Die Gemeinde Breitbrunn hat einige Gebäude in ihrem Besitz, für die sie seit einigen Jahren nach einer neuen und nachhaltigen Nutzung sucht. Dies gilt insbesondere für die "Alte Schule" neben der Kirche und für die ehemalige Gaststätte "Weißer Bock" mitten im Ort. Bürgermeisterin Ruth Frank informierte ihr Ratsgremium über den aktuellen Sachstand, für den sich auch einige Bürgerinnen und Bürger interessierten. Dabei wurde erneut klar, dass eine nachhaltige und wirtschaftliche Nutzung sich sehr schwierig gestaltet.
In Zusammenhang mit der ehemaligen Gastwirtschaft "Weißer Bock" teilte Bürgermeisterin Ruth Frank mit, dass die Fördermöglichkeiten der alten Pläne nicht aufgegangen seien. "Ich habe deswegen ein anderes Büro angefragt. Diese soll uns nun neue Vorschläge erarbeiten und für die Beratung könnten wir mit 80 Prozent gefördert werden." Die Baupläne mit der reinen Nutzung seien davon unberührt und es gehe darum, welche Variante die richtige sei.
"Weißer Bock" in Breitenbrunn könnte zur Schankwirtschaft werden
"Noch ist der Weiße Bock eine Obdachlosenunterkunft. Das soll aber in den nächsten drei Monaten auslaufen." Man habe Vermessung machen lassen und könnte nun die Bestandspläne weitergeben, um daran weiter arbeiten zu können.
"Im oberen Bereich ist an zwei bis drei Wohnungen mit eigenen Zugängen gedacht, um Einnahmen zu generieren. Außerdem läuft noch die Bewerbung für eine Pächtersuche. Wir haben auch eine Anzeige geschaltet und von der Bewerbung her läuft es ganz gut. Gleichzeitig haben wir die Idee, die ehemalige Gastwirtschaft als Schankwirtschaft wieder in Schwung zu bringen und gelegentlich zu bewirten. Bis wir eine Schankgenehmigung haben, müssen wir aber noch einige Vorarbeiten leisten."
Auf Nachfrage von Dunja Hofmann, worum es dabei gehe, meinte die Bürgermeisterin, dass man hier an eine Spülmaschine im Thekenbereich sowie an Tische und Bestuhlung denke. Die Küche wolle man gegenwärtig außer Acht lassen.
"Alte Schule" Breitenbrunn: Vielleicht in Richtung Senioreneinrichtung
Seit Jahren sucht die Gemeinde Breitbrunn schon nach einer nachhaltigen Nutzung ihrer "Alten Schule", für welche Bürgermeisterin Frank dem Ratsgremium den neuen Sachstand vorstellen wollte. Dabei gestand sie ein, dass sie gehofft habe, bis zur Sitzung mehr zu wissen. Es sei aber inzwischen eine Frau auf sie zugekommen, die schon eine Senioreneinrichtung betreue. Mit ihr wolle sie im August noch einmal reden, "ob in Richtung Tagespflege und Seniorenbetreuung etwas zu machen ist". Auch über die Pflegebedarfsplanung wolle man dabei noch einmal sprechen und dann die weiteren Schritte gehen.
Diese Überlegungen stehen aber im Gegensatz zu einer Diskussion und einer Beschlussfassung vom Februar 2023, als das Gremium mit 8:4 Stimmen beschloss, ein Mehrgenerationenhaus mit Zweizimmerwohnungen und anderen Wohneinheiten anzugehen. Dazu kam man, weil die Bürgermeisterin damals mitteilte, dass es schwierig wäre, einen Pflegedienst mit einem wirtschaftlichen Konzept auf die Beine zu stellen. Zuvor hatte sich das Ratsgremium schon von einer Pflegeinrichtung mit ambulantem Wohnen und Kurzzeitpflege verabschiedet. So darf man gespannt sein, ob in der Septembersitzung nun doch ein neues Konzept auf den Tisch kommt.
Interesse am "Nahwärmenetz Breitenbrunn" bisher gering
Bürgermeisterin Frank nahm auch zum geplanten "Nahwärmenetz Breitbrunn" Stellung, für das eine Potenzialanalyse durchgeführt wurde. Bei der Fragebogenaktion bestand durchaus Interesse bei Bürgerinnen und Bürgern, aber es bestehe anscheinend bei vielen noch Unsicherheit und Klärungsbedarf. Deshalb findet am Freitag, 29. September, um 18.30 Uhr im Gemeindezentrum eine Bürgerinformationsveranstaltung mit Marco Siller von der GUT Haßberge statt.
Über die Bedeutung von "Streuobst" informierte Kreisfachberater Guntram Ulsamer, der darauf hinwies, dass man in Bayern rund sechs Millionen Obstbäume habe, aber jedes Jahr 100.000 verschwinden würden. Deswegen wolle der Bayerische Staat unter dem Motto "Streuobst für alle" eine Million Bäume mit 45 Euro je Baum bis zum Jahre 2035 fördern. Diese Förderung solle gebündelt über Vereine oder die Gemeinde beantragt werden. Ziel sei es dabei auch, Obstbäume zu pflanzen, um einen Ertrag zu erzielen. Dazu informierte er über geeignete Apel- und Birnsorten und eine mögliche Vermarktung.
Betonmast abgelehnt
Der Antrag zum Neubau eines 34 m hohen Schleuderbetonmastes in der Lage "Doktorshof" durch die Deutsche Funkturm GmbH auf der Flurnummer 1330 der Gemarkung Lußberg führte zu einigen Diskussionen und einige Mitglieder des Gemeinderates fühlten sich zu wenig informiert und von den Antragstellern überfahren. Vor allem sah man mit dem Standort einen zu großen Eingriff in die Landschaft und brachte eine Alternative ein. Das Gremium lehnte den Antrag deswegen einstimmig ab.
Gemeindearbeiter Johannes Reich gab einen Bericht über den Evaluierungs-Workshop der ILE-Lebensregion und als Klimaschutzbeauftragte wurde Cynthia Derra berufen.