Es waren bewegte vier Jahre, auf die Kreisvorsitzender Wilhelm Schneider bei der Mitgliederversammlung des BRK-Kreisverbandes Haßberge, die online stattfand, zurückblickte. Via Livestream wurde die Versammlung aus der Frauengrundhalle in Ebern nach Hause an die Bildschirme der Mitglieder übertragen. Nur wenige Vertreter der Kreisvorstandschaft waren in Präsenz vor Ort, um ihre Berichte vorzutragen, heißt es in einer Pressemitteilung des Roten Kreuzes.
Hinter den Kulissen sorgte Thomas Behr von der BRK-Bereitschaft Eltmann für einen reibungslosen technischen Ablauf.
Vorsitzender und Landrat Wilhelm Schneider erinnerte in seinem Rückblick an zahlreiche Ereignisse in den Jahren 2017 bis 2021, die den BRK-Kreisverband geprägt hatten. So wurde das 40-jährige Bestehen der Sozialstation gefeiert; der Medizinische Dienst der Krankenkassen attestierte bei der jährlichen Qualitätsprüfung die Note 1,0.
Seit September 2018 gibt es einen weiteren Standort der Mittagsbetreuung an der Grundschule Nassachtal in Haßfurt. Die Wasserwacht-Ortsgruppe Sand/Zeil beging ihr 50. Jubiläum, die Wasserwacht-Ortsgruppe Ebern ihr 70-jähriges und die BRK-Bereitschaft Memmelsdorf ihr 50-jähriges Bestehen.
Im April 2019 zogen die Abteilungen Sozialstation und Fahrdienst in die neu umgebauten Räumlichkeiten in das ehemalige Telekom-Gebäude in der Industriestraße 16 in Haßfurt. Im Januar 2020 erfolgte der Umzug der Servicezentrale, Hausnotruf und „Essen auf Rädern“ in die umgebauten Räume in das Gebäude der Industriestraße 16.
Im September 2018 feierte das Mehrgenerationenhaus (MGH) Haßfurt sein zehnjähriges Bestehen. Im Februar 2019 wurde das MGH offizielle Familienbildungsstätte und mit dem zweiten Preis beim Wettbewerb „Einsam? Zweisam? Gemeinsam!“ mit dem Projekt „Gemeinsam statt Einsam – Patenschaften für und von Älteren und Hochbetagten“ im Mai 2019 ausgezeichnet. Seit Februar 2020 ist das MGH offizielle Freiwilligenagentur.
Großübung absolviert
Seit August 2019 ist der neu ausgeschriebene Rettungsdienststellplatz in Schweinshaupten in Betrieb. Dort steht im Landkreis seitdem zusätzlich ein Rettungswagen an sieben Tagen in der Woche von 8 bis 20 Uhr bereit. Im September fand gemeinsam mit Feuerwehr, BRK, THW und der Integrierten Leitstelle Schweinfurt eine Großübung am Bahnübergang „Hetschingsmühle“ bei Ebern statt.
Wegen der Corona-Krise nahm im März 2020 der Koordinierungsstab des BRK-Kreisverbandes seine Arbeit auf. Kurz darauf setzte Landrat Wilhelm Schneider nach Maßgabe des Katastrophenschutzgesetzes seitens des Landratsamtes einen Örtlichen Einsatzleiter (ÖEL) ein. Die Führungsstelle nahm am 23. März in der Stadthalle Haßfurt ihre Arbeit auf. Die Sanitätseinsatzleitung und die Unterstützungsgruppe SanEL des Roten Kreuzes wurden vom Landkreis in den Führungsstab berufen.
Im April 2020 wurde auf dem Gelände des Kreisverbandes die europaweit einzigartige Plasmasterilisationsanlage in Betrieb genommen. „An ihr bestand hohes mediales Interesse“, sagte der Landrat. Mit der Anlage konnten – aufgrund damals vorherrschender bundesweiter Knappheit an Schutzausrüstung für den Rettungsdienst – Atemschutzmasken und Schutzkleidung nach dem Einsatz sterilisiert und wiederverwendet werden.
Erfolge auch im Patientenfahrdienst: Er durchlief die Rezertifizierung im Bereich „Sicherheit in der Personenbeförderung“ erfolgreich. Mehrere europaweite Ausschreibungen im Schülerfahrdienst für Förderzentren konnten zudem gewonnen werden.
Zwei Impfzentren in Betrieb
Im November 2020 wurde die neu gestalteten und umgebauten Räumlichkeiten der Rettungswache Haßfurt fertiggestellt. Im Dezember nahm das erste Impfzentrum des Landkreises in Hofheim seinen Betrieb im Rotkreuzhaus auf. Das zwei Impfzentrum in Zeil folgte nach Ausschreibung Ende Januar 2021. Beide Impfzentren werden vom BRK-Kreisverband Haßberge betrieben. Ab Mitte Dezember wurden wöchentlich an drei Tagen an den Standorten Ebern und Haßfurt Schnelltestungen auf Covid-19 für Besucher von Pflegeeinrichtungen durchgeführt.
„Seit nunmehr 38 Jahren ist der Kreisverband ununterbrochener Spitzenreiter im Blutspende-Aufkommen in Bayern“, freute sich der Landrat. Die Bereitschaft, Blut zu spenden, sei in der Bevölkerung im Landkreis ziemlich genau doppelt so hoch wie im bayerischen Landesdurchschnitt, heißt es in der Mittelung des BKR.
Beim Blick auf all die Ergebnisse der vielfältigen Arbeit des BRK-Kreisverbandes Haßberge machte der Vorsitzende deutlich, wie groß die Kraftanstrengungen gewesen sein müssen, um diese Ziele zu erreichen. „Wenn man dann noch bedenkt, dass 12 936 Einwohner dieses Landkreises Mitglieder unseres Kreisverbandes, davon 10 971 Förderer des Roten Kreuzes sind, können wir mit Genugtuung feststellen, dass die Einwohner unseres Landkreises hinter ihrem Roten Kreuz stehen“, sagte Wilhelm Schneider.