerätehersteller, oder die Gemeinde zu verklagen, wenn mal jemand von der Schaukel fällt.
Tja bürokratische Hürden
Man kann sich nur wundern wie unser Land so groß geworden ist.